Google löscht über 50 Malware Apps aus dem Android Market Gefährlicher Android Trojaner im Umlauf, Tausende Smartphones infiziert

Redakteur: Peter Schmitz

Ein gefährlicher Trojaner befällt über infizierte Apps Android-Telefone und nistet sich tief im System ein. Die Malware stiehlt persönliche Daten und kann weitere Malware-Daten nachladen. Google hat zwar inzwischen reagiert und über 50 infizierte Dateien aus dem Market entfernt, diese wurden aber bereits mehrere Hunderttausendmal heruntergeladen.

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Das Smartphone-System Android hat seinen ersten gravierenden Malware-Fall. Mehrere zehntausend Geräte sind von dem Schadcode DroidDream befallen. Welche Gegenmaßnahmen es gibt ist weiterhin unklar.

Der Trick mit dem die Kriminellen vorgegangen sind ist denkbar einfach, wie auf der US-Seite Reddit gemeldet wurde. Die Urheber der Malware haben insgesamt 56 populäre kostenlose Android-Anwendungen anderer Publisher genommen, mit einer Schadcode-Routine versehen und unter neuem Namen veröffentlicht. Die Schadens-Routine verschafft sich mittels des rageagainstthecage-Exploit unerkannt Rootrechte und kann so alle erreichbaren persönlichen Daten stehlen, angefangen von IMEI und IMSI-Nummer über Providerinformationen, bis hin zur Geräte-ID und zum Google Useraccount. Diese Daten wurden nach ersten Anzeichen auch bereits von den infizierten Geräten aus auf einen Server ins Internet übertragen.

Das wirklich gefährliche an der Malware DroidDream ist jedoch, dass sie eine weitere, Anwendungsdatei (APK) in der Software versteckt. Diese DownloadProvidersManager.apk installiert sich als Dienst assets/sqlite.db im Android-System und ist in der Lage eigenständig Daten und damit weiteren Schadcode nachzuladen.

Hunderttausende Infektionen und Google reagiert nur langsam

Die über 50 infizierten Anwendungen, unter anderem Falling Down, Super Guitar Solo, Super History Eraser, Photo Editor, Super Ringtone Maker, Scientific Calculator, Dice Roller, Advanced Currency Converter, APP Uninstaller (eine vollständige Liste finden Sie auf Seite 2), waren nur wenige Tage im Umlauf. Allein in vier Tagen konnten die Apps allerdings zwischen 50 und 200.000 Downloads verzeichnen, genauere Downloadzahlen waren von Google nicht zu erhalten.

Seite 2: Mögliche Gegenmaßnahmen und Liste der Apps

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