Sicher Kommunizieren mit Handy & Co Die Kryptokarte im Speichergehäuse
Wer in seinem PDA oder Handy einen SD oder MMC Slot für Speicherkarten frei hat, kann nun auch mobil sicheres Online-Banking betreiben, ohnemit PINs, TANs oder zusätzlichen Geräten zu jonglieren. Möglicht macht es eine Speicherkarte, die neben den Flash-Chips auch einen Kryptoprozessor im Gehäuse verbirgt. Damit kann man auch Emails signieren oder sich in ein VPN einklinken.
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Wer kennt sie nicht, die mit ihrem PDA verwachsenen Manager, die ständig durch ihre E-Mail scrollen. Besonders wichtige Vertreter dieser Gruppe tragen dabei ein zweites Gerät in PDA-Größe am Halfter oder lassen es um den Hals baumeln. Mit dem Smart-Card-Reader unterschreiben und verschlüsseln sie ihre Mails. Eine Speicher-Neuheit der Nürnberger Firma IICS will dieses Procedere vereinfachen. Die Certgate-Micro-SD ist eine Mini-Chipkarte mit einem Kryptoprozessor für die nötigen Verschlüsselungsfunktionen und zusätzlich 256 MB Flashspeicher.
Die Certgate Micro-SD Kryptokarte von IIC ist wie das Schwesterprodukt Certgate Multimedia Card (MMC) für den Einsatz in Mobiltelefonen konzipiert worden. Sie enthält einen Kryptoprozesseor für die Verschlüsselung/Entschlüsselung und kommt mit einem EAL 5+ Zertifikat, das den Anforderungen des Signaturgesetzes entspricht, Daneben sind noch 256 MB (demnächst 1 GB) Speicher frei, in dem der Telefonbesitzer je nach Gerät Hunderte Fotos oder entsprechend viel Musik ablegen kann.
Mit der Micro-Chipkarte entfällt die Notwendigkeit, ein Lesegerät für gängige kreditkartengroße Smartcards mitzunehmen, wenn eine sichere Kommunikation aufgebaut werden soll, die nicht auf reinen Software-Schlüsseln beruht. Dabei kann man den Flash-Speicher der Micro-SD für mobile Inhalte nutzen oder ihn zum verschlüsselten Datentresor umwidmen, um darin beispielsweise Passworte oder Transaktionsnummern für das Online-Banking zu hinterlegen.
Die Micro-SD-Speicherkarte eignet sich für alle Mobiltelefone und PDAs mit SD-Slot und macht spezielle Verschlüsselungs-Hardware überflüssig. Der eingebaute Prozessor erzeugt RSA-Schlüssel mit 2048 Bit Länge und kann außerdem Zufallszahlen für andere Verschlüsselungssysteme erzeugen. Da alle Kryptoprozesse auf der Chipkarte ablaufen und nicht im Arbeitsspeicher des Mobiltelefons oder PDAs auftauchen, gilt der Flashspeicher als besonders sicher im Vergleich zu USB-Sticks. Diese beliebten Speicherstäbchen sind über ein kompromittiertes Betriebsystem angreifbar.
Sicherheit für 100 Euro
Drei Chips liegen im Gehäuse nebeneinander. Die Flash-Schaltkreise, der Kryptoprozessor und ein Controller, der die Anfragen von PDA oder Handy sortiert und dann an einen der beiden Bereiche weiterleitet.
Über das Email-Programm Outlook kann der Nutzer die Karte direkt ansprechen und so seine Mails verschlüsseln. Mit VPN Programmen, wie sie etwas Utimaco anbietet, klinkt sich das mobile Gerät in ein „Virtual Private Network“ ein.
Rund 100 Euro soll die Karte im Handle kosten. Eine besondere Variante, die speziell für das Onlinebanking nach dem HBCI-Standard vorbereitet wurde, wird für rund 80 Euro bei ausgewählten Bankinstituten zu haben sein.
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