Barracuda Labs untersucht gefälschte Identitäten auf Facebook Gefälschte Facebook-Seiten: Sex sells

Autor / Redakteur: IT-BUSINESS / Dr. Andreas Bergler / Dr. Andreas Bergler

Barracuda Networks hat die Unterschiede zwischen echten User-Profilen und gefälschten Identitäten auf Facebook erforscht. Die gefälschten Facebook-Profile sind meist weiblich, bisexuell und auffallend stark vernetzt.

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Weiblich und womöglich noch bisexuell: wer würde da nicht Facebook-Freund sein wollen? (Anja Roesnick - Fotolia)
Weiblich und womöglich noch bisexuell: wer würde da nicht Facebook-Freund sein wollen? (Anja Roesnick - Fotolia)

Soziale Netzwerke sind auch für Kriminelle zu beliebten Plattformen geworden – zum Diebstahl persönlicher Informationen. Über gefälschte Facebook-Profile und -Freundschaften erschleichen sie sich das Vertrauen argloser Anwender, damit diese ihre persönlichen Daten offenlegen. Und wie immer lässt sich das Gehirn potenzieller Opfer am leichtesten ausschalten, wenn Sex ins Spiel gebracht wird.

Barracuda Labs, die Forschungsabteilung von Barracuda Networks, hat nun untersucht, mit welchen Mitteln die Urteilskraft von Facebook-Usern geschwächt und ihre Offenherzigkeit gestärkt wird. Am ehesten scheinen die Anwender auf User-Profile von vermeintlichen Schönheiten hereinzufallen, die sich dazu noch den Anschein geben, ein möglicherweise interessantes Sexualleben zu führen. Laut Barracuda geben gefälschte Profile zu 97 Prozent vor, weiblich zu sein, während bei echten Profilen nur 40 Prozent weiblich sind. 58 Prozent aller gefälschten weiblichen Profile enthalten die Behauptung, bisexuell zu sein. „Echte“ Frauen kommen in ihren Profilen nur zu sechs Prozent auf Bisexualität zu sprechen.

Ein weiterer markanter Unterschied zwischen realen und gefakten Profilen ist die Anzahl der Freunde: Fast sechsmal so viel Freunde wie echte hat Barracuda Labs auf den gefälschen Facebook-Konten ausgemacht: im Mittel 726 Freunde gegenüber 130. Gefälschte Profile nutzen zudem auf Fotos die Möglichkeit von Markierungen: Durchschnittlich vergeben sie über einhundert Mal öfter als echte Anwender einen Tag auf ein veröffentlichtes Bild.

Dr. Paul Judge, Chef der Barracuda Labs, mahnt daher die Anwender zur Vorsicht: „Gefälschte Profile sind ein hervorragender und billiger Weg, um immer und immer wieder schädliche Links an Nutzer zu verbreiten. Wer mit gefälschten Profilen befreundet ist, setzt sich außerdem der unmittelbaren Gefahr aus, dass sein Konto gekapert wird.“ Zur Hilfe für verwirrte Facebook-User kommt jetzt eine heuristische Engine von Barracuda: Der „Profile Protector“ erkennt und unterbindet laut Hersteller schädliche Aktivitäten und gefährliche Links auf Facebook und Twitter. Die Software stellt Barracuda hier kostenlos zur Verfügung. □

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