Smartphone statt Schlüsselbund Das Smartphone als digitaler Türöffner
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Drei von vier Deutschen gehen laut aktueller Bitkom-Umfrage nicht mehr ohne Smartphone aus dem Haus. Doch wie kommen sie wieder rein? Der analoge Schlüssel dazu liegt auf der Hand – beziehungsweise schwer in der Tasche. Dabei ist die digitale Lösung ganz nah: Moderne Tools machen aus Smartphones sichere Schließ- und Öffnungssysteme, garniert mit Features wie Gangmustererkennung oder Zeitbeschränkung.

Smartphones – ihr Name ist Programm, umschreibt jedoch nur eine Facette ihrer Möglichkeiten. Denn die multifunktionalen Begleiter sind längst zum digitalen Schweizer Taschenmesser gereift, dank dem neben Telefon auch Notebook, Navigationsgerät, Kamera oder Kreditkarte zuhause bleiben können. Auch Schlüssel gehören jetzt dazu: Auf dem Gerät lassen sich an einem geschützten Bereich entsprechende Authentifizierungsdaten bequem speichern. Diese werden bei einer Berechtigungsabfrage via Bluetooth oder NFC übertragen. In Echtzeit vergleicht ein elektronisches Schließsystem in einer Berechtigungsdatenbank sowohl Ident-Daten als auch Anmeldungszeitpunkt – und der jeweilige Nutzer erhält Zugang zum Büro oder zur Wohnung. Diese Abfrage kann jeweils Online oder auch Offline, dh. mit und ohne Datenverbindung erfolgen.
Smartphone hat Schutz vor Fremdbedienung
So kann Berechtigten beispielsweise nur in einem vordefinierten Zeitraum der Zutritt zu einem Gebäude gewährt werden. Ein entscheidender Vorteil gegenüber einem physischen Metallschlüssel: Wer diesen hat, kann jederzeit eintreten – zeitliche Beschränkungen oder individuelle Zugangskontrollen sind nicht möglich. Und gehen sie verloren, sind sie leicht nachzumachen. Zudem muss aus versicherungstechnischen Gründen zumeist das Schloss ausgetauscht werden. Moderne Smartphones hingegen sind bestens vor unerlaubtem Zugriff geschützt, etwa per PIN-Abfrage, Fingerabdruck- oder Gesichtsscanner.
Drahtloses Rüstzeug ohne Zusatzhardware
Die Umrüstung der Türen ist denkbar einfach – und vollkommen kabellos: Option eins ist der Austausch der Klinke durch einen elektronischen Türdrücker mit selbstverriegelndem Schließzylinder. Bei Option zwei ersetzt ein elektronischer Knauf den Zylinder. In beiden Fällen werden die elektronischen Komponenten an der Tür durch eine eingebaute Batterie versorgt, die für rund 10.000 Überprüfungen hält. Eine Verkabelung ist nicht nötig, in der Nähe der Tür müssen lediglich Bluetooth-Leser mit Funkantenne montiert werden. Bei einzelnen Standorten reicht es, die Daten lokal vorzuhalten. Hat ein Unternehmen mehrere Standorte, sollten die Daten zentral gespeichert und verwaltet werden. Die dritte Option ist der Einbau einer weiterentwickelten Klinke, die Direktkommunikation zwischen der Klinke und dem Smartphone erlaubt – ohne zusätzliche Hardware (Controller). Damit die Tür an jedem Ort – etwa auch im Keller – erfolgen kann, befinden sich die Zutrittsrechte auf dem Smartphone. Diese haben eine Haltbarkeit von einem Tag. Damit die Rechte online verlängert werden, muss das Handy wieder ins Netz eingeloggt sein. Diese Lösung erlaubt es, mit überschaubarem Aufwand fast jede Tür auszustatten.
App bietet mehrere Zugangsoptionen
Die Rechtevergabe und der Rechteentzug zum Öffnen der Türen erfolgt bei Option drei – der Direktkommunikation zwischen Smartphone und Klinke – zentral per App. Mithilfe der App lassen sich bei allen drei Ausrüstungsvarianten auch die Zutrittseinstellungen in drei Modi regeln: Im manuellen Modus wird die zu öffnende Tür aktiv ausgewählt. Beim Push-Modus erhält der Nutzer eine Übersicht der Türen im Umkreis, zu denen er Zutritt hat. Und im automatischen Modus öffnen sich wie von Geisterhand alle Türen in unmittelbarer Nähe, für die eine Berechtigung besteht, wenn diese Option zugelassen ist
Unabhängig von der Wahl des Rüstzeugs kann festgehalten werden: Die durchdachte Kombination aus Smartphone und App ermöglicht einen sicheren Zutritt zu Räumen oder Gebäudekomplexen – und bietet Unternehmen eine zukunftsorientierte Schlüsseltechnologie, die sich einfach ausrüsten, einrichten und bedienen lässt.
Über den Autor: Jörn Krinelke ist IT-Sicherheitsexperte bei Itenos.
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