Cyber-Resilienz-Programme Mit regelmäßigen Trainings zu resilienteren Teams
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Eine kürzlich von Forrester Research im Auftrag von Immersive Labs durchgeführte Studie untersucht, warum sich so viele Cyber-Verantwortliche schwertun, die Resilienz ihrer Teams zu verbessern – und wie regelmäßige Übungen Abhilfe schaffen können. Eva Pleger, Director DACH & Nordics bei Immersive Labs, fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.

Angesichts zunehmend komplexer Technologie-Stacks, hybrider Arbeitsmodelle und hochgradig dynamischer Bedrohungslandschaften nimmt der Druck, der auf Cybersecurity-Verantwortlichen weltweit lastet, immer mehr zu: Rund 84 Prozent der von Immersive Labs befragten Unternehmen beklagen, dass der Druck, sich auf den nächsten großen Angriff vorzubereiten, immer mehr wächst. Immerhin 78 Prozent geben an, dass das Thema Cyber-Resilienz auch aufseiten ihres Managements immer mehr in den Fokus rückt. Dieser Trend ist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu beobachten, und auch die konkreten Zahlen sind über alle Regionen hinweg vergleichbar.
Weltweit einig ist man sich auch bei der spannenden Frage, ob die Cyber-Teams für diese neuen Anforderungen schon fit sind: Drei von vier Verantwortlichen bejahen diese Frage zunächst zuversichtlich. Sobald man aber konkret nachhakt, wie es um die Vorbereitung auf den nächsten Angriff bestellt ist, schwindet das Selbstvertrauen:
- 82 Prozent glauben nicht, dass ihr Cybersecurity-Team über alle Fähigkeiten verfügt, die es bräuchte, um dem nächsten Angriff wirksam zu begegnen.
- Über 80 Prozent sind der Meinung, man hätte die Schäden beim größten Security-Vorfall des vergangenen Jahres minimieren können, wenn die Cyber-Resilienz höher gewesen wäre.
- 17 Prozent geben an, ihr Cyber-Team sei personell unterbesetzt.
- 60 Prozent sind unsicher, ob ihre Incident-Response-Prozesse im Ernstfall wirkungsvoll wären.
Und, was mit Blick auf die Ursachenforschung vielleicht am schwersten wiegt: Knapp die Hälfte der Unternehmen hat derzeit keinerlei Tools und Prozesse etabliert, um die Cyber-Skills der Mitarbeitenden zu dokumentieren – ist bei Rückfragen aus dem Management oder dem Kundenkreis also schlichtweg nicht auskunftsfähig.
Damit stehen die Unternehmen vor einem zweifachen Problem: Zum einen müssen sie ihre Cyber-Resilienz rasch und nachdrücklich verbessern, um sich künftig besser vor Angriffen zu schützen – denn letzten Endes ist es heute nur eine Frage der Zeit, bis sie in das Visier von Cyber-Kriminellen geraten. Zum anderen müssen sie mit Blick auf die Nachhaltigkeit der Maßnahmen geeignete Tools implementieren, um den Status Quo der Cyber-Resilienz bewerten und analysieren zu können – denn nur so lassen sich kontinuierliche Verbesserungen umsetzen.
Ausgeschriebene Stellen bleiben unbesetzt
Fehlende Cyber-Kompetenz wirkungsvoll zu kompensieren, gestaltet sich alles andere als einfach: Die naheliegende erste Option wäre, einfach neue, qualifizierte Mitarbeitende ins Unternehmen zu holen. Doch die sind aktuell kaum zu finden: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (53 Prozent) beklagt, man könne offene Stellen aktuell nicht besetzen, und 40 Prozent geben an, dies schwäche akut die Cyber-Resilienz. Verschärft wird diese Situation zudem, weil gerade in Deutschland viele Personalabteilungen bei ihren Ausschreibungen den Fokus zu stark auf Zertifizierungen und Abschlüsse legen, und Praxiserfahrung und Hands-on-Skills unterschätzen. Auf diese Weise fallen spannende Quereinsteiger, die kurzfristige Entlastung brächten, aufgrund formaler Kriterien durch das Raster.
Internes Know-how ist der Schlüssel
Wenn Neueinstellungen keine Option sind, bleibt den Unternehmen nur ein Weg: die Qualifizierung ihres bestehenden Teams. Doch auch die ist, wie der Report belegt, weitaus anspruchsvoller als gedacht: Teils mangelt es in den Unternehmen an geeigneten Prozessen, teils an zeitgemäßen Trainingswerkzeugen und teils an beidem. Doch all diese Herausforderungen sind lösbar:
- Ein strategisches, auf die Mitarbeitenden fokussiertes Cyber-Resilienz-Programm kann den Unternehmen dabei helfen, verbindliche Schulungs- und Dokumentationsprozesse zu etablieren, durchzusetzen und zu tracken.
- Zeitgemäße digitale Trainingsplattformen bieten eine moderne Alternative zu klassischem Frontalunterricht, den übrigens fast zwei Drittel der Befragten ohnehin als unzulänglich bewerten. An seine Stelle treten gamifizierte und rollenübergreifende Hands-on-Labs, Praxisübungen und Simulationen.
Auf diese Weise können die Unternehmen die internen Cyber-Skills über alle Bereiche und Abteilungen hinweg sukzessive aufbauen und ihre Cyber-Resilienz auf ein ganz neues Level heben.
Tracking macht den Unterschied
Moderne Plattformen und Programme bieten aber noch einen weiteren wichtigen Vorteil: Sie ermöglichen es Cyber-Teams, den Skill-Level über das gesamte Unternehmen hinweg zu verfolgen und mit verbindlichen Performance-Indikatoren zu dokumentieren. Das schafft die Voraussetzungen für eine durchgehende und systematische Bewertung und stellt so die Weichen für eine kontinuierliche Verbesserung. Auf diese Weise werden die Mitarbeitenden von der vermeintlich größten Schwachstelle zur ersten und wichtigsten Verteidigungslinie des Unternehmens – und damit zu einem wertvollen Wettbewerbsvorteil.
Über die Autorin: Eva Pleger ist Director DACH & Nordics bei Immersive Labs.
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