Neue Arbeitsplatz-Strategie, statt Übergangslösung Hybrides Arbeitsplatzkonzept mit Homeoffice? Aber sicher!

Von Axel Simon

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Die Corona-Pandemie hat in Deutschland eine kleine Revolution ausgelöst: mit ihrem Ausbruch wurden viele Arbeitsplätze ins Homeoffice verlegt – ein Konzept, das zuvor in vielen Unternehmen nicht sehr populär war. Es wurde eingeführt, um die Zeit von Covid-19 zu überbrücken; wer jedoch glaubt, dass Homeoffice nach der Pandemie nicht mehr relevant sei, der liegt womöglich falsch.

Das Homeoffice wird vermutlich auch in Zukunft fester Bestandteil des Arbeitsalltags bleiben.
Das Homeoffice wird vermutlich auch in Zukunft fester Bestandteil des Arbeitsalltags bleiben.
(© momius - stock.adobe.com)

Denn die neue Arbeitssituation hat vielen durchaus neue Vorteile gebracht, auf die sie nicht mehr verzichten wollen. Womöglich wird sich die Sichtweise auf das Arbeiten „von Zuhause“ dauerhaft ändern – und Homeoffice wird zu einem Kernelement hybrider Arbeitsplatz-Strategien statt zu einer reinen Übergangslösung.

Dieser neue Ansatz erfordert nicht nur ein grundsätzliches Umdenken, sondern auch Veränderungen bei der Netzwerkinfrastruktur. Unternehmen können ihren Mitarbeitern nur dann einen langfristigen und leistungsfähigen Homeoffice-Arbeitsplatz zur Verfügung stellen, ohne Risiken einzugehen, wenn belastbare Strukturen für das Remote-Arbeiten bestehen. Drei wesentliche Punkte müssen Unternehmen dabei beachten:

Punkt 1: Zugang und Konnektivität am Edge sicherstellen

Das Homeoffice wird vermutlich auch in Zukunft fester Bestandteil des Arbeitsalltags bleiben. Damit können Unternehmen die Beschränkungen, die sich durch die bestehenden Netzwerklösungen im Homeoffice und private Netzwerk-Ausstattungen ergeben, jedoch nicht länger ignorieren. Denn diese können im Arbeitsalltag negative Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität und die Geschäftskontinuität haben. Gleichzeitig ist im Laufe der Pandemie die Erwartungshaltung an das Homeoffice gestiegen; Geduld und Verständnis für mögliche Konnektivitäts-Probleme nehmen ab. Mitarbeiter müssen von zu Hause aus genauso zusammenarbeiten und sich vernetzen können, wie das im Büro der Fall wäre. Auch der Zugang zu Netzwerk-Funktionen und Anwendungen muss auf gleichem Level funktionieren.

Dazu müssen Unternehmen ihre Infrastruktur am Netzwerkrand (Edge) ausbauen, von wo sich die Mitarbeitenden nun mit dem Unternehmensnetzwerk verbinden. Unter anderem müssen Unternehmen dafür Remote Access Lösungen etablieren, die Mitarbeitern im Homeoffice eine vergleichbar schnelle und zuverlässige Netzwerkleistung wie im Büro bietet. Diese Lösungen müssen in der Lage sein, Netzwerkaufgaben zu priorisieren, um Bandbreiten-Engpässe zu eliminieren. Sie brauchen außerdem eine integrierte Richtlinienumsetzung, die gewährleistet, dass Mitarbeiter sich sicher mit dem Netzwerk und wichtigen Anwendungen verbinden können.

Weiterhin sollten Unternehmen Plug-and-Play-Möglichkeiten in Betracht ziehen, sodass Mitarbeiter Hard- und Software ganz einfach selbst installieren können – und damit wiederum die IT-Teams entlasten.

Punkt 2: Netzwerksicherheit – Komplexität managen

Die schnelle Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Homeoffice beim Ausbruch der Corona-Pandemie brachte einige komplexe Probleme für die Netzwerksicherheit mit sich. Diese Probleme sind jetzt zu adressieren, wenn Mitarbeiter zukünftig flexibel von zu Hause aus oder im Büro arbeiten wollen.

Denn IT-Teams haben nicht mehr länger die volle Kontrolle darüber, welche Endgeräte von Mitarbeitern genutzt werden und welche Risiken damit einhergehen. Die wachsende Zahl an Geräten, die sich regelmäßig im Netzwerk am Edge verbinden, schafft eine große Angriffsfläche für Hacker und reduziert gleichzeitig den Überblick für Unternehmen.

Deshalb müssen Maßnahmen zur besseren Sichtbarkeit und Kontrolle eingeführt werden – ohne gleichzeitig den Workload für IT-Teams zu erhöhen. Es braucht sehr viel Zeit, um Mitarbeiter im Homeoffice und ihre Geräte in einem hybriden Arbeitsplatzmodell zu sichern und zu überwachen - Zeit, die IT-Teams nicht haben.

Unter diesen Bedingungen sind Automatisierung und Zero-Trust-Security-Modelle die einzigen Alternativen, um Sicherheitsmaßnahmen effizient umzusetzen. Über Echtzeitüberwachungen können IT-Teams Netzwerkverletzungen erkennen, verhindern, isolieren und beenden - im Idealfall noch bevor sie eintreten. Um zuverlässige und einfache Kontrolle zu gewährleisten, sollten Unternehmen auf Lösungen zur automatischen Gerätekategorisierung und dynamischen Segmentierung zurückgreifen.

Darüber hinaus sollte Unternehmen aber noch eines bewusst sein: Wenn Mitarbeiter Probleme mit der Konnektivität oder dem Zugang haben, hat auch das negative Auswirkungen auf die Sicherheit und kann potenziell eine Bedrohung darstellen. Schaffen es Unternehmen nicht, Lösungen für einen voll funktionsfähigen Remote-Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, tendieren Mitarbeiter dazu, nach alternativen Lösungen zu suchen und möglicherweise Tools und Anwendungen von fragwürdigen Quellen herunterzuladen und zu installieren. Auch aus diesem Blickwinkel muss das Thema Sicherheit maximale Priorität haben.

Punkt 3: Homeoffice ist mehr als Netzwerkleistung – ganzheitlicher Ansatz erforderlich

Das hybride Arbeitsplatzmodell ist dann erfolgreich, wenn die Arbeitserfahrung von zu Hause aus gleichwertig mit der im Büro ist. Eine gleichwertige Konnektivität und Zugang zum Netzwerk wurde bereits angesprochen: die Netzwerkqualität hat eine direkte Auswirkung auf die Arbeitsproduktivität, die Zusammenarbeit und die Arbeitsbeziehungen im Unternehmen. Damit wird die Mitarbeitererfahrung schnell zu einer Performance-Kennzahl für die IT.

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Gleichzeitig ist die Netzwerkleistung nicht der einzige relevante Aspekt, denn zufriedene Mitarbeiter erwarten mehr als eine gute digitale Verbindung. Wenn sich das Homeoffice tatsächlich dauerhaft als quasi „Erweiterung“ des traditionellen Arbeitsplatzes im Büro etabliert, müssen Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, um die Mitarbeitererfahrung zu fördern. Und dazu gehören auch Faktoren wie die physische Arbeitsplatzumgebung, Komfort und Ergonomie, sowie auch zusätzliche Ausstattungen wie beispielsweise Headsets und Monitore – um die sich bislang meist die Mitarbeiter selbst gekümmert haben.

Welche zusätzlichen Leistungen benötigen Mitarbeiter außerdem im Homeoffice? Zu welchen Tools und Equipment haben sie keinen Zugang? Welche Erfahrungen führen dazu, dass Mitarbeiter das Homeoffice nicht als zukunftsfähige Alternative sehen – und wie sollten Unternehmen damit umgehen? Diese Fragen muss sich jedes Unternehmen stellen, wenn das Homeoffice erfolgreich in eine Langzeitstrategie integriert werden soll.

Wie sieht die Zukunft des Homeoffice aus?

Wie uns das Jahr 2020 gezeigt hat, kann die Zukunft niemand vorhersagen. Die Umstände können sich schlagartig ändern und Unternehmen müssen entsprechend darauf reagieren. Was können Organisationen unternehmen, wenn Mitarbeiter das Arbeiten von zu Hause aus Leid sind? Und wird sich der Trend von Coworking Spaces auch nach der Pandemie fortsetzen?

Vor diesem Hintergrund bieten flexible Netzwerktechnologien wie Remote Access Points risikoarme Lösungen, um Mitarbeiter im Homeoffice bei der Arbeit am Edge ganz nach Bedarf zu unterstützen. Sie lassen sich einfach bereitstellen, können aber ebenso einfach abgeschaltet werden, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Das schafft die dringend benötigte Kontrolle und Transparenz und gewährleistet ein konsistentes und sicheres Benutzererlebnis für die Mitarbeiter.

Langfristig müssen sich Unternehmen ein agiles und skalierbares Netzwerk aufbauen. Nur so können sie sicherstellen, dass sie ausschließlich für die Konnektivität zahlen, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt auch tatsächlich nutzen. Dieses Netzwerk muss zudem ein physisches Büro unterstützen, das nach der Pandemie ganz neu gedacht werden muss. Hier wird Aruba Unternehmen zukünftig dabei unterstützen, hybride Arbeitsplatz-Modelle zu etablieren, die wirklich einen langfristigen Businessnutzen schaffen.

Über den Autor: Axel Simon ist Chief Technologist bei Aruba, ein Unternehmen der Hewlett Packard Enterprise.

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