Tool-Tipp #30: Tails 5.12 Mit Tails sicher und anonym ins Internet

Von Thomas Joos Lesedauer: 4 min

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Tails ist eine Linux-Distribution auf Basis von Debian, die für sichere und anonyme Verbindungen zum Internet genutzt werden kann. Auch Edward Snowden hat auf diese sichere und portable Distribution gesetzt. Wir zeigen die Möglichkeiten des Systems in diesem Tool-Tipp.

In diesem Tool-Tipp zeigen wir, welche Möglichkeiten die Linux-Distrtibution Tails für sichere und anonyme Verbindungen zum Internet bietet.
In diesem Tool-Tipp zeigen wir, welche Möglichkeiten die Linux-Distrtibution Tails für sichere und anonyme Verbindungen zum Internet bietet.
(Bild: sarayut_sy - stock.adobe.com)

Tails ist eine seit Jahren bekannte Linux-Distribution , die in der (zum Stand der Veröffentlichung dieses Beitrags, neuen) Version 5.12 auf Debian als Basis setzt. Mit dabei ist das TOR-Netzwerk, welches wir im Beitrag „Sicher und Anonym im Internet und Darknet“ bereits behandelt dabei. Tails ist aber viel mehr, als nur eine vorinstallierte Version des TOR-Browsers.

Wie man die Linux-Distribution Tails installiert und für sichere und anonyme Verbindungen zum Internet nutzt, zeigen wir im Tool-Tipp-Video und in der Bildergalerie.

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Das Sicherheits-Linux-System umfasst zahlreiche Open Source-Apps für die tägliche Arbeit und ist auf maximale Sicherheit ausgelegt. Mit einem Tails-USB-Stick lässt sich nahezu jeder Rechner booten. Danach steht eine umfassende Arbeitsoberfläche zur Verfügung, inklusive sicheren Browser, LibreOffice und sehr viel mehr. Für sichere Internetverbindungen, zum Beispiel zum Homebanking oder für das anonyme Surfen ist Tails ideal und schnell eingerichtet.

USB-Stick mit Tails erstellen oder VM nutzen: Vorbereitungen

Um Tails zu nutzen, wird das Betriebssystem einfach auf einen USB-Stick mit mindestens 8 GB Speicherplatz. Der Download des Images hat in etwa eine Größte von 1.3 GB. Jeder Rechner, der sich mit einem USB-Stick starten lässt, kann daher Tails starten. Das auf dem Rechner installierte Betriebssystem bleibt davon unberührt, da Tails den Rechner startet und als Betriebssystem komplett unabhängig läuft. Parallel ist es auch möglich Tails über eine ISO-Datei innerhalb einer VM zu installieren. Die ISO-Datei kann parallel noch zum Erstellen einer DVD genutzt werden. Nach dem Start von Tails öffnet sich die grafische Oberfläche, mit der auch ungeübte Anwender schnell zurechtkommen. Innerhalb von Tails stehen zahlreiche Apps zur Verfügung, mit denen Anwender arbeiten können. Zum Verwalten von Kennwörtern ist zum Beispiel noch KeePassXC mit an Bord, für das Senden und Empfangen von E-Mails ist Thunderbird mit an Bord.

Um einen USB-Stick mit Tails zu erstellen, muss man zunächst das Image von Tails herunterladen. Nach dem Download empfehlen die Entwickler das heruntergeladene Image zu verifizieren. Das geht problemlos über die Downloadseite. Parallel zum Tails-Image ist noch BalenaEtcher notwendig. Das Open Source-Tool ist ideal dazu, um einen bootfähigen USB-Stick zu erstellen.

USB-Stick mit Tails über balenaEtcher erstellen

Nach dem Download des Tails-Image und von balenaEtcher über die Tails-Seite, wird balenaEtcher gestartet. Über „Flash from file“ wird zunächst die IMG-Datei von Tails ausgewählt. Bei „Select Target“ wird der USB-Stick ausgewählt, den Tails nutzen soll. Mit „Change“ kann die automatisierte Auswahl angepasst werden.

Achtung: Beim Erstellen eines USB-Sticks mit Tails werden alle Daten auf dem USB-Stick gelöscht!

Wenn der richtige USB-Stick und das Tails-Image ausgewählt sind, startet der Vorgang mit „Flash“. Die Aktion dauert einige Minuten. Danach ist der USB-Stick vorbereitet und kann zum Starten von PCs genutzt werden. Dazu muss beim Starten nur ausgewählt, werden, dass der Rechner vom Tails-USB-Stick booten soll. Im Anschluss startet Tails und nach kurzer Zeit steht das die Oberfläche des Betriebssystems zur Verfügung. Mit „Flash another“ ist es über BalenaEtcher möglich mehrere USB-Sticks zu erstellen.

Tails in einer VM nutzen

Neben dem Start eines physischen Computers, kann Tails in einer VM genutzt werden. Dafür wird die ISO-Datei von Tails heruntergeladen und an die VM angebunden. Startet der virtuelle Computer von dieser ISO, öffnet sich ebenfalls Tails und die Einrichtung des Betriebssystems beginnt.

Wie man die Linux-Distribution Tails installiert und für sichere und anonyme Verbindungen zum Internet nutzt, zeigen wir im Tool-Tipp-Video und in der Bildergalerie.

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Erste Schritte mit Tails

Beim ersten Start von Tails wird das Betriebssystem eingerichtet. Hier lässt sich über einen Assistenten die grundlegende Einrichtung des Betriebssystems starten. Zunächst erfolgt die Auswahl der Sprache, des Tastatur-Layouts und der eingesetzten Formate. Wenn ein Benutzer auf dem Tails-USB-Stick Daten speichern will, kann an dieser Stelle mit „Create Persistent Storage“ auch ausgewählt werden, dass Tails Kennwörter für WLANs, Favoriten für Browser und andere Daten speichern kann. Mit der Schaltfläche „Start Tails“ wird die Oberfläche gestartet. In der Oberfläche steht das Kontextmenü der Maus zur Verfügung. Hier sind verschiedene Menüpunkte zu finden, um Tails an die eigenen Anforderungen anzupassen und die Auflösung zu ändern.

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Wenn die Einrichtung erfolgt ist, startet die Einrichtung des TOR-Netzwerks. Diese entspricht generell der Verwendung auf anderen Betriebssystemen. Innerhalb von Tails lässt sich noch festlegen, dass die Verbindung zu TOR automatisiert stattfindet. Dazu kommt die Option „Connect to Tor Automatically“ zum Einsatz. Parallel dazu kann mit „Hife to my local Network that I‘m connecting to Tor“ verhindert werden, dass durch lokale Netzwerküberwachung die Verbindung mit TOR erkannt wird. Danach steht die Oberfläche zur Verfügung.

Über „Anwendungen“ können die verschiedenen Apps genutzt werden, die in Tails zur Verfügung stehen. Oben rechts lässt sich Tails an das Netzwerk anbinden. Neben WLAN ist es möglich mit herkömmlichen LAN-Verbindungen zu arbeiten. Über den Menüpunkt „Anwendungen\Internet“ stehen verschiedene Apps zur Verfügung, mit denen eine Verbindung zum Internet aufgebaut werden kann. Neben TOR kann auch der integrierte „Unsichere Browser“ genutzt werden, wenn zum Beispiel bei der aktuellen Sitzung keine umfassende Sicherheit notwendig ist.

Besser ist es mit TOR zur arbeiten. Dazu steht der TOR-Browser über „Anwendungen“ zur Verfügung und kann über das Fenster „TOR Connection“ mit der Schaltfläche „Connect to TOR“ verbunden werden.

Wie man die Linux-Distribution Tails installiert und für sichere und anonyme Verbindungen zum Internet nutzt, zeigen wir im Tool-Tipp-Video und in der Bildergalerie.

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