Risikomanagement-Studie Fehler bei der konzeptionellen Umsetzung

Autor / Redakteur: Dirk Srocke / Martin Hensel

Erhebliche Defizite im Risikomanagement hat eine Studie der egip Software AG aufgedeckt. Für mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen haben die Mängel bereits spürbare Konsequenzen gehabt, etwa wirtschaftliche Schäden oder rechtliche Probleme.

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Von einem zufriedenstellenden Risikomanagement sprachen Repräsentanten von 37 Prozent der befragten Unternehmen. Ein etwa gleich großer Teil von 40 Prozent der Firmen verfügt zumindest über ein teilweise den Anforderungen entsprechendes Risikomanagement. Beim übrigen knappen Viertel sehen die Verantwortlichen einen deutlichen Optimierungsbedarf in Sachen Compliance.

Für mehr als die Hälfte der Firmen haben die Schwachstellen bereits spürbare Folgen gehabt: Unzureichendes Risikomanagement führte in jedem dritten Fall zu wirtschaftlichen Schäden, in 22 Prozent zu rechtlichen Problemen. Ähnliche Größenordnungen erreichten Störungen im Geschäftsverkehr.

Hindernis für eine effizientere Risikominimierung seien ein hoher Kosten- und Ressourcenaufwand, so zwei Drittel der Befragten. Fast ebenso viele Teilnehmer sehen Probleme bei fragmentierten Systemen und Prozessen. Die Mehrzahl der Unternehmensvertreter vermisst zudem angemessene Tools zur Gestaltung entsprechender Abläufe.

Gefahr erkannt, von Komplexität überrannt

Ein weiteres Manko reklamieren 43 Prozent der untersuchten Firmen: Obwohl die Notwendigkeit eines Risk Managements erkannt und auf die Tagesordnung gesetzt wurde, fehlt es an der hinreichenden Definition konkreter Anforderungen.

„In der Praxis ist häufig nicht mehr das Ob, sondern das Wie die entscheidende Frage“, fasst egip-Vorstand Dr. Karsten Königstein zusammen. Oftmals werde das Risikomanagement zu komplex angegangen. Das Ergebnis seien schwerfällige Projekte mit unbefriedigenden Ergebnissen. „Vorteilhafter ist zweifellos, sich zunächst auf die rechtlich besonders kritischen Prozesse wie etwa die internen Kontrollen bei der Erstellung von Finanzberichten zu konzentrieren“, rät Königstein.

Erhoben wurden die Daten bei 309 deutschen Unternehmen mit einem Umsatz von jeweils über 100 Millionen Euro.

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