Neues Jahr, gleiches Spiel Anstieg von Cyberangriffen: Es hört nicht auf
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Entschleunigung über Weihnachten und Neujahr – nicht für Cyberangreifer. Angriffe und Risiken begleiten uns 2023 weiter. Rückblickend auf 2022 verzeichnet Check Point einen Anstieg von 27 Prozent und gibt Unternehmen ein paar Warnzeichen mit auf den Weg.

Awareness stärken, Mitarbeiter sensibilisieren und Maßnahmen für Cybersicherheit ergreifen – wichtige Vorsätze, mit sicher viele Unternehmen ins neue Jahr starten. Cyberangriffe sind für Unternehmen und Bildungseinrichtungen weiterhin eine große Bedrohung. Check Point veröffentlicht rückblickend auf das abgeschlossene Jahr, Ziele der Cyberkriminellen und Bereiche, die am häufigsten betroffen waren. Die Sicherheitsspezialisten verraten außerdem, worauf Firmen achten und wie sie sich vorbereiten sollten.
Steigende Angriffszahlen: Neues Arbeiten, neue Risiken
Den Daten der Sicherheitsforscher von Check Point Research (CPR) zufolge ist die Anzahl der Cyberangriffe in Deutschland 2022 im Vergleich zu 2021 um 27 Prozent gestiegen. Cyberkriminelle und Ransomware-Banden nutzen dabei vor allem Schwachstellen in Kollaborations-Tools aus, die durch Homeoffice und Remote Work häufiger genutzt wurden.
In Deutschland zielten die Kriminellen vor allem auf Einzel- und Großhandelsunternehmen (über 89 %), Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung (über 80 %) und Bildungseinrichtungen (über 60 %) ab. Im Jahr 2023 könnte der Reifegrad von KI-Technologien wie ChatGPT die Anzahl der Cyberangriffe erhöhen, warnen die Experten.
Wirtschaft und Bildungseinrichtungen im Visier
„Mehrere Trends bei Cyberbedrohungen treten gleichzeitig auf und sind für diese Entwicklung verantwortlich“, so Omer Dembinsky, Data Group Manager bei Check Point Software. „Zum einen entwickelt sich das Ransomware-Ökosystem weiter und wächst mit kleineren, agileren kriminellen Gruppen. Zweitens weiten sie die Ziele aus und nehmen mit Phishing-Exploits Kollaborations-Tools wie Slack, Teams, OneDrive und Google Drive ins Visier. Dabei handelt es sich um ergiebige Quellen für sensible Daten, da die meisten Mitarbeiter von Unternehmen nach wie vor aus der Ferne arbeiten.“
Bezüglich der beliebtesten Angriffstrends 2022 weltweit gibt Check Point folgende Zahlen preis:
- Das weltweite Volumen von Cyberangriffen erreichte im 4. Quartal mit durchschnittlich 1.168 wöchentlichen Angriffen pro Unternehmen ein Allzeithoch.
- Die Top 3 der am häufigsten angegriffenen Branchen waren Bildung/Forschung, Regierungseinrichtungen und das Gesundheitswesen.
- Nordamerika (52 %), Lateinamerika (29 %) und Europa (26 %) verzeichneten den größten Anstieg an Cyberangriffen im Vergleich zu 2021.
„Akademische Einrichtungen sind nach der raschen Digitalisierung, die sie als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie vorgenommen haben, zu einem beliebten Tummelplatz von Cyberkriminellen geworden“, erklärt Dembinsky weiter. „Tatsächlich waren Bildung und Forschung die am häufigsten angegriffenen Sektoren weltweit und verzeichneten 2022 einen Anstieg von 43 Prozent im Vergleich zu 2021, mit durchschnittlich 2.314 Angriffen pro Organisation pro Woche. Viele Bildungseinrichtungen waren auf die unerwartete Verlagerung zum Online-Lernen schlecht vorbereitet, was Hackern reichlich Gelegenheit bot, mit allen Mitteln in Netzwerke einzudringen.“
Vier Cybersecurity-Tipps
- Cybersecurity Awareness Training: Häufige Schulungen zum Thema Cybersicherheit können entscheidend sein für den Schutz des Unternehmens vor Ransomware.
- Up-to-Date Patches: Computer und Server auf dem neuesten Stand zu halten und Sicherheits-Patches anzuwenden, insbesondere solche, die als kritisch eingestuft sind, kann dazu beitragen, die Anfälligkeit eines Unternehmens für Ransomware-Angriffe zu verringern.
- Software aktualisieren: Ransomware-Angreifer finden durchaus einen Einstiegspunkt in Anwendungen und Software, bemerken Schwachstellen und nutzen sie aus. Entwickler suchen dabei aktiv nach neuen Schwachstellen und schließen sie mit Patches. Hilfreich ist dabei eine Patch-Verwaltung.
- Vorbeugen statt nachträglicher Erkennung: In Technologien investieren, die den Angriff erkennen und den Schaden schnell mindern. Angriffe können so möglicherweise blockiert oder verhindert werden, einschließlich Zero-Day-Angriffen und unbekannter Malware.
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