Fujitsu Stealth Datacenter und Sicherheits-Rack Das Tarnkappen-Rechenzentrum
Autor / Redakteur: Filipe Pereira Martins und Anna Kobylinska* / Ulrike Ostler
Schwachstellen wie „Superfish“, „Heartbleed“ und „Venom“ haben die Betreiber von Rechenzentren in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Mit dem „Stealth Datacenter“ hat Fujitsu ein neues Konzept speziell für die hohen Ansprüche deutscher IT-Unternehmen entwickelt und damit eine heftige Kontroverse ausgelöst. Der Ansatz wie auch die Implementierung werfen berechtigte Fragen auf.
Fujitsu hat sich bei der Entwicklung des Stealth Datacenter von Tarnkappenflugzeugen wie dem Bomber SR-71 inspirieren lassen; im Vergleich zu einem B-52-Flieger ist der SR-71 auf dem Radar unsichtbar.
(Bild: wikimedia.org)
Sicherheit ist ein heikles Thema. Über die eigenen Sicherheitsvorkehrungen wie auch -pannen hüllen sich die betroffenen Unternehmen nicht ohne guten Grund in Schweigen. Hinter den Kulissen ist der Druck auf IT-Fachkräfte enorm. Wer in der Enterprise-IT für Sicherheitsvorfälle geradestehen muss, bringt noch ungetesteten Neuerungen verständlicherweise ein gesundes Maß an Skepsis entgegen.
So trifft auch Fujitsus neues Datencenter im Stealth-Modus auf reges Interesse. Eine schlüsselfertige Lösung für die Sicherheitsanliegen eines Datencenters klingt fast zu gut, um wahr zu sein.
Präsentation des Stealth Datacenter auf dem diesjährigen Cebit-Stand von Fujitsu
(Bild: Fujistu)
Mit dem Stealth Datacenter möchte Fujitsu deutschen Unternehmen eine vollständig gekapselte Anwendungsumgebung mit autonomer Absicherung zur Verfügung stellen, die sich in bestehende Netzwerktopologien nahtlos integrieren lassen soll.
Anders als eine bloße Firewall...
Das wichtigste Alleinstellungsmerkmal des Fujitsu Stealth Datacenter soll seine Fähigkeit sein, im Netzwerk „unsichtbar“ zu bleiben, ganz so als ob das System nicht existierte. In Anlehnung an Stealth-Flugzeuge mit Antiradar-Tarnlackierung, die sich auf Radarsystemen nicht zu erkennen geben, weil sie elektromagnetische Wellen nicht (oder kaum) spiegeln, lässt Fujitsus neues Gerät unberechtigte Verbindungsversuche ins Leere laufen.
Eine Firewall kann eingehende Verbindungsversuche abblocken, sie kann jedoch die eigene Existenz - und damit das Vorhandensein des geschützten Hosts - nicht verbergen. Sogar dann, wenn man Ingress- und Egress-Verbindungen via TCP/IP und UDP/IP an allen Ports verweigern würde, müsste der Host beim Einsatz von IPv6 zumindest auf das Steuerungsprotokoll ICMP (Internet Control Message Protocol) schlüssig reagieren. (Beim Einsatz von IPv4 könnte man zwar ICMP deaktivieren, doch der enorme administrative Aufwand der Pflege einer solchen Firewall war den meisten Admins zu viel des Guten.)
Anhand der Antworten auf ihre ICMP-Anfragen können Angreifer konventionelle Hosts im Netzwerk aufspüren und wie bei dem Spiel „Schiffe versenken“ die vorhandene Angriffsfläche „drum herum“ abstasten. Mit Befehlen wie ping und traceroute lassen sich ICMP-Antworten angeschlossener Geräte auslösen; anhand von TTL/Time Exceeded-Meldungen können Hacker ganze Netzwerktopologien aufspüren.
Stand vom 30.10.2020
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