Gartner-Umfrage 75 Prozent der Unternehmen wollen ihre Security-Anbieter konsolidieren
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Laut einer aktuellen Umfrage des Research- und Beratungsunternehmens Gartner streben 75 Prozent der Unternehmen eine Konsolidierung der Sicherheitsanbieter bis Ende 2022 an. Im Jahr 2020 lag dieser Wert noch bei 29 Prozent.

„Sicherheits- und Risikomanagement-Führungskräfte sind zunehmend unzufrieden mit den operativen Ineffizienzen und der mangelnden Integration eines heterogenen Sicherheits-Stacks", sagt John Watts, VP Analyst bei Gartner. „Infolgedessen verringern sie die Anzahl der von ihnen genutzten Sicherheitsanbieter."
Die Umfrage ergab, dass 57 Prozent der Unternehmen für ihre Sicherheitsanforderungen mit weniger als zehn Anbietern zusammenarbeiten, da sie sich in Schlüsselbereichen wie Secure Access Service Edge (SASE) und Extended Detection and Response (XDR) auf weniger Anbieter beschränken wollen.
Die Umfrage wurde im März und April 2022 online unter 418 Befragten aus Nordamerika, dem asiatisch-pazifischen Raum und EMEA durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, die Konsolidierungsbemühungen und -prioritäten von Sicherheitsanbietern in Unternehmen zu ermitteln sowie Treiber und Vorteile zu bestimmen.
Die Verbesserung der Risikolage ist der wichtigste Vorteil der Konsolidierung
Die Umfrage ergab, dass Unternehmen ihre Sicherheitsanbieter konsolidieren möchten, um die Komplexität zu reduzieren und die Risikolage zu verbessern, und nicht, um Budgets zu sparen oder die Beschaffung zu verbessern. 65 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine positivere Entwicklung ihrer allgemeinen Risikolage. Nur 29 Prozent der Befragten rechnen mit geringeren Ausgaben für die Lizenzierung.
„Kostenoptimierung sollte nicht der Hauptgrund für die Anbieterkonsolidierung sein“, erklärt Watts. „Unternehmen, die Kosten einsparen wollen, müssen Produkte, Lizenzen und Funktionen reduzieren oder Verträge neu verhandeln.“ Für Organisationen, die sich noch nicht mit einer Konsolidierung von Sicherheitsanbietern beschäftigt haben, waren Zeitdruck und eine zu starre Anbieterpartnerschaft die zwei am häufigsten genannten Gründe (34 Prozent der Befragten pro Antwort).
SASE und XDR sind Konsolidierungsmöglichkeiten
Langwierige Beschaffungsprozesse oder Ausschreibungen ermöglichen konsolidierte Angebote wie XDR für Endpunkte und SASE für Edge-Konnektivität und Sicherheit mit Integration im Backend. Die Umfrage ergab, dass 41,5 Prozent der Befragten planen, SASE bis Ende 2022 in ihren Organisationen einzuführen, während 54,5 Prozent der Organisationen die Einführung von XDR bis Ende 2022 planen.
„Sicherheits- und Risikomanagement-Führungskräfte müssen XDR und SASE als entscheidende Optionen für den Beginn ihrer Konsolidierungsreise betrachten“, sagt Dionisio Zumerle, VP Analyst bei Gartner. „SASE bietet sicheren Unternehmenszugriff, während sich XDR auf die Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen durch erhöhte Sichtbarkeit von Netzwerken, Clouds, Endpunkten und anderen Komponenten konzentriert.“
Tatsächlich ergab die Umfrage, dass 57 Prozent der Unternehmen Sicherheitsbedrohungen nach der Implementierung einer XDR-Strategie schneller behoben haben. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen nutzen SASE-Projekte, um die Verwaltung von Netzwerk- und Sicherheitsrichtlinien zu vereinfachen und die Sicherheitslage zu verbessern.
„Während sich 89 Prozent der befragten Unternehmen eine Zusammenarbeit von SASE und XDR wünschen, entscheiden sich Sicherheits- und Risikomanagement-Führungskräfte oft dafür, sie voneinander getrennt zu halten – wollen aber sicherstellen, dass sie zusammenarbeiten können“, erläutert Zumerle. „Diesen Ansatz haben 46 Prozent der befragten Organisationen bestätigt und bietet Flexibilität bei der Auswahl der besten Funktionalität.“
„Sicherheits- und IT-Führungskräfte sollten mindestens zwei Jahre für die Konsolidierung einplanen, da es Zeit braucht, um die Kosten für den Anbieterwechsel effektiv zu validieren und zu überdenken“, empfiehlt Watts. „Es ist auch wichtig, mögliche Störungen durch M&A von Anbietern zu bedenken, da sich der Sicherheitsmarkt immer konsolidiert, aber nie konsolidiert sein wird.“
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