Sicherheitslücke bei 5G-Funktion Denial-of-Service-Schwachstelle in Open5GS GTP-Bibliothek

Von Peter Schmitz

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Open5GS ist eine in C geschriebene Open-Source-Implementierung, die sowohl 4G/LTE Enhanced Packet Core (EPC) als auch 5G-Funktionen für den Einsatz in Mobilfunknetzen erlaubt. Verwendet wird Open5GS in erster Linie von Wissenschaftlern und Telekommunikationsnetzbetreibern, um private LTE/5G-Telekommunikationsnetz-Kernfunktionen aufzubauen und bereitzustellen. Sicherheitsforscher haben nun eine Denial-of-Service-Schwachstelle in der der Open5GS GTP-Bibliothek aufgedeckt.

Durch eine neu entdeckte Schwachstelle in der GTP-Bibliothek von Open5GS könnten Angreifer einen Denial-of-Service-Angriff auf den LTE- und/oder 5G-Mobilfunk-Paketkern durchführen.
Durch eine neu entdeckte Schwachstelle in der GTP-Bibliothek von Open5GS könnten Angreifer einen Denial-of-Service-Angriff auf den LTE- und/oder 5G-Mobilfunk-Paketkern durchführen.
(Bild: Who is Danny - stock.adobe.com)

Forscher des Synopsys Cybersecurity Research Center (CyRC) haben die unter CVE-2023-23846 gemeldete Schwachstelle in Open5GS, aufgedeckt. Genauer in der GTP-Bibliothek der Open-Source-Software. Gelingt es einem Angreifer, die Schwachstelle auszunutzen, führt das zu einem Denial-of-Service für den LTE- und/oder 5G-Mobilfunk-Paketkern, betrifft also wichtige Netzwerkfunktionen. Dazu kommt ein übermäßig hoher Ressourcenverbrauch, der unter Umständen auch Funktionen anderer aktiver Dienste auf dem betreffenden Host beeinträchtigt.

Grund dafür ist eine unzureichende Längenvalidierung in der Open5GS-GTP-Bibliothek beim Parsen von Header-Erweiterungen in Nachrichten des GPRS-Tunneling-Protokoll (GPTv1-U). Wenn bei einer Protokoll-Payload die Länge der Header-Erweiterung auf null gesetzt ist, führt das bei dem betreffenden Prozess zu einer Endlosschleife und er reagiert nicht mehr oder verbraucht übermäßig viele Ressourcen.

Da der Code sich in einer GTP-Bibliothek befindet, die verschiedene Funktionen gemeinsam nutzen, ist die Schwachstelle effektiv in allen Endpunkten vorhanden, die GTP-U-Nachrichten akzeptieren und verarbeiten. Dazu zählen die 5G-User-Plane-Funktion (UPF, bereitgestellt von open5gs-upfd), die 5G-Session-Management-Funktion (SMF, bereitgestellt von open5gs-smfd) und die LTE/EPC-Serving-Gateway-User-Plane-Funktion (SGW-U, bereitgestellt von open5gs-sgwud).

Die Schwachstelle kann durch jeden geeigneten GTPv1-U-Nachrichtentyp aktiviert werden, einschließlich der Nachricht "Supported Extension Headers Notification", für die in der Regel kein GPRS-Tunnel nötig ist oder die einen auf null gesetzten Tunnel-Endpunkt-ID (TEID) verwendet.

Die Schwachstelle wurde von den CyRC-Forschern Tommi Maekilae aus Singapur und Qiang Li aus Wuhan, China, mit Hilfe des Defensics Fuzz-Testing-Tools aufgedeckt.

Der CVSS-Score der Schwachstelle ist mit 7.5 hoch. Sie betrifft die Open5GS Versionen 2.4.12 und 2.5.6 (und früher). Die Sicherheitslücke wurde vom Open5GS-Team in den Versionen 2.5.6 und 2.4.13 behoben, und Unternehmen wird empfohlen schnellmöglich auf diese Versionen upzugraden.

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