Microsoft Defender ATP im lokalen Rechenzentrum nutzen Mit der Cloud lokale Server schützen

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Peter Schmitz

Mit Windows Defender Advanced Threat Protection (ATP) bohrt Microsoft den Virenschutz durch den vorinstallierten Windows Defender für den Schutz lokaler Server und Arbeitsstationen deutlich auf.

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Microsofts Defender Advanced Threat Protection (ATP) ist ein Cloudbasierter Malware-Schutz, der weit über die Möglichkeiten von herkömmlichen Virenscannern hinausgeht.
Microsofts Defender Advanced Threat Protection (ATP) ist ein Cloudbasierter Malware-Schutz, der weit über die Möglichkeiten von herkömmlichen Virenscannern hinausgeht.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Bei Microsoft Defender Advanced Threat Protection (ATP) handelt es sich um einen Cloudbasierten Malware-Schutz, der weit über die Schutzmöglichkeiten von herkömmlichen Virenscannern hinausgeht. Neben der Überwachung auf Virenangriffe erkennt ATP auch andere Angreifer und schützt Clients und Server über eine intelligente, KI-gestützte Schutzlösung. Die Anbindung erfolgt über den bereits installierten Windows Defender. Es ist keine zusätzliche Software auf den Servern oder Arbeitsstationen notwendig.

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Lokale Server und Arbeitsstationen mit Microsoft Defender ATP schützen

Wer sich einen Überblick über Microsoft Defender ATP verschaffen will, kann den Malwareschutz für Server und Arbeitsstationen auch kostenlos testen. Die Anbindung von Servern und Computern wird über ein Skript durchgeführt, das bei Microsoft kostenlos im ATP-Dashboard heruntergeladen werden kann. Danach werden die Server und Arbeitsstationen weiter durch Windows Defender geschützt. Zusätzlich hat der lokale Defender aber Zugriff auf die erweiterten Schutzfunktionen von ATP. Dazu sind lokal keinerlei Einstellungen notwendig.

Für die Anbindung von lokalen Servern und Arbeitsstationen können manuelle Skripte erstellt werden. Auch eine Anbindung an Microsoft Intune oder System Center Configuration Manager ist möglich.

Microsoft Defender Security Center nutzen

Die zentrale Steuerstelle von Microsoft Defender ATP ist das Microsoft Defender Security Center in Form eines webbasierten Portals. Die Anmeldung erfolgt über den Benutzernamen, mit dem das Abonnement verwaltet wird, oder einen delegierten Administrator. Über den Menüpunkt „Dashboard“ wird eine Zusammenfassung der aktuellen Einstellungen und der Status aller Computer angezeigt. Im Dashboard gibt es den Menüpunkt „Secure Score“ der anzeigt, ob es im Netzwerk Probleme bei angebundenen Computern und auch Clouddiensten gibt.

Über „Security Operations“ ist zu erkennen, ob es aktuell Virenbefall oder andere Angriffe auf angebundene Computer gibt. Mit „Threat Analytics“ sind aktuelle Angriffe zu sehen, die eine Gefahr für Computer darstellen können. Hier zeigt Defender ATP auch an, ob lokale Server und Arbeitsstationen von einem der Angriffe betroffen ist.

Windows Server 2019 an Microsoft Defender ATP anbinden

Die Anbindung von Servern und Arbeitsstationen erfolgt über Microsoft Intune oder System Center Configuration Manager. Es ist aber auch problemlos möglich manuell eine Anbindung vorzunehmen. Die dazu notwendigen Aktionen werden über den Menüpunkt „Settings“ ganz unten im Microsoft Defender.

Über „Machine Management\Onboarding“ wird der Bereich geöffnet, mit dem sich Computer an ATP anbinden lassen. Zunächst wird bei „Select operating system to start onboarding process” das Betriebssystem des Computers ausgewählt, der an Windows Server 2019 angebunden werden soll. Hier stehen auch die verschiedenen Versionen von Windows Server zur Verfügung.

Bei „Deployment method“ kann für kleine Netzwerke oder Testumgebungen die Option „Local script“ genutzt werden. Hier stehen aber auch weitere Optionen zur Verfügung, zum Beispiel Gruppenrichtlinien und System Center Configuration Manager, bei der Anbindung von Windows-Servern.

Abhängig von der Auswahl ist im unteren Bereich bei „Run a detection test“ das Skript zu sehen, mit dem Computer an Microsoft Defender ATP angebunden werden können. Dieses lässt sich einfach in die Zwischenablage kopieren und sollte auf dem entsprechenden Computer in der Eingabeaufforderung eingegeben werden. Das Skript für Windows Server 2019 sieht zum Beispiel folgendermaßen aus:

powershell.exe -NoExit -ExecutionPolicy Bypass -WindowStyle Hidden $ErrorActionPreference= 'silentlycontinue';(New-Object System.Net.WebClient).DownloadFile('http://127.0.0.1/1.exe', 'C:\\test-WDATP-test\\invoice.exe');Start-Process 'C:\\test-WDATP-test\\invoice.exe'

Kurze Zeit nach der Eingabe erscheint der entsprechende Computer wiederum bei „Machines list“ im Microsoft Defender Security Center auf den lokalen Computern wird keine weitere Software installiert, die Anbindung erfolgt über den lokalen Microsoft Defender, der ohnehin in Windows 10 und Windows Server 2016/2019 installiert ist.

Angebundene Computer verwalten

Die Computer, die an ATP angebunden sind, zeigt das Microsoft Defender Security Center bei „Machines List“ an. Hier ist auch zu sehen, ob es auf einem Computer zu Sicherheitsproblemen gekommen ist, und wie welche Angriffe festgestellt wurden. Aber auch andere Sicherheitsanalysen, wie Sicherheitslücken werden hier angezeigt.

Wenn ein Computer ausgewählt wurde, kann auch ein manueller Scan von Microsoft Defender über ATP gestartet werden. Dazu steht der Menüpunkt „Run antivirus scan“ zur Verfügung. Über „Incidents“ ist wiederum zu sehen, welche größeren Probleme und Virenangriffe es auf angebundene Computer gegeben hat. In diesem Zusammenhang ist auch „Alerts queue“ wichtig. Hier zeigt das Dashboard die Virenangriffe und den aktuellen Zustand an.

Berichte, über den Zustand der angebundenen Computer sind über „Reports“ zu finden. Hier stehen die beiden Bereiche „Threat protection“ und „Machine health and compliance“ zur Verfügung. Durch die Auswahl der Menüpunkte zeigt das Microsoft Defender Security Center den aktuellen Zustand aller angebundenen Maschinen an. Mit „Advanced hunting“ lassen sich umfassende Analysen und Abfragen für alle angebundenen Computer starten.

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