VPN ist nicht gleich VPN 10 Kriterien für die VPN-Auswahl

Autor / Redakteur: Bernhard Lück / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Die Sorge um die eigene Onlinesicherheit wächst. Eine Möglichkeit, die Privatsphäre im Internet zu schützen, ist ein VPN. Provider NordVPN empfiehlt: Vor der Anmeldung sollte sich jeder Nutzer zehn Fragen stellen, damit die letztendliche Wahl nicht zum Sicherheitsrisiko wird.

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Im Internet sind Daten keineswegs sicher. Schutz bietet ein VPN, ein Tunnel durch das Internet.
Im Internet sind Daten keineswegs sicher. Schutz bietet ein VPN, ein Tunnel durch das Internet.
(Bild: © – Denys Prykhodov – Fotolia.com)

In einem VPN (Virtual Private Network) wird der Internetverkehr verschlüsselt und durch einen sicheren Tunnel zwischen zwei Punkten geleitet: dem Computer und einem Remote-VPN-Server. So soll gewährleistet sein, dass niemand auf die Daten, die durch diesen Tunnel laufen, zugreifen kann und dass sie für Internetprovider, die Regierung, Werbetreibende, Identitätsdiebe und Hacker völlig unsichtbar werden.

Jedoch sind nicht alle VPNs gleich und einige könnten zusätzliche Sicherheitsrisiken für den Benutzer darstellen. Andere befinden sich möglicherweise in Ländern, die Anti-Datenschutzbestimmungen haben – oder sie könnten Benutzerdaten sammeln und an Dritte verkaufen. Internetnutzer sollten auch über Proxys Bescheid wissen, die die IP-Adresse wie VPNs verstecken, aber den Internetverkehr nicht verschlüsseln.

Deshalb sollte sich jeder Internetnutzer die folgenden zehn Fragen selbst stellen, bevor er sich für einen bestimmten VPN-Anbieter entscheidet:

1. Wird der Internetverkehr protokolliert?

Einige VPN-Anbieter könnten gesetzlich verpflichtet sein, Internetaktivitäten der Benutzer zu protokollieren. Dies hängt von dem Land ab, indem sie tätig sind. Achten Sie auf VPN-Dienstleister mit Sitz in einem der sogenannten 14-Eyes- oder 5-Eyes-Länder, in denen Regierungen ihre Bürger meist überwachen und von VPNs möglicherweise fordern, ein Nutzerprotokoll anzulegen. Wenn Benutzerinformationen protokolliert werden, könnten sie leicht an die Regierung oder an Dritte weitergegeben werden. Die sicherste Wahl ist ein VPN-Anbieter, der die Internetaktivitäten der Nutzer nicht protokolliert und durch die Gesetze des Landes, in denen er tätig ist, nicht dazu verpflichtet ist.

2. Ist das VPN kostenlos?

Jeder VPN-Anbieter, der einen kostenlosen Service anbietet, nutzt andere Möglichkeiten, um Geld zu verdienen. Dies geschieht in der Regel durch Verkauf von Benutzerdaten. Ein sichereres VPN wird etwas kosten.

3. In wie vielen Ländern stehen Server?

Je mehr Server ein VPN in verschiedenen Ländern hat, desto besser ist das. Wenn ein Benutzer Geoblocking auf bestimmten Inhalten umgehen möchte, kann er sich mit einem Server – Exit-Knoten genannt – in einem Land verbinden, wo diese Inhalte erlaubt sind. Für diejenigen, die sich wegen staatlicher Überwachung und Privatsphäre sorgen, ist es ratsam, einen Server außerhalb des Landes zu wählen.

4. Wird der Internetverkehr langsamer?

Da VPN als ein Verschlüsselungstunnel funktioniert, kann es das Internet manchmal verlangsamen. Wenn ein VPN-Anbieter eine bezahlte Dienstleistung ist, bietet er in der Regel eine größere Auswahl an Servern an, mit denen man eine Verbindung herstellen kann – wenn also einer dieser Server überlastet und langsam ist, ist es leicht, sich mit einem anderen zu verbinden. Die Verbindung zu einem geografisch näher liegenden Server kann das Problem des langsamen Internets lösen.

5. Wie steht es um die Verschlüsselung?

VPN-Protokolle sind dazu da, einen sicheren Tunnel mit einem VPN herzustellen. Einige dieser Protokolle sind sicherer als andere. Es wäre klug, das PPTP-Protokoll zu vermeiden, da es als eines der ersten Sicherheitsprotokolle eingeführt wurde – und jetzt als schwach und unsicher gilt. Die sichersten VPN-Protokolle sind OpenVPN und IKEv2/IPsec, da sie sehr starke kryptografische Algorithmen und Schlüssel nutzen.

6. Ist es ein echtes VPN oder ein Proxy?

Proxys können nützlich sein, wenn Streaming-Inhalte von Geoblocking betroffen sind, aber das ist nicht in jedem Fall so. Zudem kann jede Instanz – wie ein Internetprovider, eine Regierung oder ein Hacker – trotz des Proxys auf die Daten der Nutzer zugreifen. Ebenso können bestimmte Flash- oder JavaScript-Elemente im Browser eines Benutzers leicht dessen Identität offenbaren. Darüber hinaus ist ein Proxy nur für eine bestimmte Anwendung konfiguriert (z.B. für einen Webbrowser), aber nicht betriebssystemübergreifend installiert. Diejenigen, die sich nicht darüber sorgen, ihren Internetverkehr zu schützen, und nur einen Film streamen möchten, können Proxys verwenden. Ansonsten ist ein VPN einem Proxy vorzuziehen.

7. Gibt es mobile Apps?

Es reicht nicht aus, einen Desktop-Computer zu schützen – auch mobile Geräte müssen, wenn sie sensible Daten und private Informationen enthalten, geschützt werden. Vor der Anmeldung bei einem bestimmten VPN-Anbieter ist es ratsam, die verfügbaren mobilen Apps zu überprüfen und sich anzusehen, wie gut sie auf mobilen Geräten funktionieren.

8. Funktioniert das VPN auf verschiedenen Plattformen?

Nicht alle VPNs funktionieren auf jeder Plattform – einige laufen z.B. nur auf Apple-Geräten. Ein gut etabliertes VPN funktioniert auf verschiedenen Plattformen, einschließlich iOS, Mac, Android und Windows.

9. Können von Geoblocking betroffene Inhalte entsperrt werden?

Einige VPNs sind möglicherweise nicht in der Lage, beliebte Streaming-Dienste wie Hulu, BBC iPlayer oder Netflix zu entsperren. Ein Nutzer sollte prüfen, ob das VPN, das er in Betracht zieht, in der Lage ist, gewünschte Inhalte zu entsperren.

10. Ist die Bedienung einfach?

Viele VPNs haben inzwischen ihre Benutzerschnittstellen aktualisiert und sind von jedem einfach zu bedienen, der online geht – verwirrende Webseiten und schwer zu findende Buttons gehören zunehmend der Vergangenheit an. Bei NordVPN sei es nur erforderlich, die On-Taste zu drücken. Die App könne einen Benutzer durch Klicken auf den Namen des Landes schnell mit dem gewünschten Ziel verbinden, da automatisch der schnellste verfügbare Server gewählt werde. Die Anwendung biete zudem Funktionen wie Nottrennung (Kill Switch), detaillierter Serverliste und Zugang zu SmartPlay-Technologie.

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