Vier von fünf deutschen Unternehmen haben sensible Daten verloren Mitarbeiterfluktuation erhöht CISO-Stress

Von Peter Schmitz Lesedauer: 2 min

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Deutsche CISOs empfinden ihren Job wieder als so stressig wie zu Hochzeiten der Corona-Pandemie. 83 Prozent sehen ihre Organisation als potenzielles Opfer eines erheblichen Cyberangriffs in den nächsten 12 Monaten, verglichen mit nur 40 Prozent im Jahr zuvor. Damals hatten sie noch die Wahrnehmung, dass nach dem Chaos der Pandemie verhältnismäßige Ruhe eingekehrt sei.

Das Verhältnis zwischen Vorstand und CISO in Deutschland hat sich verschlechtert: Nur 39 Prozent der deutschen CISOs glauben, dass sie und ihr Vorstand die Herausforderungen rund um Cybersecurity ähnlich beurteilen.
Das Verhältnis zwischen Vorstand und CISO in Deutschland hat sich verschlechtert: Nur 39 Prozent der deutschen CISOs glauben, dass sie und ihr Vorstand die Herausforderungen rund um Cybersecurity ähnlich beurteilen.
(Bild: Jesse Bettencourt/peopleimages.com - stock.adobe.com)

Der diesjährige Voice of the CISO Report des Cybersecurity-Unternehmens Proofpoint zeigt, dass deutsche Unternehmen und ihre IT-Sicherheitsverantwortlichen vor allem unter der hohen Mitarbeiterfluktuation leiden. 95 Prozent der deutschen CISOs bestätigen, dass ehemalige Mitarbeiter eine Rolle bei Datenverlusten gespielt haben. Erstaunlich positiv beurteilen sie hingegen ihre Datensicherheitsmaßnahmen. Obwohl 85 Prozent in den letzten 12 Monaten sensible Informationen verloren haben, glauben 50 Prozent, dass sie ihre Daten angemessen schützen.

Vernachlässigte Lieferketten

Immer häufiger nehmen Cyberkriminelle Unternehmen nicht direkt ins Visier. Stattdessen attackieren sie meist weniger gut geschützte Lieferanten ihres eigentlichen Ziels, um so die Sicherheitsmaßnahmen zu überlisten, z.B. indem sie die E-Mail-Postfächer eines Zulieferers kompromittieren. Deutsche IT-Sicherheitsverantwortliche scheinen schlecht auf dieses Vorgehen vorbereitet: Lediglich 50 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass sie über angemessene Maßnahmen gegen diese Angriffe über die Lieferkette verfügen – deutlich weniger als die 60 Prozent im letzten Jahr. Auch scheinen die Voraussetzungen schlecht, etwas an dieser Situation zu ändern, denn 47 Prozent der deutschen CISOs haben aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage mit knappen Ressourcen zu kämpfen.

Über der Belastungsgrenze

Nur 39 Prozent der deutschen CISOs (62 Prozent international) glauben, dass sie und ihr Vorstand die Herausforderungen rund um Cybersecurity ähnlich beurteilen. Das Verhältnis zwischen Vorstand und CISO in Deutschland hat sich somit verschlechtert: von 48 Prozent im letzten Jahr und 68 Prozent 2021. Diese Dissonanz verstärkt den Druck, dem sich CISOs ausgesetzt fühlen. 55 Prozent der deutschen CISOs sehen sich mit unangemessenen Erwartungen konfrontiert, ein Anstieg gegenüber 51 Prozent (49 Prozent international) im letzten Jahr. Neben dem schlechten Einvernehmen mit der Unternehmensleitung und der allgemein verschärften Bedrohungslage bereitet vor allem ihre persönliche Haftung den IT-Sicherheitsverantwortlichen Sorge. In Deutschland trifft dies auf 52 Prozent zu. Der Stress bleibt jedoch nicht ohne Folgen: 54 Prozent der deutschen CISOs geben an, dass sie in den letzten 12 Monaten einen Burnout erlebt haben. Daher betont Bert Skaletski, Resident CISO, EMEA bei Proofpoint: „CISOs werden nicht nur mit den zunehmenden Schwierigkeiten belastet, ihre Mitarbeiter und Daten zu schützen, sondern sind auch mit höheren Erwartungen, Burnout und Unsicherheit über persönliche Haftung konfrontiert, die sie individuell auf die Probe stellen."

Über die Studie: Für seinen Voice of the CISO Report befragte Proofpoint im Laufe des ersten Quartals 2023 wenigstens je 100 CISOs in mittleren und großen Unternehmen aus verschiedenen Branchen in 16 Ländern weltweit: USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden, die Niederlande, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Australien, Japan, Singapur, Südkorea und Brasilien.

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