Abschreckung und Sicherheit im Einkaufszentrum

Grundlagen digitaler Videoüberwachung

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Einsatz im Supermarkt

Laut aktueller Analysen belaufen sich die Schäden durch Ladendiebstähle und Veruntreuung im deutschen Einzelhandel auf jährlich rund vier Milliarden Euro. Häufigster Tatauslöser ist dabei das Wissen oder die Vermutung, unbeobachtet zu sein. Die Folgen von Einbrüchen, Diebstählen und Überfällen ziehen zudem weitere Schäden nach sich, da die Opfer durch die traumatische Erfahrung oft psychische Krankheitsbilder aufweisen und unter Umständen längere Zeit an ihrem Arbeitsplatz nicht einsetzbar sind. Bei den heutigen Videoüberwachungssystemen geht es aber um mehr als nur die Vermeidung klassischen Ladendiebstahls.

Supermärkte und Einkaufszentren sind in der Regel gut ausgeleuchtet, so dass Zwei- oder Fünf-Megapixel-Kameras eingesetzt werden können, die auch eine Gesichtserkennung erlauben. Sollten bereits im Vorfeld analoge Kameras vorhanden gewesen sein, so können diese über Ein-Port-Video-Server oder Vier- beziehungsweise 16-Port-Capture-Karten eingebunden werden. Zur Unterstützung der fest installierten Kameras werden zudem Pan-Tilt-Zoom-Kameras eingesetzt.

Diese werden von einem Mitarbeiter oder Detektiv via Maus oder Joystick bedient, um hierüber verdächtige Personen im Laden gezielt zu verfolgen sowie darüber hinaus bei Bewegungserkennung eine Position anzufahren, um zusätzliche Bildinformationen zur Auswertung anzuzeigen oder aufzuzeichnen. Bei Kopplung der entsprechenden Kamera-Eingänge mit einer Alarmanlage ist eine detaillierte Aufzeichnung ebenfalls möglich.

Zusatz-Nutzen

Weitere Einsatzbereiche der fest installierten Kameras sind beispielsweise die Erfassung der Kundenanzahl in einem Einkaufszentrum oder Ladengeschäft sowie die Ermittlung von Hotspots. Darüber hinaus lassen sich auch Kassen über ein PoS-System überwachen. Hierzu wird über der Kasse eine Kamera installiert. Das PoS-System wird zwischen Kasse und Drucker installiert und alle über die Kasse gebuchten Vorgänge werden live in das Videobild geschrieben.

Sollen auch das Lager und die Außenbereiche des Einkaufszentrums überwacht werden, empfehlen sich Outdoor-Kameras mit wetterfestem Gehäuse. Um auch bei schlechten Lichtverhältnissen beste Ergebnisse zu erzielen, besitzen diese Kameras eingebaute IR-Scheinwerfer. Zur Gegenlichtkompensation, beispielsweise an Eingängen und Toren, kommen idealerweise WDR (Wide Dynamic Range)-Kameras zum Einsatz. Diese dienen auf Wunsch auch der Kennzeichenerkennung ein- und ausfahrender Lieferanten oder Mitarbeiter und unterstützen so die automatische Betätigung von Schranken.

Auch wird diese Art Kameras zur Fluchtwegüberwachung eingesetzt. Falls der Fluchtweg zugestellt wurde, wird automatisch eine Benachrichtigung ausgelöst. Sollten bei der Überwachung des Geländes die installierten IR-Scheinwerfer nicht ausreichen, so hat der Nutzer die Möglichkeit, zur besseren Ausleuchtung zusätzliche Scheinwerfer an den Kameras anzubringen.

Im Innenbereich ist es verhältnismäßig einfach, ein PoE-Netzwerk zu installieren, innerhalb dessen die 100-Meter-Spezifikation eingehalten wird. Im Außenbereich großer Einkaufszentren sind die Entfernungen zumeist größer als 100 Meter. In diesem Falle benötigen Anwender PoE-Repeater, um die zu überbrückende Distanz zu erhöhen und eine Installation am richtigen Ort zu ermöglichen.

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Der Autor

Christian Sommer, Digital Data Communications
Christian Sommer, Digital Data Communications
( Bild: VBM )
Christian Sommer ist Product Manager und Pre-Sales-Consultant bei Digital Data Communications. Er ist dort für die Projekt- und Kundenbetreuung mit Produkten der Marken LevelOne, equip, Conceptronic und Abbrazzio verantwortlich und hilft Unternehmen bei der Umsetzung von Netzwerk-Komplettlösungen.

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