Datensicherheit für Geräte mit Windows 10/11 Home Geräteverschlüsselung in Windows 10/11 mit TPM nutzen

Von Thomas Joos |

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Mit der Geräteverschlüsselung können Geräte mit Windows 10/11 Home Edition, als Ersatz zur Laufwerks­verschlüsselung, vor Angriffen geschützt werden. Die Technik soll Datendiebstahl verhindern. Der dazu notwendige Wiederherstellungsschlüssel wird im Microsoft-Konto gespeichert.

Nutzer Windows 10/11 Home profitieren vom Schutz der Geräteverschlüsselung, die ihre Daten bei Diebstahl oder Verlust schützt.
Nutzer Windows 10/11 Home profitieren vom Schutz der Geräteverschlüsselung, die ihre Daten bei Diebstahl oder Verlust schützt.
(Bild: Urupong - stock.adobe.com)

Wenn im Computer oder Notebook ein TPM-Chip verbaut ist, können nicht nur Laufwerke in Windows 10/11 Pro oder Enterprise mit Bitlocker verschlüsselt werden, sondern mit der Geräteverschlüsselung auch Geräte mit Windows 10/11 Home Edition. Die Geräteverschlüsselung ist in allen Windows-Editionen enthalten, die Standard-Bitlocker-Laufwerksverschlüsselung ist in Windows 11 Pro, Enterprise und Education verfügbar. Beide Schutztechnologien verhindern das Stehlen von Daten, wenn zum Beispiel das Gerät verloren geht. Die Geräteverschlüsselung kommt als Alternative zu Bitlocker zum Einsatz.

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Wichtig ist für den Einsatz der Geräteverschlüsselung, dass der TPM-Chip im PC aktiviert ist und funktioniert. Das kann in Windows 10/11 mit "tpm.msc" überprüft werden. Teilweise sind auf Rechnern TPM-Chips verbaut, aber im BIOS/UEFI nicht aktiviert. Die TPM-Verwaltung in Windows 10/11 kann den Chip erst dann verwalten, wenn er im BIOS/UEFI aktiviert ist.

So schützt die Geräteverschlüsselung die Daten von Benutzern

Wenn eine Festplatte aus einem Windows-Computer ausgebaut wird, können unbefugte Anwender durchaus verschiedene Mitteln anwenden, um die Daten auszulesen. Sicherheitsoptionen und Berechtigungen lassen sich dann weitgehend umgehen. Um solche Angriffe zu verhindern, kann Windows 10/11 dafür sorgen, dass die Daten auf den Datenträgern auch bei Ausbau nur berechtigten Benutzern zur Verfügung stehen.

Dazu müssen die Daten mit dem berechtigten Benutzer aufgerufen werden und der verbundene TPM-Chip muss vorhanden sein. Generell bietet die Geräteverschlüsselung sehr viel weniger Einstellungsmöglichkeiten, sondern kann im Grunde genommen nur aktiviert oder deaktiviert werden.

Windows-Geräteverschlüsselung in der Praxis

Die Optionen für die Verwaltung der Geräteverschlüsselung sind in der Einstellungs-App von Windows 10/11 bei "Datenschutz & Sicherheit" über den Menüpunkt "Geräteverschlüsselung" zu finden. Der Schutz ist zwar nicht so umfassend wie die komplette Verschlüsselung der Festplatten mit Bitlocker, stellt aber sicher, dass grundlegender Schutz der Daten vor Diebstahl vorhanden ist, wenn Windows 10/11 Home zum Einsatz kommt.

Vor allem auf Notebooks sollte diese Funktion in jedem Fall aktiviert werden, wenn Bitlocker nicht zum Einsatz kommt. Standardmäßig ist die Funktion auf vielen Geräten verfügbar, wird aber nicht aktiviert. Im Grunde genommen besteht die Aktivierung nur daraus, den Schieberegler zu nutzen, eine Konfiguration der Geräteverschlüsselung ist nicht notwendig. Die Wiederherstellungsschlüssel für Bitlocker können im Microsoft-Konto und Active Directory gesichert werden, die Wiederherstellungsschlüssel für die Geräteverschlüsselung speichern Windows 10 und Windows 11 im Microsoft-Konto. Das stellt sicher, dass keine unberechtigten Benutzer an die Daten kommen. Es ist auch ein Ausdruck des Schlüssels möglich.

Wiederherstellungsschlüssel überprüfen

Sobald Bitlocker oder die Windows-Geräteverschlüsselung aktiviert sind und die Speicherung des Wiederherstellungsschlüssels in einem Microsoft-Konto erfolgen, sollte der Schlüssel ab und zu im Microsoft-Konto überprüft werden. Zu finden sind die Wiederherstellungsschlüssel am einfachsten über die URL https://account.microsoft.com/devices/recoverykey. Nach der Anmeldung am Konto zeigt der Browser alle Schlüssel an. Es ist durchaus auch möglich die Schlüssel auszudrucken. Dabei sollte der Ausdruck natürlich an einer sicheren Stelle aufbewahrt werden, nicht direkt am PC oder in der Notebook-Tasche.

Alternativ sind die Schlüssel auch durch das Aufrufen des Links "Geräte" in der Verwaltung des Microsoft-Kontos über den Link https://account.microsoft.com zu finden. Nach einem Klick auf eines der Geräte, die in diesem Microsoft-Konto gespeichert sind, steht bei "Bitlocker-Datenschutz" der Link "Wiederherstellungsschlüssel verwalten" zur Verfügung. Hier lassen sich auch die Schlüssel der Geräteverschlüsselung einsehen.

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Wie kann erkannt werden, ob ein Computer die Geräteverschlüsselung unterstützt?

Ob die Hardware eines Computers die Geräteverschlüsselung unterstützt ist zunächst daran zu sehen, dass die Option den Windows-Einstellungen angezeigt wird und sich aktivieren lässt. Die Kompatibilität ist auch in den Systeminformationen bei "Unterstützung für Geräteverschlüsselung" zu sehen. Anzeigen lassen sich die Systeminformationen über "msinfo32.exe". Die Aktivierung ist in wenigen Sekunden abgeschlossen, es ist keinerlei Konfiguration notwendig. Ob der Schutz bereits aktiviert ist oder nicht, kann in der Befehlszeile mit "manage-bde -status C:" überprüft werden. Mit "manage-bde" kann die Verschlüsselung auch beendet oder pausiert werden. Alle Optionen des Tools sind in der Microsoft-Dokumentation zu finden.

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Fazit

Im Grunde genommen handelt es sich bei der Geräteverschlüsselung, um eine Bitlocker-Verschlüsselung für Windows 10/11 Home in eingeschränkter Form. In den Editionen Pro und Enterprise kommt normalerweise Bitlocker zum Einsatz. Da dieser Schutz in Windows 10/11 Home fehlt, profitieren Anwender vom Schutz der Geräteverschlüsselung, die weniger Einstellungsmöglichkeiten bietet, dafür aber die Daten bei Diebstahl oder Verlust schützt.

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