IT-Security für KMU Securepoint: Das plant die neue Geschäftsführung

Von Sylvia Lösel

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Security boomt. Der Lüneburger Anbieter Securepoint macht sich bereit, an diesem Wachstumsmarkt weiterhin kräftig zu partizipieren. Denn 3,3 Millionen KMUs in Deutschland wollen mit IT-Security ausgestattet werden. Und die neue Geschäftsführung hat weitere Pläne.

Hans Szymanski (l.) und René Hofmann bilden als CEO und CSO die neue Securepoint-Geschäftsführung.
Hans Szymanski (l.) und René Hofmann bilden als CEO und CSO die neue Securepoint-Geschäftsführung.
(Bild: Securepoint)

Made in Germany ist das Qualitätssiegel, das Security-Anbieter Securepoint künftig noch offensiver vermarkten möchte. Zurecht, denn die Lüneburger entwickeln und produzieren hierzulande. Wenn sich also Telekom-Chef Tim Höttges Sorgen um das traditionsreiche Label „Made in Germany“ macht, weil so mancher ehrwürdige Qualitätsbetrieb von der Globalisierung überrollt wurde, mag das für viele Branchen wie auch die Messer-Hochburg seiner Heimatstadt Solingen gelten. In puncto Security gibt es aber Anlass zur Hoffnung. „Securepoint ist in den letzten Jahren gut gewachsen und das wollen wir als neue Geschäftsführung auch gerne beibehalten“, gibt der neue CEO des Unternehmens, Hans Szymanski die Richtung vor, in die er und CSO René Hofmann streben. Szymanski ist seit September an Bord bei den Lüneburgern (siehe Kasten) und übernimmt in einer Zeit, in der „der Trend zu mehr IT-Security bei den Kunden nicht nur anhalten, sondern sich noch beschleunigen wird“. Ihn reizt die Aufgabe, das Unternehmen „an unterschiedlichen Stellen weiterzuentwickeln“, aber es sei „per se schon ein Diamant“.

Wir machen KMU, wir verstehen diesen Markt. Wir sind der deutsche Mittelstand.

René Hofmann, CSO Securepoint

Wechsel in der Geschäftsführung

Lutz und Claudia Hausmann, Gründer und Geschäftsführer des Security-Anbieters aus Lüneburg, ziehen sich nach fast 25 Jahren aus dem operativen Geschäft zurück und wechseln in den Gesellschafterausschuss. An ihrer Stelle führen nun Hans Szymanski als CEO und René Hofmann als Chief Sales Officer (CSO) gemeinsam den Hersteller. Szymanski, der bis Ende 2020 beim Münchner Cloud-Telefonie-Provider Nfon die Position des CEO innehatte, kommt neu ins Unternehmen. Hofmann arbeitet bereits seit elf Jahren bei Securepoint. Der Vertriebsprofi zeichnete seit 2017 für die strategischen Accounts verantwortlich und stieg Anfang 2020 zum Sales Director auf. mh

Wachstum, Produkterweiterung, Internationalisierung

Die Kerngedanken der neuen Geschäftsführung drehen sich um Wachstum, Produkterweiterungen und eine mögliche Internationalisierung. „Wachstum wird im Wesentlichen organisch erfolgen. Aber wenn uns auf dem Weg irgendetwas auffällt, das zu uns passen könnte, werden wir uns das auf jeden Fall anschauen“, präzisiert Szymanski die Strategie, die unter Umständen eine Akquisition beinhalten könnte. „Und zwar dann, wenn diese dazu führt, dass das Unternehmen umso schneller organisch wachsen kann.“ René Hofmann, seit elf Jahren bei Securepoint und nun CSO konkretisiert: „Wir beobachten gerade die Märkte in den Niederlanden und in Polen. Aktuell befinden wir uns in einer Evaluierungsphase. Aber das machen wir nicht mit der Brechstange, sondern mit Vernunft und leicht angezogener Handbremse“. Eines wird der Hersteller aber sicherlich nicht tun: seine Zielgruppe aus den Augen verlieren. „Wir bleiben bei KMU als unsere Zielgruppe. Hierfür haben wir die richtigen Partner und die Lösungen. Wir sind super aufgestellt. Es gibt in diesem Segment 3,3 Millionen Betriebe in Deutschland und eigentlich brauchen sie alle eine IT-Security-Lösung“, erläutert Szymanski das Marktpotenzial. Und Hofmann ergänzt: „Deshalb streben wir auch gar nicht so sehr ins Ausland. Wir machen KMU, wir verstehen diesen Markt. Wir sind der deutsche Mittelstand.“

Wachsende Partnerzahl

Gerade angesichts wachsender Cyberbedrohungen, der Ukraine-Krise und einem deutlich gestiegenen Security-Bewusstsein vieler Unternehmen ist es kein Wunder, dass die Partnerzahl bei Securepoint steigt. Doch es gibt noch einen weiteren Grund dafür, so Hofmann: „Wir können liefern. Und zwar über die gesamte Produktpalette.“ Die bisherigen Geschäftsführer und Gründer, Lutz und Claudia Hausmann, hatten schon vor längerer Zeit die Entscheidung getroffen, die Lagerkapazitäten auszubauen. Das kommt den Lüneburgern nun entgegen. „Lagerhaltung war eigentlich eine Todsünde. Und sie macht das Ganze natürlich komplizierter und bindet Kapital“, beschreibt Szymanski. In diesen unsicheren Zeiten jedoch, ist sie ein unschätzbar wertvolles Asset, das dafür sorgt, dass Händler und Kunden bedient werden können. Allerdings ist Hardware nur ein Teil des Portfolios, wie Hofmann beschreibt: „Wir sind eine Softwarefirma, die gute Security-Software entwickelt und diese mit Hardware verheiratet.“ Und Szymanski ergänzt: „As-a-Service wird immer wichtiger. Das ist ein Trend, den auch unsere Partner wollen.“ Denn planbare Umsätze haben für diese durchaus Charme. „Es gibt nicht viele, die so umfangreich As-a-Service-Modelle anbieten wie wir. Wir machen das über das gesamte Portfolio und inklusive der Hardware“, beschreibt Hofmann das Unterscheidungsmerkmal von Securepoint und fügt hinzu: „Für kleinere Systemhäuser gehört erst einmal Mut dazu", sich auf dieses neue Betriebsmodell einzulassen. Und dann „erfordert es eine Menge Kreativität, eigene Services zu entwickeln, die dann auch noch profitabel sind“, erläutert er. Aber auch dabei unterstützt der Hersteller, genauso wie bei der Ausbildung von IT-Security-Fachkräften. In dem im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Brainee-Programm werden gerade 250 junge Menschen mit IT-Security vertraut gemacht. Die Azubis kommen teils von Partnern, die gerne von dieser Schulungsmöglichkeit Gebrauch machen.

Distributionslandschaft

Auf Distributionsseite hat Securepoint seit neuestem einen Vertrag mit Michael Telecom. Sie sind die Vierten im Bunde. „Mit Wortmann haben wir viele Synergieeffekte. So sichern wir auch deren TerraCloud-Systeme. Zudem haben wir seit 2016 Api gezeichnet und mit Bluechip einen ostdeutschen Distributor, mit dem wir Regionalität spielen wollen. Neu dabei ist jetzt Michael Telecom, denn auch die TK-Welt wir immer digitaler“, begründet Hofmann diesen Schritt. „Wir bringen damit Telefonie und Sicherheit zusammen. Das ist eine zukunftsträchtige Kombination. Denn wenn die Produkte besser ineinander greifen, hat der Kunde weniger Stress, nicht nur bei der Installation, sondern auch im Betrieb“, erläutert Szymanski. Diese Art der Zusammenarbeit praktizieren die Lüneburger auch bereits in der Kombination Wortmann, Starface und Securepoint.

Distributionsvertrag mit Michael Telecom

Die rund 8.500 Reseller des Distributors ­Michael Telecom erhalten nun Zugriff auf Lösungen und Konzepte aus dem „Unified Security“-Portfolio von Securepoint. „Wir werden Security bei uns deutlich ausbauen und freuen uns, mit Securepoint den ‚perfect match‘ gefunden zu haben. Als deutsches mittelständisches Unternehmen mit der Ausrichtung auf KMU passt es perfekt zu uns und der Kundenstruktur unserer Reseller. Wir sehen hier großes Potenzial und werden in Kürze die ersten Schulungen für unsere Partner anbieten“, so Oliver Hemann, Vorstand Michael Telecom. hs

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