Cybersecurity Landschaft 2021 Ausblick und Risiken für 2021 aus Sicht eines Hackers

Von Julian Ahrens, Marten Mickos

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Die COVID-19-Pandemie hat Unternehmen dazu gezwungen, ihre digitale Transformation in einer Weise zu beschleunigen, die niemand erwartet hat. Julien Ahrens, Hacker bei Hackerone geht davon aus, dass Unternehmen und die Industry 4.0 mit einer dramatisch steigenden Zahl von Angriffen konfrontiert sein werden.

„Alle Arten von Angriffen werden im Jahr 2021 zunehmen, weil immer mehr Unternehmen online gehen“, erklärt White-Hat-Hacker Ahrens.
„Alle Arten von Angriffen werden im Jahr 2021 zunehmen, weil immer mehr Unternehmen online gehen“, erklärt White-Hat-Hacker Ahrens.
(© Sergey Nivens - stock.adobe.com)

Zur Einordnung: Hackerone bildet eine Plattform, um Unternehmen und ethisch motivierte Hacker, sogenannte White Hat Hacker, zu vernetzen. Es geht darum, IT-Schwachstellen in Systemen frühzeitig zu erkennen und den Unternehmen zu melden, sodass diese die Sicherheitslücken beheben können. Ziel ist es, einen Angriff durch Cyberkriminelle zu vermeiden, die womöglich hohen finanziellen Schaden und mehr anrichten können. Ahrens geht davon aus, dass zukünftige Cyberattacken speziell gegen diejenigen gerichtet sein werden, die gerade erst mit der Digitalisierung begonnen haben. Eine Tatsache, die ihn in Deutschland besonders beunruhigt, ist die enorme Geschwindigkeit mit der staatliche Institutionen, beispielsweise Schulen, sämtliche Daten online stellen.

Aktivitäten wie Homeschooling, die es vor der Corona-Pandemie im Grunde nicht gab, sind jetzt der Standard für viele Schulen. Sie mussten Systeme und Prozesse mit sehr wenig Zeit digital aus- und aufbauen. Grundsätzlich ist das natürlich gut für die Zukunft, aber es benötigt auch eben Zeit, wenn es um die IT-Sicherheit geht. Ihm geht es nicht nur um die technischen Mängel, die auftreten und zu Sicherheitsproblemen führen können, sondern bezieht er sich auch auf das Sicherheitsbewusstsein des Lehrpersonals und der Schüler.

„Alle Arten von Angriffen werden im Jahr 2021 zunehmen, weil immer mehr Unternehmen online gehen“, erklärt Ahrens. Er glaubt aber, dass eine bestimmte Art von Cyberattacke in den Fokus rücken wird, sogar exponentiell zunehmen wird und das auch mehr als die rein technischen Angriffe. Es geht um „Social Engineering“. Social-Engineering-Angriffe richten sich gegen Menschen, die nicht ausreichend geschützt und sensibilisiert sind, weil die Unternehmen nicht ausreichend Zeit hatten, ihre Mitarbeiter über die Bedrohung aufzuklären.

Im Hinblick auf die Arbeit mit Hackern ist sich Julien Ahrens sicher, dass die Haltung gegenüber dem Nutzen von ethisch motivierten Hackern als zusätzliche Absicherung der IT-Sicherheit, weiter positiv beeinflusst wird. Seines Erachtens nach ist es die logische Konsequenz, dass, wenn Unternehmen einen größeren Teil ihrer Aktivitäten ins Internet verlagern müssen, somit auch das Sicherheitsbedürfnis entsprechend steigt.

Aufgrund des wachsenden Bewusstseins, vor allem in den Medien, werden sich die Unternehmen immer mehr der Tatsache bewusst, welchen Vorteil Hacker Organisationen bieten können. Nämlich das Hacker Sicherheitslücken finden und dafür von den Unternehmen bezahlt werden, sodass diese die gefundenen Schwachstellen beseitigen können, bevor kriminelle Angreifer dies tun.

Über die Autoren

Julian Ahrens arbeitet mit Hackerone, eine Sicherheitsplattform für ethisch motivierte Hacker, sogenannte White Hat Hacker, zusammen. Beide verfolgen gemeinsam das Ziel, dass Unternehmen über ihre IT-Infrastruktur-Schwachstellen informiert werden um diese zu beheben bevor diese von Cyberkriminellen entdeckt und ausgenutzt werden können.

Marten Mickos ist CEO bei Hackerone.

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