G Data Mobile Security Report Smartphones: Ohne Updates keine Sicherheit

Von Ira Zahorsky

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Im Vergleich zum Vorjahr haben die Experten von G Data im ersten Halbjahr 2022 nur halb so viele schadhafte Apps für Android-Geräte gefunden. Smartphones mit veralteten Android-Versionen, die keine Sicherheits-Updates mehr erhalten, bleiben die Haupt-Angriffsziele.

50 Shades of Cybercrime: Die Sicherheitsvorkehrungen von Consumern lassen zu wünschen übrig.
50 Shades of Cybercrime: Die Sicherheitsvorkehrungen von Consumern lassen zu wünschen übrig.
(Bild: Formatoriginal - stock.adobe.com)

Digitale Aktionen finden zunehmend ausschließlich auf oder mit dem Smartphone statt. Man benötigt sie für die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), nutzt sie zum digitalen Bezahlen und soll sich künftig damit ausweisen können. Ein lohnendes Ziel für Cyberkriminelle. Für das erste Halbjahr 2022 ergab der G Data Mobile Security Report erfreulicherweise aber eine deutlichen Abnahme infizierter Applikationen für Android-Geräte. Waren es im vergleichbaren Vorjahreszeitraum noch mehr als 1,3 Millionen Apps mit gefährlichem Schadcode, zählten die Experten nun 47,9 Prozent weniger, also rund 700.000. Und auch das Tempo, in dem gefährliche Apps veröffentlicht werden, reduzierte sich von durchschnittlich alle 12 Sekunden im Jahr 2021 auf 23 Sekunden. Ein Grund für den Rückgang ist G Data zufolge der Ukraine-Konflikt, denn seit Februar 2022 konzentrieren sich die Cyberkriminellen verstärkt auf andere digitale Ziele.

Alte Android-Versionen

Doch von Entspannung kann keine Rede sein. Bereits im Juni 2022 verzeichnete das Experten-Team wieder einen Anstieg infizierter Apps. Grund für die oft erfolgreichen Angriffe „sind und bleiben Smartphones mit veralteten Android-Versionen“, weiß Stefan Decker, Sicherheitsforscher im Mobile Team bei G Data CyberDefense. „Wenn bei diesen Geräten keine Sicherheitsupdates mehr ausgeliefert werden, dann sind diese auch für alte Malware anfällig.“ Deckers Ansicht nach sind alle Geräte, die mit Android 10 oder niedrigeren Versionsnummern laufen, als unsicher einzustufen. Sein Tipp: „Die Nutzer sollten regelmäßig prüfen, welche Betriebsversion installiert ist. Sollte ein Update nicht mehr möglich sein, sollten sie den Kauf eines neuen Geräts in Betracht ziehen.“

Politik und Hersteller in der Pflicht

Ein Smartphone, das keine Updates mehr erhält, aus Nachhaltigkeitsgründen weiter zu nutzen, kann ein böses Ende nehmen. Einer Erhebung des Analyse-Unternehmens Statcounter vom Juni 2022 zufolge, war zwar bei knapp 60 Prozent der Geräte Android 11 (29 %) oder Android 12 (28 %) installiert. Doch bei je einem Fünftel war es Android 10 oder eine ältere Version. Diese Smartphones sind damit auch für ältere Malware anfällig, da sie nicht den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.

Decker kritisiert die Politik und die Gerätehersteller: „Den Bemühungen von Google zum Trotz, Updates länger zu ermöglichen, haben es Politik und Gerätehersteller bis heute versäumt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Sicherheit und Nachhaltigkeit in Einklang bringen.“

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