Definition Chief Information Risk Officer | CIRO Was ist ein Chief Information Risk Officer?
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Der Chief Information Risk Officer hat die Führungsrolle im Management möglicher Risiken der Informationssicherheit. Er berichtet direkt dem Chief Risk Officer (CRO) und betrachtet die Informationssicherheit aus der Risikoperspektive. Ziel der Arbeit des CIRO ist es, Risiken für die Informationssicherheit und deren Auswirkungen auf den geschäftlichen Erfolg eines Unternehmens zu minimieren.

CIRO ist das Akronym für Chief Information Risk Officer. Der Chief Information Risk Officer hat eine leitende Position in einem Unternehmen und übernimmt die Führungsrolle im Management möglicher Risiken der Informationssicherheit. Er berichtet direkt dem Chief Risk Officer (CRO), der die Verantwortung für das unternehmensweite Risikomanagement hat.
Im Gegensatz zu einem CISO (Chief Information Security Officer) betrachtet der CIRO die Informationssicherheit nicht vornehmlich aus technischer Sicht, sondern aus der Risikoperspektive. Er erfasst mögliche Risiken für die Informationssicherheit und ihre potenziell schädlichen Auswirkungen auf den geschäftlichen Erfolg eines Unternehmens. Um die Business-Ziele des Unternehmens bestmöglich zu unterstützen, versucht er diese Risiken zu minimieren. Hierfür ist es erforderlich, dass der Chief Information Risk Officer sämtliche Aspekte möglicher Bedrohungsszenarien betrachtet und diese in eine dem Management des Unternehmens verständliche Darstellung (Sprache) überführt. Er benötigt nicht nur ein detailliertes technisches Verständnis für Sicherheitsbedrohungen, sondern muss mögliche Auswirkungen auf die komplette Wertschöpfungskette eines Unternehmens erkennen.
Die Aufgaben eines Chief Information Risk Officers
Ein Chief Information Risk Officer identifiziert, managt und minimiert mögliche Risiken der Informationssicherheit. Es werden die technologischen, wirtschaftlichen und reputationsbezogenen Auswirkungen betrachtet. Unter anderem hat ein CIRO folgende Aufgaben zu bewältigen:
- Erfassen der für die Informationssicherheit relevanten internen und externen Informationsflüsse
- Identifizieren möglicher Risiken der Informationssicherheit und ihrer Folgen für das Unternehmen
- Identifizieren möglicher Verletzungsrisiken der gesetzlichen Vorgaben und Compliance-Richtlinien
- Einteilung der Risiken in verschiedene Risikolevel
- Durchführung von Risikoanalysen und Ableitung von Maßnahmen
- Überführung der Risiken und Bedrohungsszenarien in eine dem Management des Unternehmens verständliche Darstellung
- Reporting an den Chief Risk Officer
- Entwicklung von Strategien zur Minimierung der Risiken
- Umsetzung und Überwachung von Risikominimierungsmaßnahmen
- kontinuierliche Beobachtung der Risikolandschaft
- risikobasierte Unterstützung der Entscheidungsprozesse
Abgrenzung zum Chief Information Security Officer (CISO)
CISO steht für Chief Information Security Officer und bezeichnet die Rolle eines Gesamtverantwortlichen für Informationssicherheit in einem Unternehmen. In der Regel berichtet er direkt dem Chief Executive Officer (CEO). Im Gegensatz zum CIRO, der die Informationssicherheit aus der Risikoperspektive betrachtet, hat der CISO eine mehr technische Sicht der Dinge. Arbeitsgrundlagen für einen CISO sind zum Beispiel der IT-Grundschutz oder die Normenreihe ISO/IEC 27000. Der CISO etabliert Sicherheitstechnologien und -maßnahmen. Die Rolle und die Aufgaben eines CIRO sind etwas weiter gefasst. Er betrachtet die Informationssicherheit aus der Risikoperspektive und managt, reportet und minimiert mögliche Risiken und ihrer Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Er kennt die komplette Wertschöpfungskette des Unternehmens und arbeitet mit anderen nicht technischen Bereichen wie Finanzabteilungen, Strategiebereichen und operativen Abteilungen zusammen. Der CISO sorgt für den Abgleich der Anforderungen an die Informationssicherheit mit den Geschäftszielen des Unternehmens.
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