Abhilfe gegen Kollateralschäden und angemietete Cybersöldner Diversifizierte Defensive gegen Cyberwar

Von M.A. Dirk Srocke

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Mit jetzt veröffentlichten Studienergebnissen illustriert Bitdefender die Vorzüge neurodiverser Teams für die Cybersicherheit. Wir haben uns angeschaut, was Zahlen und Erfahrungen tatsächlich hergeben.

In der Security-Welt könnten Menschen mit neurologischen Besonderheiten eine kriegsentscheidende Rolle spielen.
In der Security-Welt könnten Menschen mit neurologischen Besonderheiten eine kriegsentscheidende Rolle spielen.
(Bild: © Ronalds - stock.adobe.com)

Es herrscht Krieg in der IT – so zumindest könnte man einige der jetzt veröffentlichten Umfragezahlen des Sicherheiheitsexperten Bitdefender plakativ wiedergeben. Demnach erkennen 71 Prozent der Topmanager (C-Level) die Cyberkriegsführung als Bedrohung für ihre Organisation; etwas niedriger liegt dieser Wert mit 63 Prozent bei den Securityfachkräften. Nichtsdestoweniger bejaht das Gros aller Befragten die Aussage, dass entsprechende Angriffe der Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten schaden werden.

Krieg und Kollateralschäden

Bitdefenders Bedrohungsanalyst Liviu Arsene verweist in diesem Kontext einerseits auf Kollateralschäden. Wenn widerstreitende Regierungen einander Energieinfrastruktur oder Netzwerke sabotieren, wirke sich das auch auf Unternehmen aus. Andererseits könnten mittlerweile auch private Akteure auf mächtige Ressourcen zugreifen, die bislang staatlichen Stellen vorbehalten waren. Dabei denkt Arsene an international tätige APT-Teams (APT = Advanced Persistent Threat) mit bunt zusammengewürfelten Cybersöldnern.

Um solchen vielfältig und grenzüberschreitend zusammengestellten Angriffteams etwas entgegenzusetzen, müssten sich Verteidiger ebenfalls breit aufstellen – sagt nun Bitdefender. So glauben deutlich über 70 Prozent aller Befragten, dass es die Cybersecurity von Teams mit umfassenderen Fähigkeiten profitieren könnte. Hiervon ausgehend spannen die Autoren den Bogen zu mehr Diversität generell.

Wirksame Abwehrstrategien

Für eine erhöhte Neurodiversität als Abwehrstrategie – „also die stärkere Einbindung von Menschen mit Legasthenie, Dyspraxie, ADHS und anderen neurologischen Besonderheiten“ – sprechen sich allerdings nur 24 Prozent der Befragten aus. Wichtiger wiegen derweil weitere Investitionen in Cybersecurity (37 Prozent), ein besseres Verständnis der Bedrohungslandschaft (35 Prozent) sowie mehr Zusammenarbeit privater und staatlicher Stellen (31 Prozent).

Dennoch betont Bitdefender: Mehr Vielfalt könne Unternehmen robuster machen. Zumindest die Befürworter von mehr Neurodiversität bestätigen das: 40 Prozent unter ihnen glauben die Cybersecuritbranche funktioniere effektiver, wenn sie die Gesellschaft widerspiegele. 34 Prozent sind überzeugt, dass eine neurodiverse Mannschaft besonders gut gegen „Bad Actors“ aufgestellt sei.

Neurodiversität noch Neuland

Bei Bitdefender selbst besteht hierbei offenbar auch noch Handlungsbedarf. Auf unsere Nachfrage beschreibt der Anbieter das Thema Neurodiversität noch als recht junges Konzept, mit dem man sich eingehender beschäftigen sollte.

Dennoch gehörten Ansätze für mehr Diversität bereits in der Vergangenheit zum eigenen Erfolgsrezept. Die Brainstormings des internen Patentierungsprogramms stünden allen Beschäftigen offen. Zudem umfasse Bitdefenders Belegschaft Experten mit unterschiedlichsten kulturellen und beruflichen Hintergründen, darunter Psychologen und Philisophen.

Die genannten Zahlen basieren auf dem Bericht „10 in 10“ (PDF). Für diesen hatte Sapio Research im Mai 6.724 Sicherheitsverantwortliche in Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern befragt. Die Antwortgeber stammten aus Europa, den USA und Australien.

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