Veritas-Umfrage Multi-Cloud-Strategie macht anfälliger für Ransomware
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Veritas hat in einer globalen Studie untersucht, wie sich komplexe hybride Multi-Cloud-Umgebungen auf den Schutz vor Ransomware auswirken.

Sie zeigt, dass nur in etwas mehr als einem Drittel der befragten Unternehmen die IT-Sicherheit mit der Komplexität der IT-Infrastruktur Schritt halten hat können. In Deutschland nur knapp ein Viertel.
Weitere Erkenntnisse:
- Scheitern Unternehmen daran, ihre Daten nach erfolgreicher Attacke aus dem Backup wiederherzustellen, sind sie eher bereit, ihre Daten freizukaufen. Dabei wächst die Zahlungsbereitschaft mit der Komplexität der Cloud-Infrastruktur. So fand die Veritas-Studie heraus, dass jene Unternehmen weltweit, die am Ende Lösegeld zahlten, im Schnitt 14,06 verschiedene Cloud-Dienste nutzten.
- Sind die Daten auf weniger Cloud-Dienste verteilt, sind die Unternehmen auch weniger bereit, nach erfolgreicher Ransomware-Attacke zu zahlen. So zahlten tatsächlich nur 20 Prozent aller befragten Firmen mit weniger als fünf Cloud-Diensten das volle Lösegeld, 57 Prozent dieser Firmen ignorierten die Forderungen ganz. Nutzten die befragten Firmen weltweit dagegen mehr als 20 Cloud-Dienste, zahlten mit 44 Prozent der Firmen doppelt soviel das volle Lösegeld.
- In Deutschland zeichnet sich ein abgewandeltes Bild: Nur zehn Prozent der Firmen, die weniger als fünf Cloud-Dienste im Einsatz haben, zahlten einen Teil des geforderten Lösegelds. Haben sie dagegen mehr als 20 Cloud-Anbieter beauftragt, gingen 60 Prozent der betroffenen Firmen sogar auf die gesamte Lösegeldforderung ein. Betrachtet man hingegen die Lösegeldzahlungen unabhängig von der Anzahl der Cloud-Nutzung, so zahlen auch 60 Prozent der befragten deutschen Firmen Lösegeld – ob gesamt oder teilweise. Damit liegt Deutschland voll im europäischen Trend (71 Prozent in Belgien, 66 Prozent in Spanien, 63 Prozent in Frankreich, 53 Prozent in Ungarn).
Lange Erholungsphasen nach Angriffen
Der Grad der Komplexität von Cloud-Architekturen wirkt sich erheblichen darauf aus, wie schnell sich ein Unternehmen nach einem Ransomware-Angriff erholt: 43 Prozent der Unternehmen weltweit, die mit weniger als fünf Cloud-Service-Providern zusammenarbeiten, waren innerhalb von 24 Stunden wieder einsatzbereit. Bei Unternehmen mit mehr als 20 Clouds im Einsatz lag dieser Anteil bei nur 18 Prozent. 39 Prozent der Unternehmen mit mehr als 20 Clouds waren dagegen erst nach fünf bis zehn Tagen wieder einsatzbereit. Von den Firmen mit weniger als fünf Clouds brauchten nur 16 Prozent so viel Zeit.
In Deutschland benötigen die Firmen nach eigenen Angaben noch länger, um sich von solchen Attacken zu erholen. So waren im Durchschnitt nur 21 Prozent der Unternehmen nach fünf Tagen wieder einsatzbereit, 63 Prozent dagegen erst innerhalb von zehn Tagen.
Erschwerte Datenwiederherstellung
Die wachsende Komplexität der Cloud-Infrastruktur erschwert zudem die Wiederherstellung von Daten bei einem Lösegeldangriff. Laut Studie gelingt es 44 Prozent der Firmen weltweit, die weniger als fünf Cloud-Services nutzen, mindestens 90 Prozent der betroffenen Daten wiederherzustellen. Von den Unternehmen mit 20 oder mehr Clouds konnten aber nur 40 Prozent der Firmen den Großteil ihrer Daten rekonstruieren.
In Deutschland sind dagegen nur 26 Prozent der Firmen mit weniger als 5 Cloud-Anbietern fähig, 90 Prozent ihrer Daten wiederherzustellen. Die durchschnittliche Menge der wiederhergestellten Daten beträgt 77,13 Prozent – und liegt damit knapp unter dem globalen Durchschnitt (80,07 Prozent).
„Firmen weltweit haben die Vorteile hybrider Multi-Cloud-Infrastrukturen immer stärker für sich genutzt. Um vom besten Dienst zum günstigsten Preis zu profitieren, greifen Unternehmen bei verschiedenen Anbietern zu, die ideal zu ihrer Produktionsumgebung passen. Als Folge nutzen Firmen im Schnitt 12 verschiedene Anbieter von Cloud-Diensten. Unsere Studie zeigt, dass die Strategien zur Datensicherung bei vielen Unternehmen von der wachsenden Komplexität der Infrastruktur überholt wird. Die Folge: Sie bekommen die Auswirkungen von Ransomware deutlicher zu spüren", so Eric Waltert, Regional VP DACH bei Veritas Technologies.
„Um Reputations- und finanzielle Schäden zu vermeiden, sollten Unternehmen ihre Daten mit Software sichern, die alle heterogenen Infrastrukturen abdeckt – unabhängig davon, wie komplex diese gebaut sind.“
Methodik
„The 2020 Ransomware Resiliency Report“ wurde von Wakefield Research im September 2020 durchgeführt. Befragt wurden 2.690 IT-Executives in Unternehmen ab 1.000 Mitarbeiter in Australien, Benelux, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Polen, Russland, Saudi Arabien, Singapur, Spanien, Südafrika, Südkorea, Schweden, Türkei, Ungarn, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
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