Sicherung von Netzwerken, Hyper-V und VMware Vembu BDR Suite – kostenlose Backup-und-DR-Lösung für kleine Netzwerke

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Jürgen Ehneß |

Mit Vembu BDR Suite können im Netzwerk zum Beispiel kostenlos bis zu zehn VMs gesichert werden. Das ermöglicht die Einrichtung kleiner Netzwerke ohne Kosten. Gleichzeitig ist das Produkt schnell skalierbar, sobald zusätzliche Lizenzen erworben werden.

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Gewappnet für den Ernstfall – das geht auch mit kostenfreier Software wie der Vembu BDR Suite.
Gewappnet für den Ernstfall – das geht auch mit kostenfreier Software wie der Vembu BDR Suite.
(Bild: ©Sikov - stock.adobe.com)

Vembu BDR Suite ermöglicht umfassende Sicherungsaufgaben. Neben der Sicherung lokaler Computer können auch VMs auf Hyper-V und VMware gesichert werden. Dazu kommen Sicherungsmöglichkeiten für AWS, G Suite und Microsoft 365/Office 365. Mit kostenlosen Agenten lassen sich auch Linux-Server und Mac-Rechner anbinden.

Wem die kostenfreien Funktionen nicht ausreichen, kann Vembu BDR Suite auch lizenzieren. Interessant ist Vembu BDR Suite zudem, wenn in einer virtualisierten Umgebung auch Exchange- oder Microsoft SQL-Server zum Einsatz kommen. Hier kann das Tool außerdem direkt die Serverlösungen sichern und damit auch Exchange- oder Datenbanken online sichern.

Die Einstellungen bleiben beim Wechsel von der kostenlosen Version zu einer kostenpflichtigen Variante natürlich bestehen. Die Kosten liegen zwischen 108 US-Dollar pro CPU-Sockel für die Standard-Essentials-Edition und 360 US-Dollar für die Enterprise-Edition. Zusätzlich muss die Anzahl der gesicherten VMs lizenziert werden. Die Preise belaufen sich hier auf 18 US-Dollar für die Standard-Essentials-Edition beziehungsweise 60 US-Dollar für die Enterprise-Edition.

Vembu nutzt den Schattenkopiedienst und Resilient Change Tracking

Vembu unterstützt zur Sicherung von Windows-Servern auch den Volume Shadow Service und Resilent Change Tracking. Dadurch wird das Betriebssystem in die Sicherung mit eingebunden. Mit RCT erkennt Vembu noch nicht gesicherte Daten und kann diese bei Änderungssicherungen schneller sichern.

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Vembu BDR Suite kann zehn VMs sichern, die auf Hyper-V oder VMware im Einsatz sind (auch vCenter). Server in der Cloud, zum Beispiel bei Amazon EC2 (AWS), können ebenfalls gesichert werden. Natürlich lassen sich auch herkömmliche Windows-Server und -Arbeitsstationen sichern. Neben Windows ist es zudem möglich, Macs mit Vembu zu sichern.

Server an Vembu BDR Suite anbinden

Die Verwaltung von Vembu BDR Suite erfolgt über eine Weboberfläche, die mit Apache bereitgestellt wird. Die Zugangsdaten können während der Installation festgelegt werden. Nach der Einrichtung sollte zunächst mit „Create New Backup Repository“ festgelegt werden, wo Vembu BDR Suite Daten sichern soll. Neben lokalen und externen Festplatten können Daten auch auf Netzwerkfreigaben gesichert werden.

Damit Vembu Daten sichern kann, muss der Systemdienst von Vembu auf dem Sicherungsserver gestartet sein. Das kann auch über das Icon von Vembu im Traybereich der Taskleiste geprüft werden. Vembu installiert auf Computern und Hosts, die gesichert werden sollen, einen Agenten. Damit die Installation über das Netzwerk funktioniert, sollten die Anmeldedaten des Systemdienstes „VembuBDR“ so angepasst werden, dass der Serverdienst das Recht bekommt, auf Computern im Netzwerk einen Agenten zu installieren.

Für die Anmeldung an den Remote-Servern nutzt Vembu wiederum Anmeldedaten, die bei der Anbindung von Servern gespeichert werden können. Wichtig ist nach der Installation von Vembu BDR Suite noch die Registrierung über das Dashboard. Erst dann kann die Software dauerhaft genutzt werden. Ohne Registrierung steht die Software nur 30 Tage lang zur Verfügung.

Um Computer, Hyper-V-Hosts, VMware-Server oder andere Dienste zu sichern, gibt es „Backup\Configure Backups“. Hier werden die Server hinzugefügt. Mit „File & Application“ können Agents für Server heruntergeladen werden, um eine Kommunikation zwischen den zu sichernden Servern und dem Vembu-Server aufzubauen. Über „Managament\BDR Clients\List Client Agents“ werden die Server angezeigt, die derzeit angebunden sind. Auch die Version des Clients ist hier zu sehen. Wenn die Verbindung nicht funktioniert, stellt der Anbieter eine Liste mit Informationen zur Verfügung.

Sobald auf einem Computer ein Agent installiert ist, kann dieser ebenfalls über das Icon im Traybereich gesteuert werden.

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Die Zeiten, in denen Backups ausschließlich auf Tape angefertigt wurden, sind vorbei. Heute stellt sich die Situation bezüglich Backup-Medien und -Strategien deutlich vielfältiger dar, was auch zu Unsicherheiten führt.

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Sicherung bei angebundenen Servern konfigurieren

Wenn Server an Vembu BDR angebunden sind, kann in den Einstellungen über „Configure Backup“ festgelegt werden, was die Software auf dem Computer sichern soll. Zuvor muss aber mindestens ein Backup-Repository festgelegt werden. In Vembu BDR Suite können auch mehrere Repositorys angelegt werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, Datensicherungen auf unterschiedlichen Zielen zu definieren.

Im Rahmen der Konfiguration der Datensicherung eines Servers wird über einen Assistenten festgelegt, welche Daten Vembu BDR sichern und welches Repository dabei genutzt werden soll. Teilweise kann es passieren, dass auf dem Remote-Computer noch ein Zusatz installiert werden muss. In diesem Fall blendet Vembu BDR Suite einen Link ein. Hier muss aber darauf geachtet werden, dass der Server bei der Installation neu startet.

Im Rahmen der Einrichtung über den Assistenten wird zunächst festgelegt, welche Datenträger Vembu BDR auf dem Server sichern soll. Danach kann bei „Host Processing“ festgelegt werden, ob VSS genutzt werden soll und ob die installierten Anwendungen auf dem Server in die Sicherung aktiv mit eingebunden werden sollen. Das ermöglicht zum Beispiel das Online-Sichern von Microsoft Exchange Server und SQL-Datenbanken. Hier kann die Software auch die Transaktionsprotokolle nach der Sicherung löschen.

Über „Scheduling“ wird konfiguriert, wann Vembu BDR die Daten sichern soll. Neben dem Sicherungsintervall kann hier auch die Anzahl der vollständigen Sicherungen verwaltet werden. Bei „Settings“ wird wiederum festgelegt, wie lange Sicherungen aufbewahrt werden sollen. Nachdem auch der Name festgelegt wurde, steht der Sicherungsjob im Dashboard bereit. Der Job kann jederzeit über das Dashboard gestoppt oder gestartet werden.

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Sicherungsjobs verwalten und Daten wiederherstellen

Bei „Backup\List Backup Jobs“ sind alle Sicherungsjobs und auch der aktuellen Status der Sicherungen zu sehen. Hier lassen sich Jobs außerdem verwalten, starten, stoppen und überwachen. Bei „Reports“ sind die Berichte über die letzten Starts des Jobs zu finden, und ob die Sicherungen erfolgreich waren. Auch die Datenmenge des Jobs und eventuelle Fehler, Warnungen oder sonstige Informationen sind hier zu sehen. Über den Menüpunkt „Recovery“ können Daten wiederhergestellt werden.

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