Eleven nennt E-Mail-Security-Trends 2012 und 2013 Zunehmende E-Mail-Bedrohung trotz Spam-Rückgang

Redakteur: Stephan Augsten

Obwohl das Spam-Aufkommen im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 53 Prozent zurückgegangen ist, hat sich die E-Mail-Bedrohungslage laut Eleven verschärft. Der Spezialist für E-Mail-Sicherheit hat die Spam-Trends 2012 zusammengefasst und bietet einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.

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Das Spam-Aufkommen selbst war 2012 auf recht niedrigem Niveau.
Das Spam-Aufkommen selbst war 2012 auf recht niedrigem Niveau.
(Bild: Eleven)

Trotz des Rückgangs beim Spam-Volumen warnt das Eleven Research Team vor einer erhöhten Spam-Bedrohung. Der Anteil besonders gefährlicher E-Mails wie Malware-Nachrichten, Drive-by-Angriffe und gezielte Phishing -Mails sei 2012 deutlich angewachsen.

Spam-, Malware- und Phishing-Nachrichten werden zunehmend zielgerichtet an ausgewählte Empfängerkreise verschickt und lassen sich immer schlechter von legitimen Nachrichten unterscheiden. Der Trend von reiner Quantität hin zu einer Mischung aus Masse und professionellen Spam-Kampagnen wird nach Ansicht der Eleven-Forscher auch 2013 anhalten.

Im Folgenden nennt Eleven die fünf wichtigsten E-Mail-Security-Trends 2012:

1. 2012 war das Jahr zielgerichteter Spam-, Malware- und Phishing-Kampagnen. Eleven beobachtete eine starke Zunahme länderspezifischer Kampagnen, die in der jeweiligen Landessprache verfasst waren und im jeweiligen Land verbreitete Marken als Köder nutzten. Auf diese Weise wird versucht, die Öffnungsrate der E-Mails deutlich zu erhöhen.

2. Die Rolle besonders gefährlicher E-Mail-Angriffe nahm zu: Während das Spam-Aufkommen 2012 um mehr als 50 Prozent zurückging, stieg das Volumen an per E-Mail verbreiteter Malware sprunghaft an: Bei den bekannten Viren betrug der Anstieg 226 Prozent, bei den Virenausbrüchen 153 Prozent. Der Anteil bekannter Viren am gesamten E-Mail-Aufkommen wuchs von 0,06 auf 0,4 Prozent, neue Schadsoftware legte von 0,04 auf 0,5 Prozent zu. Gleichzeitig sank der Spam-Anteil von 87,4 auf 75,8 Prozent.

3. Drive-by-Angriffe spielten 2012 erstmals eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung von Malware. Dabei werden E-Mails versandt, die den Empfänger unter einem Vorwand verleiten sollen, auf den in der Nachricht enthaltenen Link zu klicken. Wird die Website im Browser geöffnet, wird der Rechner mit Malware infiziert. Im September 2012 machten Drive-by-Mails erstmals fast ein Zehntel aller Spam-Nachrichten aus.

4. Im Jahr 2012 wurde Spear Phishing zum ernstzunehmenden Problem. Das Spektrum reichte von der gezielten Ansprache sehr kleiner Empfängergruppen, z. B. Mitarbeiter eines Unternehmens bis hin zu Phishing-E-Mails an einzelne Empfänger. Die dazu benötigten Informationen stammten in der Regel aus Hacking-Angriffen.

5. Starke Fluktuationen gab es 2012 in Bezug auf die Herkunftsländer von Spam. In den Monaten August bis November gab es beispielsweise vier verschiedene Spitzenreiter bei den Spam-Quellen. Dies deutet darauf hin, dass die Spammer die zum Spam-Versand genutzten Infrastrukturen häufig wechseln, um den Folgen von Botnet-Abschaltungen zu entgehen.

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