Interview mit dem VMware-Experten für das Cloud Computing Matthias Schorer

“Zentrale Sicherheitssysteme sind nicht Cloud-gemäß.“

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Bietet VMware selbst SaaS an?

Matthias Schorer: Den nächsten logischen Schritt für die Anwendungsentwicklung haben wir mit "Cloud Foundry" getätigt. Cloud Foundry stellt eine komplette Entwicklungs- und Runtime-Plattform als Service (PaaS) zur Verfügung. Und zwar nicht nur direkt in Cloud Foundry sondern auch bei Google, Amazon und Force.com, denn die entwickelte Software nutzt mit Spring einen Standard der von immer mehr Anbietern von Cloud-Umgebungen unterstützt wird.

Das Angebot von Applikation aus der der Cloud als Software as a Service (SaaS) ist mittlerweile sehr groß. Es ist für Unternehmen daher ratsam, zunächst nach SaaS-Angeboten Ausschau zu halten bevor eine Entscheidung gefällt wird neue Software im eigenen Hause selbst zu entwickeln beziehungsweise zu betreiben. Die Klärung ob Make oder Buy ist getrieben durch Cloud Computing wichtiger denn je.

Worauf müssen Unternehmen achten, die ihre IT auf ein Service-Konzept aus der Cloud umstellen wollen?

Matthias Schorer: „Umstellen“ ist vielleicht nicht das richtige Wort. Vielmehr muss ein Unternehmen „gewillt“ sein, sich auf die Reise in Richtung Cloud Computing zu begeben. Sie beginnt immer mit Standardisierung von Infrastruktur, Betriebssystemen und Anwendungen. Unternehmen, die Anwendungen auf vielen unterschiedlichen Betriebssystemen mit unterschiedlichen Rechnerarchitekturen betreiben, können die Vorteile von Cloud Computing niemals voll ausschöpfen. Der Trend geht heute ganz klar in Richtung Commodity-Hardware auf Basis von x86 Prozessoren.

Liegt der Vorteil des Cloud-Modells nicht in der Automatisierung?

Matthias Schorer: Nach abgeschlossener Standardisierung folgt als zweiter Schritt in Richtung Cloud Computing die Automatisierung. Ziel muss es sein möglichst viele manuelle Schritte, wie die Bereitstellung eines virtuellen Servers oder eines Desktops durch automatisierte Prozesse zu ersetzen. Auch das Management und die Überwachung des neuen Cloud-basierten Systems muss automatisiert werden. Wichtig ist hierbei, dass auch Services in der Hybrid Cloud mit überwacht werden können.

Cloud Computing revolutioniert die Firmenkultur sowohl für Anwender als auch die der IT. Was verändert sich?

Matthias Schorer: Sind die beiden oben genannten Schritte durchgeführt, steht einer Bereitstellung von „IT als Service“ nichts mehr im Wege. Allerdings spielt Technologie bei der Einführung von Cloud Computing nur eine untergeordnete Rolle.

Viel entscheidender ist, dass viele meist über lange Jahre etablierte Prozesse angepasst oder abgeschafft werden müssen. Gleichzeitig sind neue Prozesse anzuschaffen, um das volle Potential von Cloud Computing zu heben. Getrieben durch den Selbstbedienungsansatz sind hierdurch vor allem Prozesse im Bereich Beschaffungs- und Genehmigungswesen betroffen.

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