Cloudflare DDoS-Report Q3 2022 DDoS-Attacken im Terabit-Bereich
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Im dritten Jahresquartal 2022 wurde vom Cyber-Sicherheitsunternehmen Cloudflare ein Anstieg an DDoS-Attacken im Terabit-Bereich beobachtet. Zwischen Juli und September konnte das Unternehmen mehrere Angriffe mit mehr als 1 Tbit/s erkennen und abwehren.

Die größte DDoS-Attacke im dritten Quartal 2022 erreichte 2,5 Tbit/s, wurde von einer Variante des Mirai-Botnetzes ausgeführt und richtete sich gegen den Minecraft-Server Wynncraft. Gemessen an der Bitrate war es die größte jemals von Cloudflare verzeichnete Attacke. Das berichtete das Unternehmen in seinem DDoS-Report Q3 2022.
Aufgeschlüsselt nach Branche auf Anwendungsschicht stiegen die Angriffe auf von Internetfirmen betriebene HTTP-Anwendungen um 131 Prozent im Quartals- und 300 Prozent im Jahresvergleich. An zweiter Stelle folgte der Telekommunikationsbereich, der eine Steigerung um 93 Prozent im Quartals- und um 2.317 Prozent im Jahresvergleich verzeichnete. Den dritten Platz nahm der Gaming- und Glücksspielsektor mit einem moderateren Zuwachs von 17 Prozent im Quartals- und 36 Prozent im Jahresvergleich.
Auch mit Bezug auf den Netzwerk-Layer kamen die Branchen unter die Top drei: Die Gaming- und Glücksspielbranche war im dritten Quartal mit einer Steigerung von 381 Prozent zum Vorquartal am stärksten von Layer 3/4-DDoS-Angriffen betroffen. Die Telekommunikationsbranche war im Vorquartal am stärksten von Layer 3/4-DDoS-Angriffen betroffen. Mit einem Rückgang von 58 Prozent befand sie sich im dritten Quartal an zweiter Stelle. Es folgten der Informationstechnologie- und Dienstleistungssektor sowie die Softwareindustrie. In beiden Fällen wurde ein beträchtlicher Angriffszuwachs registriert: um 89 Prozent bzw. 150 Prozent im Quartalsvergleich.
Aufgeschlüsselt nach Land verzeichneten die Rechenzentren von Cloudflare in Aserbaidschan den größten Anteil am Angriffs-Traffic. Mehr als ein Drittel aller dort eingegangenen Datenpakete waren Teil eines Layer 3/4-DDoS-Angriffs. Auch in Deutschland hat die Zahl der Angriffe ebenfalls deutlich zugenommen.
Im Gegensatz zu den ersten zwei Quartalen verzeichnete Cloudflare eine überraschende Veränderung der angegriffenen Branchen in der Ukraine. Rundfunk- und Medienunternehmen waren im dritten Quartal nicht unter den zehn am häufigsten angegriffenen Branchen. Stattdessen befand sich die Marketing- und Werbebranche mit 40 Prozent auf Platz eins, gefolgt von Bildungsunternehmen (20 Prozent) und der Regierungsverwaltung (8 Prozent). In Russland halten die Angriffe auf den Banken-, Finanzdienstleistungs- und Versicherungssektor (BFSI) weiter an (25 Prozent). Die Angriffe auf den BFSI-Sektor verringerten sich dennoch um 44 Prozent gegenüber dem Vorquartal. An zweiter Stelle befand sich die Veranstaltungsbranche (20 Prozent), gefolgt von Kryptowährungen (16 Prozent), Rundfunkmedien (13 Prozent) und dem Einzelhandel (11 Prozent). Ein erheblicher Teil des Angriffsverkehrs kam von IP-Adressen mit Sitz in Deutschland, der Rest war global verteilt.
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