Definition Recovery Point Objective | RPO Was ist RPO?
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Recovery Point Objective ist neben Recovery Time Objective eine wichtige Kenngröße und Vorgabe in einem Disaster-Recovery-Plan. Sie gibt Auskunft darüber, welche Menge an Datenverlust nach einen Ausfall oder einer Störung für ein Unternehmen noch tolerierbar ist. Gemessen wird RPO in Sekunden, Minuten, Stunden oder Tagen. Je weniger Datenverlust hinnehmbar ist, desto kürzer ist Recovery Point Objective. Erstellt wird die Vorgabe im Rahmen einer Business-Impact-Analyse.

RPO ist das Akronym für Recovery Point Objective. Wie Recovery Time Objective (RTO) ist Recovery Point Objective eine wichtige Kenngröße und ein Vorgabewert eines Disaster-Recovery-Plans. Recovery Point Objective ist der Datenverlust, der nach einer Störung oder einem Ausfall, verursacht beispielsweise durch ein technisches Problem, eine Naturkatastrophe oder einen Cyberangriff, von einem Unternehmen noch toleriert werden kann und zu keinen signifikanten Schäden führt. Gemessen wird die RPO in Sekunden, Minuten, Stunden oder Tagen. Es ist die Zeit, zwischen der letzten gültigen Datensicherung und dem Zeitpunkt des Auftretens des Störereignisses.
Um die RPO-Vorgabe einzuhalten, müssen die Daten in den richtigen Intervallen gesichert werden. Der zeitliche Abstand zwischen den Datensicherungen darf nicht größer als Recovery Point Objective sein. Beträgt die RPO beispielsweise eine Stunde, muss mindestens jede Stunde eine Datensicherung erfolgen. Ist kein Datenverlust tolerierbar, ist Recovery Point Objective gleich null. Bei weniger kritischen Daten kann die RPO unter Umständen mehrere Stunden oder Tage betragen. Die RPO gibt indirekt die einsetzbaren Datensicherungs- und -synchronisierungstechnologien vor. Je kürzer Recovery Point Objective ist, desto höher sind der Aufwand und die Investitionen in die Technik und Prozesse zur Einhaltung der RPO. Eine längere Recovery Point Objective ist kostengünstiger zu realisieren.
Disaster-Recovery-Plan, Business-Continuity-Plan und Recovery Point Objective
Der deutsche Begriff für Disaster-Recovery-Plan (DRP) ist Notfallwiederherstellungsplan. In diesem Plan sind Maßnahmen und Vorgehensweisen beschrieben, wie im Fall von unvorhergesehenen Ereignissen wie Störungen oder Ausfällen zu reagieren ist, um die negativen Auswirkungen für ein Unternehmen möglichst gering zu halten. Unter anderem beinhaltet der DRP einzuhaltende Meldewege, Eskalationsstufen und Definitionen für die Verantwortlichkeiten. Der eigentliche Vorgang der Notfallwiederherstellung ist das Disaster Recovery. Sowohl RPO als auch RTO sind wichtige Kenngrößen und Vorgabewerte eines Disaster-Recovery-Plans. Der Unterschied zwischen Disaster-Recovery-Plan und Business-Continuity-Plan besteht darin, dass der Business-Continuity-Plan weiter gefasst ist und sich im Allgemeinen mit der Aufrechterhaltung beziehungsweise Wiederherstellung kritischer Geschäftsabläufe befasst. Der DRP bezieht sich auf die Wiederherstellung von IT-Services und IT-Systeme. Er ist ein Bestandteil des Business-Continuity-Plans und enthält die Zielvorgaben zur Wiederherstellung der Geschäftsprozesse und Daten in Form von RTO und RPO für die beteiligten IT-Systeme, IT-Services und Daten.
Abgrenzung zu Recovery Time Objective (RTO)
Sowohl RTO als auch RPO werden in Zeiteinheiten definiert. Sie sind beides wichtige Kenngrößen für die Notfallwiederherstellung, beziehen sich aber auf unterschiedliche Aspekte. Während RPO die Frage beantwortet, wie viel Datenverlust für ein Unternehmen hinnehmbar ist, bezieht sich Recovery Time Objective auf die Zeit, die benötigt wird, um IT-Services oder IT-Systeme nach einem Ausfall wiederherzustellen. Sie beantwortet die Fragestellung, welche Ausfallzeit eines Systems oder Services für ein Unternehmen tolerierbar ist, ohne dass ein signifikanter Schaden entsteht. RPO und RTO sind zwar nicht direkt miteinander gekoppelt, sie wirken aber in der Notfallwiederherstellung zusammen. Recovery Point Objective stellt sicher, dass Datensicherungen in den richtigen Intervallen durchgeführt werden, und RTO sorgt dafür, dass Systeme, Services und Daten in der vorgegebenen Zeit wiederhergestellt werden.
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