Definition LLDP | Link Layer Discovery Protocol Was ist LLDP (Link Layer Discovery Protocol)?

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Das Link Layer Discovery Protocol arbeitet auf der Schicht zwei des OSI-Referenzmodells und ist in der Norm IEEE 802.1AB spezifiziert. Mit dem Protokoll können Nachbargeräte eines Netzwerks Informationen austauschen. Die erhaltenen Informationen legen die Geräte in ihrer Management Information Base ab. Typische Anwendungen des Protokolls sind die Fehlersuche oder die Netzwerkverwaltung.

Das Link Layer Discovery Protocol (LLDP) ist ein Protokoll für den Informationsaustausch benachbarter Netzwerkgeräte.
Das Link Layer Discovery Protocol (LLDP) ist ein Protokoll für den Informationsaustausch benachbarter Netzwerkgeräte.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

LLDP ist das Akronym für Link Layer Discovery Protocol. Das Link Layer Discovery Protocol ist in der Norm IEEE 802.1AB standardisiert und arbeitet auf der Schicht zwei des ISO/OSI-Referenzmodells. Mithilfe des Protokolls können benachbarte Netzwerkgeräte Informationen austauschen. Im Gegensatz zu herstellerspezifischen Protokollen mit ähnlicher Funktion wie das Cisco Discovery Protocol (CDP) oder das Nortel Discovery Protocol (NDP) ist das Link Layer Discovery Protocol herstellerunabhängig.

Netzwerkgeräte versenden in regelmäßigen Abständen Layer-2-Frames an eine Multicast-Adresse, in denen Informationen über das sendende Gerät enthalten sind. Am gleichen Netzwerksegment angeschlossene Geräte können diese Informationen empfangen und in ihrer Management Information Base (MIB) speichern. Die abgelegten Informationen lassen sich direkt per Kommandozeilenbefehl oder von einem Netzwerkmanagementsystem per Simple Network Management Protocol (SNMP) abfragen. Zwischen Sender und Empfänger der Informationen muss keine Verbindung aufgebaut und verwaltet werden. Sende- und Empfangsvorgang sind entkoppelt und voneinander unabhängig. Typische Anwendungen des Protokolls sind die Netzwerkverwaltung oder die Fehlersuche in Netzwerken. Speziell für VoIP-Umgebungen existiert eine Erweiterung des Protokolls mit der Bezeichnung LLDP-MED (Link Layer Discovery Protokoll - Media Endpoint Devices).

Funktionsweise und Anwendungen des Link Layer Discovery Protocol

Geräte mit Unterstützung des Link Layer Discovery Protocol besitzen einen Softwareagenten, der Informationen in regelmäßigen Abständen versendet oder von benachbarten Netzwerkgeräten empfängt. Zwischen versendendem und empfangendem Gerät muss keine Verbindung aufgebaut werden. Die Informationen sind in einer LLDP Data Unit (LLDPDU) mit definiertem Aufbau enthalten. Sie werden in Ethernet-Frames mit dem Ethertype 88-CC verpackt und an die Multicast-Adresse 01:80:C2:00:00:0E adressiert. Typische in den LLDPDUs enthaltene Informationen sind Beschreibung und Name des Geräts und des sendenden Netzwerkports, unterstützte Funktionen des Geräts (zum Beispiel Routing oder Switching), VLAN-Name oder Management-IP-Adresse. Der Empfänger der LLDPDUs legt die erhaltenen Informationen in seiner lokalen Management Information Base ab. Er muss dem Sender den Empfang der Nachricht nicht bestätigen. Die MIB kann in der Regel direkt am Gerät per Kommandozeile oder von externen Systemen wie einem Netzwerkmanagementsystem per SNMP abgefragt werden.

Typische Anwendungen des Link Layer Discovery Protocol sind das Verwalten und Überwachen von Netzwerken, das Erfassen der Netzwerktopologie, die Fehlersuche, die Bestandsverwaltung und Netzwerkinventur, der Abgleich von PoE-Funktionen (Power over Ethernet) oder das automatische Identifizieren von Netzwerkgeräten.

Erweiterung LLDP-MED für Voice over IP

Speziell für VoIP-Netzwerkumgebungen existiert mit LLDP-MED eine Erweiterung des Link Layer Discovery Protocol. Es soll die Funktionalität und automatische Konfiguration von VoIP-Endgeräten und die Interoperabilität mit anderen Netzwerkgeräten sicherstellen. LLDP-MED identifiziert Geräte wie VoIP-Telefone und erlaubt den Informationsaustausch über grundlegende Funktionen mit Netzwerkgeräten wie Switches. Unter anderem ermöglicht das Protokoll ein automatisiertes VLAN-, QoS- und Powermanagement. LLDP-MED ist in der Norm ANSI/TIA-1057-2006 spezifiziert. Das Protokoll verwendet das gleiche Grundprinzip wie das Link Layer Discovery Protocol. Die ausgetauschten Informationen sind aber speziell an die Anforderungen von VoIP-Umgebungen angepasst. Beispielsweise werden Informationen über Hardware-Konfiguration, PoE-Fähigkeiten, Gerätefunktionen, VLANs oder Netzwerk-Policies übertragen.

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