Studie „Security as a Service 2023“ Bei der IT-Sicherheit trügt die Selbsteinschätzung
Anbieter zum Thema
Die Studie „Security as a Service 2023“ von A1 Digital und Foundry nimmt unter anderem den Stand der IT-Sicherheit, die Rolle von CISOs und den Fachkräftemangel genauer unter die Lupe. Sie zeigt auch, dass in Sachen Selbsteinschätzung oftmals trügerische Sicherheit vorherrscht.

Die Studie rund um die IT-Sicherheit in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) zeigt, dass sich rund 73 Prozent aller Unternehmen gut gegen Angriffe gewappnet sehen. Allerdings berichtet auch knapp die Hälfte der Befragten (48 %) von nennenswerten Schäden nach Cyberattacken. Oftmals vergehen Stunden bis Tage vom Erkennen und Bewerten einer Attacke bis zum Auslösen des Krisenmanagements. In einigen Fällen können die Unternehmen die Lage überhaupt nicht einschätzen – ein umfassendes Abwehrkonzept fehlt hierbei komplett.
Trügerische Selbstsicherheit
Ein Problem scheint hierbei eine überzogen optimistische Selbsteinschätzung vieler Firmen zu sein. So halten sich 81 Prozent der IT-Entscheider für fähig, Cyberattacken zu erkennen. Fachabteilungen (50 %) und Geschäftsführungen (66 %) sind hier etwas zurückhaltender. Vier von fünf Firmen halten nach Schadensfällen ihre Abwehr für „gut“ oder „sehr gut“.
„Wie die Studie zeigt, ist die Selbstwahrnehmung in der Welt der Cybersicherheit oft trügerisch und kann zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen“, erklärt Thomas Snor, Leiter Cybersecurity von A1 Digital. Unternehmen müssten die Komplexität und Vielschichtigkeit der Bedrohungen erkennen. Es reiche nicht aus, sich auf vergangenen Erfolgen auszuruhen. „Stattdessen ist es entscheidend, proaktiv zu handeln, Strategien regelmäßig anzupassen und sich auf die sich ständig verändernde Landschaft der Cyberbedrohungen einzustellen“, so Snor.
Faktor Mensch im Fokus
Laut der Studie haben vor allem CIOs (22 %) und nicht CISOs (11,5 %) den größten Einfluss auf Sicherheitsentscheidungen. Als größte Ursache für erfolgreiche Angriffe werden nachlässige Mitarbeiter (37 %) genannt. Allerdings herrscht hierbei auch Selbstkritik: Mit 36,7 Prozent gelten Ausbildung und mangelnde IT-Sicherheitserfahrung der Angestellten als eine der drei größten Herausforderungen. Jeder fünfte Befragte beklagt zudem im Zusammenhang mit organisatorischen Herausforderungen in der Zukunft einen Mangel an IT-Security-Fachkräften.
Als wichtigste organisatorische Herausforderung im Bereich der IT-Sicherheit werden die Umsetzung von Sicherheitsstandards (44 %) und die Überwachung ihrer Einhaltung (39 %) gesehen. Budgets gelten nur für ein Viertel der Teilnehmer als Hindernis. KRITIS-Organisationen nennen die Herausforderung durch Standards weniger häufig (43 %) als Nicht-KRITIS-Betreiber (48 %). Technisch betrachtet werden vor allem komplexe Cyberattacken (45 %), fehlende Informationen über Bedrohungen (45 %) und Cloud-Datensicherung (43 %) als Probleme benannt. Zudem werden IT-Sicherheitsaufgaben zunehmend ausgelagert: Knapp 40 Prozent der Firmen vertrauen bei der Überwachung von Sicherheitsrichtlinien auf die Hilfe von Dienstleistern.
(ID:49725691)