Zweite Phase des Forschungsprojekt zur KRITIS-Cybersicherheit gestartet Drei Forschungsverbünde im Wettbewerb
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Die Cyberagentur hat die Teilnehmer für die Phase 2 ihres Projekts zur Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien ausgewählt: Drei von sechs Forschungsteams sind noch im Rennen – und verfolgen dabei ganz unterschiedliche Ansätze.

Die Resonanz war groß, als die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit (Cyberagentur) vor über einem Jahr ihre bis dahin größte Ausschreibung startete: 19 Forscherteams bewarben sich um die Teilnahme am Projekt „Existenzbedrohende Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“.
Nach eingehender Prüfung durch die Fachjury wurden sechs Forschungsverbünde ausgewählt, die ab Dezember 2022 in die erste Projektphase starteten. Die Cyberagentur nutzt bei dem mit 30 Millionen dotierten Forschungsprojekt das PCP-Verfahren, bei dem die unterschiedlichen Forschungsansätze der Teilnehmer miteinander konkurrieren und nach jeder Projektphase die innovativsten Ansätze für die folgende Stufe ausgewählt werden.
Teilnehmer für die zweite Phase stehen fest
Am Ende der ersten Phase stellten die sechs Teilnehmer ihren bisherigen Stand in einzelnen Workshops vor, um dann ihre finalen Konzepte einzureichen. Alle sechs Einreichungen seien sehr gut gewesen, sagt Projektleiter Dr. Gerald Walther. Die Jury hat nun die drei Forschungsgruppen mit den innovativsten Ansätzen ausgewählt. Die Hauptauftragnehmer sind dabei die Asvin GmbH, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die Universität Hamburg.
Die Forschungsprojekte im Überblick
Die Projektteams nutzen jeweils unterschiedliche Ansätze:
- ATTRIBUT (Universität Magdeburg) fokussiert sich auf versteckte Informationen: Das Projektteam will die Aufklärung und Attribution von Schadcodeangriffen erforschen, die auf steganographischen Kanälen aufbauen und verdeckte Infiltration und Exfiltration sowie versteckte Command & Control-Kommunikation abzielen. Dabei sollen neben klassischen Angriffsmustern auch die moderneren Methoden sogenannter Stego-Malware untersucht werden.
- MANTRA (Asvin GmbH) arbeitet an einem Framework zum Echtzeit-Austausch von Cyber-Angriffsmustern und deren Risiko-Management und nutzt dafür einen auf Graphen-Modellen basierenden Ansatz. Daraus resultierten Vorteile insbesondere bei der Automatisierung und Priorisierung von Maßnahmen, bei der Risikominimierung und während der aktiven Abwehr von Cyberangriffen.
- SOVEREIGN (Universität Hamburg) will eine Cyber-Defense-Plattform in Form eines modularen Baukastens entwickeln, die auf KI und Zero Trust basiert und auch Sensorik und Aktuatorik nutzt. Sicherheitslücken und komplexe Cyber-Angriffe sollen so früh erkannt, eingeschätzt und abgewehrt werden können. Die KI-basierte Plattform soll +automatisierte Vorhersagen von Angriffen und dynamische Risikobewertung ermöglichen.
Die drei Forschungsteams haben nun ein Jahr Zeit, um ihre Projektkonzepte umzusetzen. Zwei der Teams werden dann für die dritte, die vorletzte, Stufe ausgewählt.
Die Fachjury
Die Evaluationen nach den einzelnen Projektphasen übernimmt eine Fachjury aus Mitgliedern der Cyberagentur und Repräsentanten der gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsvorsorge. Die Cyberagentur ist vertreten durch Prof. Dr. Christian Hummert, Forschungsdirektor der Cyberagentur, Prof. Dr. Tobias Eggendorfer, Abteilungsleiter Sichere Systeme, Dr. André Müller, Forschungsreferent Sichere Systeme, und Dr. Gerald Walther, Leiter Schutz kritische Infrastruktur. Die externen Jurymitglieder sind Dr. Harald Niggemann, Cyber Security Strategist beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, und Oberstleutnant Christoph Kühn, Dezernatsleiter im Cyber Security Operations Centre der Bundeswehr.
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Cyberagentur wählt Teilnehmer für Hochsicherheitsprojekt aus
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