Definition Best of Breed Was ist Best of Breed?

Von Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber Lesedauer: 3 min |

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Best of Breed ist die Bezeichnung für einen Ansatz zur Auswahl von Unternehmenssoftware. Für jeden Anwendungsfall wird die jeweils bestmögliche Unternehmenssoftware gewählt. Statt wie beim Best-of-Suite-Ansatz auf die Komplettlösung eines Anbieters zu setzen, kommen optimale Einzellösungen mehrerer Anbieter zum Einsatz, die zu einer individuell abgestimmten Gesamtlösung kombiniert werden.

Best of Breed ist ein Ansatz, bei dem für jeden Anwendungsfall Herstellerunabhängig immer die bestmögliche Unternehmenssoftware verwendet wird, statt einer Komplettlösung eines einzigen Anbieters.
Best of Breed ist ein Ansatz, bei dem für jeden Anwendungsfall Herstellerunabhängig immer die bestmögliche Unternehmenssoftware verwendet wird, statt einer Komplettlösung eines einzigen Anbieters.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Im Unternehmens­software­bereich bezeichnet "Best of Breed" den Ansatz, für verschiedene Anwendungsfälle die jeweils bestmögliche Software auszuwählen. Im Gegensatz zum Best-of-Suite-Ansatz kommt nicht eine Komplettlösung eines einzigen Anbieters zum Einsatz, sondern optimale Lösungen verschiedener Hersteller werden zu einer individuell abgestimmten Gesamtlösung kombiniert. Diese Gesamtlösung ist perfekt auf die Anforderungen der einzelnen Unternehmensbereiche und damit optimal auf die Bedürfnisse des gesamten Unternehmens abgestimmt.

Mit Best of Breed lässt sich verhindern, dass Komplettlösungen verwendet werden, die nicht für alle Unternehmensbereiche und -prozesse gleich gut geeignet sind. Die Integration mehrerer Software-Lösungen verschiedener Anbieter schafft eine hochfunktionale und extrem flexible Systemlandschaft. Starke Abhängigkeiten von einem einzelnen Hersteller werden vermieden. Für Softwarehersteller ergibt sich mit dem Ansatz die Chance, anstatt mit großem Aufwand eine allumfassende Lösung entwickeln zu müssen, sich auf eine bestimmte Nische zu konzentrieren und nur für diese, das beste Produkt am Markt zu entwickeln und bereitzustellen. Unternehmen, die konsequent auf den Best-of-Breed-Ansatz setzen, erzielen unter Umständen Wettbewerbsvorteile, da sie in den verschiedenen Unternehmensbereichen und Unternehmensprozessen jeweils mit den besten und modernsten Lösungen und Technologien arbeiten. Die Implementierung mehrerer Lösungen verschiedener Hersteller sorgt aber für eine zusätzliche Komplexität und größere Heterogenität der Gesamtlösung. Die Vor- und Nachteile der Best-of-Breed- und Best-of-Suite-Ansätze müssen für einen größtmöglichen Erfolg individuell für jedes Unternehmen gegeneinander abgewogen werden.

Kurze Abgrenzung zum Best-of-Suite-Ansatz

Best of Breed und Best of Suite sind zwei gegensätzliche Strategien. Während Best of Suite nach der optimalen Komplettlösung eines einzelnen Anbieters für ein Unternehmen sucht, kombiniert Best of Breed mehrere spezialisierte Software-Lösungen für einzelne Unternehmensbereiche zu einer individualisierten Gesamtlösung. Mit Best of Suite entsteht eine gewisse Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter und seinem Produkt. Für spezielle Anforderungen bestimmter Unternehmensprozesse oder -bereiche, die von der Komplettlösung eines einzelnen Anbieters nicht abgedeckt werden, ist ein aufwendiges Customizing notwendig. Typisch für Best of Suite ist der Einsatz sehr umfassender Software-Lösungen von großen, etablierten Herstellern, die in der Regel zu den Marktführern in diesem Bereich zählen. Bei Best of Breed werden häufig, kleine, spezialisierte Anbieter ausgewählt, die sich auf eine Nische konzentrieren und dort jeweils das beste Produkt am Markt anbieten.

Die Vor- und Nachteile des Best-of-Breed-Ansatzes

Als Vorteile des Best-of-Breed-Ansatzes gelten:

  • in jedem Unternehmensbereich und jedem Unternehmensprozess wird mit der jeweils bestmögliche Lösung und den optimalen Tools gearbeitet - effizienteres Arbeiten und höhere Produktivität
  • es entsteht eine hochfunktionale und extrem flexible Gesamtlösung
  • die eingesetzten Lösungen lassen sich perfekt an individuelle Anforderungen anpassen
  • zu starke Abhängigkeiten von einem einzelnen Anbieter und seinem Produkt werden vermieden
  • schneller und einfacherer Umstieg auf Lösungen anderer Anbieter durch modularen Austausch einer Teillösung
  • schnelle Reaktion auf neue geschäftliche Anforderungen
  • kürzere Time-to-Market für neue Produkte und Dienstleistungen
  • das Risiko für größere Störungen der Unternehmensabläufe durch einen Gesamtausfall der Unternehmenssoftware sinkt
  • sukzessive Implementierung der Lösungen möglich - keine Komplettumstellung der Software notwendig

Als Nachteile des Best-of-Breed-Ansatzes lassen sich aufzählen:

  • größerer Aufwand bei der Auswahl der jeweils bestmöglichen Lösung für die verschiedenen Unternehmensbereiche
  • größerer Aufwand bei der Integration und Wartung verschiedener Lösungen
  • Entstehung eines komplexeren Gesamtsystems
  • Entstehung einer heterogenen Systemlandschaft
  • mögliche Inkompatibilitäten zwischen den verschiedenen Lösungen
  • verteilte Verantwortlichkeiten für die Gesamtlösung
  • viele verschiedene Ansprechpartner bei unterschiedlichen Herstellern und Anbietern - Fragmentierung des Supports
  • Möglichkeit von Funktionsüberschneidungen und Funktionsredundanzen der Teillösungen
  • längere Einarbeitungszeit und höherer Arbeitsaufwand durch die Verwendung mehrerer Programme und unterschiedlicher Benutzeroberflächen

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