AV-TEST prüft Schutzpakete für private Nutzer und Firmen 32 Antivirus-Lösungen im Dauertest

Autor / Redakteur: Markus Selinger / Stephan Augsten |

Tests von Sicherheitslösungen sind immer nur Momentaufnahmen in Sachen zuverlässiger Schutz. Daher hat das Antiviren-Testlabor AV-TEST Security-Pakete über die Dauer von einem halben Jahr getestet. 24 Suiten für private Nutzer und acht Pakete für Unternehmen mussten sich beweisen.

Anbieter zum Thema

Die Top 3 der von AV-TEST geprüften Business-Lösungen überzeugen durch hohe Schutzwirkung und niedrige Systembelastung.
Die Top 3 der von AV-TEST geprüften Business-Lösungen überzeugen durch hohe Schutzwirkung und niedrige Systembelastung.
(Bild: AV-TEST)

Die Tests und ihre Ergebnisse sind weltweit etwas Besonderes, denn sie geben einen Überblick, den man nur selten bekommt. Der Umfang des Dauertests von Sicherheitslösungen: 32 Produkte in 192 Tests innerhalb von sechs Monaten auf den Windows-Systemen XP, 7 und 8 sowie 8.1.

24 Suiten für private Nutzer und 8 Client-Server-Lösungen für Firmennetzwerke mussten im Testlabor von AV-TEST die gleichen Testhürden überwinden. Einige Produkte sind dabei herb über diverse Hürden gestolpert. Besonders die zum Vergleich mitgetesteten Schutzpakete von Microsoft zeigen mit ihrem Testergebnis deutlich, wie schwach sie die Systeme der Anwender lediglich schützen.

Das Labor hat den Test in drei Teile gesplittet: Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit. Für jeden Bereich vergaben die Experten maximal 6 Punkte, also maximal 18 Punkte insgesamt. Die Maximalpunktzahl hat zwar keine Lösung erreicht, aber die Testbesten lagen nahe daran. Bei den Schutzpakten für private Nutzer schaffte Kaspersky Lab 17,8 Punkte. Unter den Lösungen für Firmennetzwerke war Trend Micro mit 17,2 Punkten die Nummer eins.

Angriff der über 60.000 Schädlinge

Im ersten Testteil mussten alle Schutzlösungen Malware abwehren. Dafür nutzt das Labor ein Testpaket aus 60.000 bereits bekannten und verbreiteten Schädlingen. Diese Sammlung bezeichnet AV-TEST als Referenz-Set. Eigentlich sollten alle Lösungen solche Schädlinge zu 100 Prozent erkennen – aber weit gefehlt. Bei den Internet-Security-Suiten für private Nutzer verpassten neun von 24 die Pflichtquote von 100 Prozent. Bei den Lösungen für Unternehmen waren es gar vier der acht Lösungen.

Der zweite und wesentlich härte Testteil ist der Real-World-Test. Dabei nutzt das Labor etwa 400 noch neue und unbekannte Viren, Würmer & Co von Webseiten und aus E-Mail-Anhängen. Die Ergebnisse trennen schnell die Spreu vom Weizen.

Bei den Security-Suiten schafften nur sechs von 24 Paketen die 100 Prozent: Bitdefender, F-Secure, Kaspersky Lab, GData, Trend Micro und Comodo. Das Schlusslicht war das Schutzpaket von Microsoft bestehend aus Firewall und Security Essentials bzw. dem Defender. Mit nur 74 Prozent Erkennung drang im Test jede vierte Malware in das Testsystem ein.

(ID:42726305)