Cisco Consumer Privacy Survey 2022 Deutsche möchten mehr Transparenz beim Datenschutz
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In Sachen Datenschutz herrscht bei den Deutschen große Unsicherheit. Nur 43 Prozent sind zuversichtlich, ihre persönlichen Daten beschützen zu können – 57 Prozent sehen sich dazu nicht in der Lage. Damit hinkt Deutschland im weltweiten Vergleich hinterher. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Befragten oftmals nicht wissen, was Unternehmen mit ihren Daten anfangen.

Unternehmen sollten ihre Datenschutz-Aktivitäten auf einfache und nachvollziehbare Weise darstellen um die Transparenz beim Datenschutz zu erhöhen. Denn die derzeit häufig komplizierten und versteckten Datenschutzhinweise lesen nur 37 Prozent der Befragten in Deutschland, bevor sie diese akzeptieren. Zum Vergleich: China ist mit 82 Prozent Spitzenreiter, die Deutschen sind Letzter. Doch viele glauben, dass sie keine andere Wahl haben. So versteht über die Hälfte der Deutschen nicht, welche Alternativen es zur Bestätigung der Datenschutzhinweise gibt, wenn sie eine Anwendung oder einen Dienst nutzen möchten. Zudem gehen 39 Prozent davon aus, dass sich die Unternehmen ohnehin nicht an ihre eigenen Richtlinien halten. Das ergab der Cisco Consumer Privacy Survey 2022.
„"Datenschutz ist wichtig, aber ich will mich nicht selbst drum kümmern" - so könnte man die Einstellung der Deutschen zusammenfassen. 9 von 10 Deutschen wissen zum Beispiel nicht, was Unternehmen mit ihren Daten tun“, sagt Jonas Rahe, Direktor Öffentliche Hand bei Cisco Deutschland. „In einer Hybrid Work Welt kann es eine klarere Handlungsaufforderung für mehr Transparenz, einfachere Sprache und verständliche Zertifizierungen kaum geben. Die Menschen erwarten Sicherheit und Nutzungsfreundlichkeit – auch im Kleingedruckten der Datenschutzregeln.“
Das gespaltene Verhältnis der Deutschen zu KI und Datenschutz
Denn bereits beim Lesen der Datenschutzhinweise hapert es in Deutschland: Nur 37 Prozent der Befragten sehen sich die Datenschutzhinweise überhaupt an – weltweit sind es 58 Prozent. Auch beim Ausschalten von intelligenten Heimgeräten, die Sprachbefehle entgegennehmen und so möglicherweise Gespräche mithören, liegen die Deutschen mit 35 Prozent unter dem globalen Schnitt (46 Prozent). Etwas fleißiger sind die Deutschen bei der Verwaltung der Cookie-Präferenzen (47 Prozent, weltweit: 53 Prozent) und beim Einsatz eines Datenschutz-Bildschirms (44 Prozent, weltweit: 45 Prozent).
Ein eher gespaltenes Verhältnis haben die Deutschen auch zu Künstlicher Intelligenz. So glauben zwar 30 Prozent, dass KI nützlich sein kann (weltweit: 43 Prozent), und 40 Prozent sind bereit, ihre Daten anonymisiert weiterzugeben (weltweit: 54 Prozent). Doch 55 Prozent sorgen sich über den heutigen geschäftlichen Einsatz von KI (weltweit: 60 Prozent). Und bei 6 von 10 Deutschen haben KI-Lösungen bereits das Vertrauen in den Anbieter untergraben (weltweit: 65 Prozent).
„Wir sehen eine Diskrepanz im Nutzungsverhalten der Deutschen beim Thema Datenschutz: Große Skepsis gegenüber den Anbietern bei gleichzeitiger Trägheit, was eigene Verhaltensänderungen angeht. Hier brauchen wir Bewegung – das geht, wir sehen es in anderen Ländern ganz deutlich“, so Jonas Rahe.
Das können Unternehmen tun
Anhand der Ergebnisse empfiehlt Cisco Unternehmen folgende Vorgehensweisen:
- Transparenz schaffen und klare Informationen sichtbar bereitstellen: Ein offener Umgang mit Daten ist heute wichtig, um das Vertrauen der VerbraucherInnen zu gewinnen und auszubauen.
- Personenbezogene Daten nicht verkaufen: Eine Governance-Strategie, die den Schutz der Privatsphäre in den Mittelpunkt stellt, und einfache Wahlmöglichkeiten für die VerbraucherInnen sind weitere vertrauensbildende Maßnahmen.
- Alle Datenschutzmaßnahmen entlang der DSGVO zertifizieren lassen: Die Compliance gewährleistet nachweisbar den verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten und die Rechte für Verbraucher. Dazu gehören zum Beispiel die C5 Zertifizierung des BSI oder der EU Cloud Code of Conduct.
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