Android-Smartphone mit monatlichen Sicherheitsupdates Blackberry DTEK60 im Test
Mit dem DTEK60 liefert Blackberry erneut ein Touchscreen-Smartphone auf Basis von Android aus. Das leichte, dünne Gerät lockt mit hoher Auflösung, aktuellem Android 6.0.1, cleveren Funktionen für den Arbeitsalltag und einem hohen Sicherheitsniveau mit monatlichen Sicherheitsupdates.
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Es scheint als habe Blackberry eine Hassliebe zu seinen Endgeräten: Nach dem Priv, dem ersten Android-Blackberry, hieß es zunächst, man wolle keine eigenen Endgeräte mehr herstellen. Man wolle sich vielmehr auf die Software-Lösung konzentrieren. Die Smartphones der DTEK-Serie kommen daher eigentlich schon nicht mehr von Blackberry selbst, sondern werden von TCL hergestellt. Blackberry ist dennoch an der Entwicklung beteiligt, so hat das Unternehmen beispielsweise die Verschlüsselung auf den Qualcomm-Chip optimiert und die Software samt der Nutzeroberfläche angepasst.
Hardware
Der Blackberry DTEK60 ist der Nachfolger des DTEK50, es handelt sich um ein reines Touch-Gerät ohne Hardware-Tastatur. Das AMOLED-Display bietet eine Diagonale von knapp 14 cm (5,5 Zoll) und stellt Inhalte mit einer Auflösung von 1440 x 2560 Pixeln dar, das entspricht einer Pixeldichte von etwa 534 Pixel pro Inch (ppi), es liegt damit über dem Apple iPhone 7 Plus (401 ppi) und gleichauf mit dem Samsung Galaxy S7 Edge. Im Alltag bedeutet dies, dass Inhalte scharf dargestellt werden und selbst bei Sonnenlicht gut zu lesen sind.
Was sofort auffällt ist das geringe Gewicht, der Blackberry DTEK60 wiegt gerade einmal 165 Gramm. Seitlich zieht sich ein Aluminiumband um das Gerät, SIM- und Speicherkarte lassen sich in einem Schlitten im Gehäuse versenken. Am oberen Ende ist ein 3,5 mm Klinkenanschluss für Audiogeräte, am Unteren ist ein USB-C-Stecker für Strom und Datenaustausch. Der DTEK60 bietet erstmals einen Fingerabdruckscanner; der Sensor ist dabei auf der Rückseite unter der Kamera angebracht. Wie praktisch das ist, merkt man erst, wenn man die Entsperrfunktion mit dem Scanner koppelt. Zieht man das Smartphone aus der Tasche, liegt der Zeigefinger fast automatisch auf dem Scanner, das Handy ist so schnell entsperrt.
Software: Android 6.0.1 und Blackberry Hub
Blackberry verändert das Android-Grundsystem erfreulicherweise nur minimal. Das Smartphone wird mit Android 6.0.1, Codename Marshmallow, ausgeliefert. Nagware, etwa Spiele-Demos oder nicht deinstallierbare Drittanbieter-Apps wie Flipboard sind nicht enthalten. Zwei Ausnahmen gibt es aber, die DTEK-App informiert über den Sicherheitszustand des Gerätes und mit der Waves MaxxAudio-App lässt sich die Audiowiedergabe beeinflussen. Wer mit seinem Smartphone in erster Linie arbeitet wird sich über die „Hub“ genannte Oberfläche freuen. E-Mails, SMS, WhatsApp und Informationen aus sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter werden im Hub auf einer Oberfläche angezeigt. Das macht es einfach, Konversationen zu verfolgen und sich auszutauschen.
Praxis und Sicherheit
Im Test wurde schnell klar: Der Blackberry DTEK60 fügt sich gut in die Arbeitsumgebung ein. Der Blackberry Hub bündelt alle relevanten Informationen übersichtlich, das dazu passende Widget lässt sich in jeder App von der rechten Bildschirmseite aus hereinziehen. Es zeigt die nächsten Termine ebenso an wie E-Mails und bietet Zugriff auf Notizen und Kontakte. Ältere Blackberry-Fans dürfte es freuen zu hören, dass mit dem Einsatz von Android das volle Spektrum an Apps zur Verfügung steht. Die Zeiten, in denen Android-Anwendungen per Sideload aufs Gerät geladen werden mussten sind glücklicherweise vorbei.
Dank der Quad-Core-CPU und den 4 GByte an RAM laden Apps schnell und die Bedienung geht flüssig von der Hand. Die Kamera ist völlig in Ordnung, sie bietet immerhin 21 Megapixel, Phase Detection Autofocus und einen Dual-LED-Blitz. Im direkten Vergleich muss sie hinter den aktuellen iPhones zurückstehen, wer hauptsächlich auf Instagram und Co unterwegs ist, findet vielleicht im DTEK60 nicht sein ideales Smartphone. Bei der Verbindung gibt es wenig zu meckern, neben aktuellen 3G- und LTE-Modems ist WLAN nach 802.11 a/b/g/n/ac im Dual-Band sowie Bluetooth 4.2 LE integriert. NFC ist ebenfalls an Bord, das System wäre also Bereit für Dienste wie Google Pay. Dank Android 6.0.1 lassen sich diese Berechtigungen nachträglich auch wieder zurücknehmen. Die nicht austauschbare Batterie mit einer Kapazität von 3000 mAh bringt das Smartphone bei normaler Nutzung locker über zwei Tage, dank der Schnellladefunktion sind nach 30 Minuten wieder bis zu 80 Prozent Ladung im Gerät.
Glänzen kann das Smartphone beim Thema Sicherheit: Blackberry hat sich verpflichtet, die monatlichen Sicherheitsupdates kurz nach Google zu verteilen. Bislang hält das Unternehmen sein Versprechen, die Updates rollen schnell und zuverlässig ein. Diese Funktion wird von der DTEK-App unterstützt. Diese überprüft den Sicherheitsstatus des Gerätes und warnt den Nutzer, wenn etwa der Bildschirm nicht gesperrt ist. Dazu kann DTEK protokollieren, welche Apps sich wann welche Genehmigung herausnehmen. So kommt man Anwendungen auf die Schliche, die etwa übertrieben oft den eigenen Standort wissen möchten. Für Unternehmen ist es ein leichtes, das Smartphone in die eigene Management-Struktur einzubinden - wenn Android-Geräte verwaltet werden können, ist auch der Blackberry DTEK60 managebar.
Fazit
Der Blackberry DTEK60 ist ein solides Smartphone, das vor allem im Business-Einsatz glänzen kann. Gegenüber Lifestyle-Geräten wie dem Google Pixel muss es natürlich es etwas zurückstecken, dafür integriert es sich auch dank des Blackberry Hubs hervorragend in den Arbeitsalltag. Das ansprechende Design sorgt für einiges Interesse, wenn es auf den Tisch gelegt wird. Unternehmen und mobile Arbeiter erhalten mit dem DTEK60 ein ordentliches mobiles Gerät, das die Vorteile Blackberrys mit den Vorteilen von Android verbindet.
Das Gerät liegt mit einem Straßenpreis von 580 Euro im oberen Bereich, dafür erhält man allerdings auch eins der wenigen Smartphones, die ein wirklich solides Sicherheitskonzept mit einer zuverlässigen Update-Strategie vereinbaren. Hardcore-Blackberry-Fans werden die “echte” Tastatur vermissen. Für diese gibt es aber mit dem Priv eine gute Alternative, laut der Gerüchteküche plant Blackberry zudem ein letztes Smartphone mit Tastatur. Wann dieses aber auf den Markt kommt ist nicht bekannt.
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