Coming home – Das war die It-sa 2022 Wiedersehen, Rückbesinnung und Teamwork

Von Barbara Miletic

Anbieter zum Thema

Deutlich zu spüren: Positivität. Die Freude bei Veranstaltern, Ausstellern und Besuchern, sich nach zwei Jahren in großem Umfang wiederzusehen, war greifbar. Endlich wieder Face-to-face-Gespräche, fachlicher Austausch sowie neue und alte Kontakte pflegen.

Die It-sa 2022 fand vom 25. bis 27. Oktober in Nürnberg statt. Nach den Corona-Einschränkungen in den vergangenen zwei Jahren war die Freude groß, sich vor allem wieder persönlich austauschen zu können.
Die It-sa 2022 fand vom 25. bis 27. Oktober in Nürnberg statt. Nach den Corona-Einschränkungen in den vergangenen zwei Jahren war die Freude groß, sich vor allem wieder persönlich austauschen zu können.
(Bild: NürnbergMesse / Thomas Geiger)

Am 25. Oktober 2022 öffnete die It-sa 2022 auf dem Messegelände in Nürnberg ihre Pforten und war von Stunde Eins an schon gut besucht. Insgesamt zählte Europas größte Fachmesse für IT-Security an den drei Messetagen 693 Aussteller aus 29 Ländern, 15.229 Besucher vor Ort und 1.848 Besucher virtuell.

Während die Aussteller anfangs gemischte Gefühle hatten, auf Messe zu gehen, wurde schnell klar, die It-sa 2022 wird ein voller Erfolg. Die hohen Besucherzahlen auf dem Messegelände und an den Ständen sprechen für sich.
Während die Aussteller anfangs gemischte Gefühle hatten, auf Messe zu gehen, wurde schnell klar, die It-sa 2022 wird ein voller Erfolg. Die hohen Besucherzahlen auf dem Messegelände und an den Ständen sprechen für sich.
(Bild: NürnbergMesse / Thomas Geiger)

Home of IT Security

Während die It-sa im letzten Jahr pandemiebedingt in kleinerem Format stattfand, war die vollständige Ausstellungsfläche in diesem Jahr ausgebucht – so die Veranstalter. Aus dem Feedback der Austeller resultiert ein Fazit: an den Ständen äußerte sich reges Interesse, die Gespräche waren aufschlussreich, die Atmosphäre auf der Messe wurde als sehr positiv eingestuft.

Peter Neumeier, Channel Sales Director DACH bei Eset verrät: „Wir waren gut vorbereitet. Dennoch waren wir nervös, wie viele Besucher wohl kommen würden? Und es sind richtig viele hier. Es war also eine sehr gute Entscheidung, dieses Jahr auf die It-sa zu gehen. Wir führen tolle Gespräche, es ist ein gutes Publikum und auch die Partner, die mit uns auf dem Stand sind, sind sehr zufrieden.“

„Ich glaube, dass das Security-Segment auch im nächsten Jahr weiter wachsen wird. Vielleicht ein wenig langsamer, aber das nur in der ersten Hälfte 2023“, so die Einschätzung von Hendrik Flierman, Vice President Global Sales bei G Data. „Die It-sa ist sehr gut besucht. Es ist viel besser als wir gerechnet hatten. Und das ist eine positive Entwicklung. Man merkt, dass Security durch die aktuellen Entwicklungen bei vielen ganz oben auf der Agenda steht.“

Ich bin mit einer relativ niedrigen Erwartungshaltung angereist und bin jetzt positiv überrascht. Wir haben konzeptionell hier vier Partner mit dabei. Mit unserem extrem offenen Standkonzept führt das dazu, dass viele Leute zu uns kommen. Wir sehen auch eine relativ hohe Qualität der Leads. Die Leute die hier sind, haben einen Grund hier zu sein und sind sehr motiviert. Das ist bemerkenswert. Für uns war bei unserem Messeauftritt das zentrale Thema, dass wir unseren neuen Brand ‚WithSecure‘ positionieren.

Klaus Jetter, Regional Vice President WithSecure

Was die Branche aktuell bewegt

Einige Schwerpunkte, die die Security-Branche derzeit und für die kommenden Monate beschäftigt, stachen heraus. Zero Trust, OT, Cloud, Managed Services, ganzheitliche Plattformen und Lösungsvarianten sowie weiterhin rasante Veränderungen der Bedrohungslandschaft waren ausschlaggebende Stichworte, die vergleichsweise häufig von den Branchenexperten genannt wurden.

Wir sind absolut zufrieden. Es ist eine gute Mischung aus Kunden, Partnern, potenziellen Kunden – absolut gut. Man merkt, dass Partner und Kunden den persönlichen Kontakt suchen. Und wir treffen mit unseren MDR-Thema absolut den Nerv treffen. Dass Kunden sich mit den aktuellen Themen beschäftigen merkt man. Diese analysieren: wo stehen wir, was bedeutet das für unseren Cashflow, wo müssen wir priorisieren oder verschieben? Aber mit IT-Security sind wir in der komfortablen Situation, dass die Priorisierung da ist.

Sven Janssen, Senior Director Channel Sales bei Sophos

Aus Alt mach Neu

Warum das Rad – gerade in Zeiten von stärker werdendem Umweltbewusstsein oder aktueller globalgesellschaftlicher Krisen – immer wieder neu erfinden? Auf der diesjährigen It-sa entstand der Eindruck, dass nicht unbedingt an jeder Ecke der schillernde Newcomer schlechthin präsentiert wird. Im Gegenteil: Ein unverkennbarer Trend geht in Richtung bewusstes Arbeiten mit vorhandenen Ressourcen, Integrationen oder Kooperationen.

Statt völlig Neues zu schaffen, wird ersetzt, ergänzt und erweitert. Ganzheitlichkeit und verzahnte Übergänge stehen im Fokus. So möchten Kunden weg von zahlreichen Einzellösungen, sondern fordern vermehrt einen alleinigen Hersteller oder eine zentrale Plattform für verschiedene Baustellen.

Messebesucher und Fachexperten lauschten den Vorträgen der Redner. Auf den Bühnen der It-sa 2022 wurden brisante aktuelle Themen und Trends von morgen präsentiert.
Messebesucher und Fachexperten lauschten den Vorträgen der Redner. Auf den Bühnen der It-sa 2022 wurden brisante aktuelle Themen und Trends von morgen präsentiert.
(Bild: NürnbergMesse / Thomas Geiger)

Hand in Hand

Der Spirit „All in one“ spiegelt sich nicht nur in den Lösungsangeboten wider, sondern auch in neu entstehenden Partnerschaften auf der Expertenebene. Auch das individuelle Kundenbedürfnis steht im Mittelpunkt. Weg von primärer Wirtschaftlichkeit schauen die Unternehmen, dass der Laden – vor allem sicher – läuft.

Thomas Hruby, Geschäftsführer Sysob erklärt: „Ein mittelständischer Integrator kann heute seine Kunden nicht mehr ganzheitlich bedienen. Er müsste viel zu viele Qualifikationen aufbauen und kann damit gar nicht mehr die nötige Wertschöpfung und Wirtschaftlichkeit erzielen, die nötig wäre. Andererseits: wenn er sich spezialisiert, muss er mit anderen zusammenarbeiten, um seine Kunden dennoch ganzheitlich bedienen zu können. Und hier kommen wir ins Spiel: Wir machen auch Kunden-Installationen und helfen so unseren Partnern, diese Lücke zu schließen. Und diese machen das viel lieber mit uns als Distributor, als mit einem Wettbewerber.“

Am Puls der Zeit

Nach wie vor ist klar, dass Unternehmer ihren Betrieb nicht zu 100 Prozent vor Cyberangriffen schützen können. „Es ist lediglich eine Frage der Zeit und der Heftigkeit, wenn es passiert“, erläutert Thomas Mammitzsch, Regional Director DACH Armis. Ausschlaggebend sei aber, das Bewusstsein für den Notfall zu schärfen und vorbereitet zu sein sowie den Angreifern eine Attacke auf das Betriebssystem möglichst zu erschweren. „Von zehn Versuchen braucht der Angreifer dann wenigstens schon mal 20, um ‚erfolgreich‘ zu sein“, stellt er beispielhaft dar.

Jetzt Newsletter abonnieren

Täglich die wichtigsten Infos zur IT-Sicherheit

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Die Wichtigkeit von IT-Sicherheit findet bei Unternehmern, besonders im Mittelstand, verstärkt Akzeptanz. Während Security in der Vergangenheit als überflüssig „abgetan“ und eher vernachlässigt wurde, wird in Zukunft mit Sicherheit weiterhin bedeutend in diese investiert werden – ist man sich im Channel einig. Wer da spart, spare am falschen Ende.

„Cybersecurity wird der Bereich sein, in den ununterbrochen investiert wird. Egal ob im Mittelstand, der seine Intellectual Property sichern möchte, die Verwaltung, die Bürgerdaten absichern möchte, oder Großkonzerne, die sicherstellen müssen, dass Produktionsstandorte nicht stillstehen“, bestärkt Jens Pälmer, Director Channel & Alliances Central Europe bei Crowdstrike die These.

Auch wenn der Ausblick in die Zukunft der Branche positiv ist, ist auch hier Flexibilität gefragt. Michael Haas, Area Sales Director Central Europe bei Watchguard, führt aus: „Wir werden Kunden haben, die insolvent gehen werden. Schon rein statistisch wird das so sein und dieser Situation müssen wir uns stellen.“ Die Hersteller haben allerdings clevere Modelle konzipiert, um ihren Kunden entgegenzukommen. Sein Tipp: „Dank unseres flexiblen Punktesystems können unsere Partner agieren. Wer im traditionellen Verkaufsmodell ist, der könnte ein größeres Problem bekommen. Doch dort, wo man Dienste ergänzen kann, oder den Schwerpunkt in Richtung Dienste verschieben kann – da wird man auch künftig als Partner erfolgreich sein. Die Endkunden hier auf der It-sa sind ja nicht hier, weil sie morgen nichts mehr ausgeben möchten. Sondern die suchen eine Lösung und wollen investieren. Solange der Mittelstand so stark wie im Moment von Angriffen betroffen ist, solange bleibt Security ein wichtiger Punkt auf der Mittelstandsagenda.“

Wer sich den Termin für die It-sa 2023 vormerken möchte, darf im Kalender den Zeitraum vom 10. bis 12. Oktober 2023 einkreisen. Neues Jahr, neue Herausforderungen, aber auch neue Innovationen: Das Security-Jahr 2022 hielt den Channel auf Trab und macht 2023 mit Sicherheit spannend.

it-sa 2022
Bildergalerie mit 56 Bildern

(ID:48725269)