Passkeys, Lockdown Mode und mehr! Neue Sicherheitsfunktionen von macOS 13 Ventura

Von Thomas Joos

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Mit macOS 13 stellt Apple die neue Version seines Betriebssystems für Macs zur Verfügung. Wir zeigen in diesem Beitrag die Aktualisierung und die Neuerungen im Bereich Security sowie deren praktischen Nutzen. Im Fokus stehen bei den Sicherheitsneuerungen die Passkeys.

Mit macOS 13 Ventura bringt Apple ein großes Plus an Sicherheit, durch den Phishingschutz via  Passkeys und den Lockdown Mode für besonders gefährdete Personen.
Mit macOS 13 Ventura bringt Apple ein großes Plus an Sicherheit, durch den Phishingschutz via Passkeys und den Lockdown Mode für besonders gefährdete Personen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Mit macOS 13 bringt Apple eine ganze Reihe neuer Features, wir wollen uns aber primär auf die neuen Sicherheitsfunktionen konzentrieren. Die Aktualisierung zu macOS Ventura ist im Grunde genommen sehr einfach, wenn der eingesetzte Mac das neue Betriebssystem unterstützt. Betatester können bereits die Version 13.1 Beta installieren. Für die Installation ist eines der folgenden Geräte notwendig:

  • iMac ab 2017
  • Mac Pro ab 2019
  • iMac Pro ab 2017
  • Mac mini ab 2018
  • MacBook Air ab 2018
  • MacBook ab 2017
  • MacBook Pro ab 2017

Aktualisierung zu macOS 13 durchführen

Für die Aktualisierung zu macOS 13 muss in den Systemeinstellungen im Bereich „Softwareupdate“ nach neuen Updates gesucht werden. Steht Ventura für den Mac zur Verfügung, erscheint die Aktualisierung an dieser Stelle und lässt sich mit „Jetzt aktualisieren“ installieren. Abhängig von der Mac-Version, von der zu Ventura aktualisiert wird, muss noch die App für die Aktualisierung über die Systemeinstellungen heruntergeladen und installiert werden.

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Nach der Bestätigung der Lizenzbedingungen lädt der Mac das neue Betriebssystem herunter. Da es sich dabei um mehrere Gigabyte handelt, dauert der Download eine Weile. Gibt es im Netzwerk mehrere Macs, die parallel Ventura installieren, dauert es natürlich noch länger. Die Internetleitungen in Netzwerken glühen daher sicherlich in den nächsten Wochen.

Nach dem Download bereitet macOS die Aktualisierung automatisch vor und installiert das Betriebssystem. Danach lässt sich in über das Apfelmenü mit „Über diesen Mac“ überprüfen, ob die Aktualisierung erfolgreich war. Grundsätzlich ist es empfehlenswert nach der Aktualisierung gleich in den Systemeinstellungen bei „Allgemein“ auf der linken Seite und der Auswahl von „Softwareupdate“ zu überprüfen, ob bereits Aktualisierungen vorliegen. Diese sollten schnellstmöglich installiert werden, da sie Stabilitätsprobleme lösen und Sicherheitslücken schließen. Betatester können an dieser Stelle gleich noch die Version 13.1 als Beta installieren.

Passkeys: Schutz vor Phishing durch sichere und einfachere Anmeldung ohne Kennwörter

Mit Passkeys will Apple in macOS die Anmeldung an Webseiten oder Apps ohne Kennwörter ermöglichen. Dazu erstellt macOS beim Erstellen eines Kontos ein Schlüsselpaar auf Basis des WebAuthentication-Standards (WebAuthn) in Verbindung von macOS mit dem jeweiligen Dienst. Nur wenn das Schlüsselpaar auf dem jeweiligen Mac und dem Dienst miteinander verbunden ist, erfolgt eine Anmeldung ohne Kennwort. Damit das funktioniert, müssen die Anwendungen oder die entsprechende Webseite die Authentication Services API nutzen. Bei der Verwendung von Passkeys ist die Verbindung der Webseite zum Mac verschlüsselt. Der ganze Anmeldevorgang soll vor Phishing und Datenleaks schützen, da Anwender kein Kennwort verraten können, weil die Authentifizierung über ein Schlüsselpaar stattfindet. Apple verspricht mit der neuen Lösung einen höheren Schutz, als bei der Verwendung von MFA. Passkeys funktionieren nicht nur in der Apple-Welt, sondern lassen sich auch mit Geräten nutzen, die nicht von Apple sind. Dazu arbeitet Apple mit der FIDO Alliance zusammen.

Passkeys arbeitet dazu mit Face ID und Touch ID zusammen sowie der Speicherung von Anmeldedaten im Schlüsselbund der Apple-ID. Die generelle Vorgehensweise für Anwender ist im Grunde genommen ähnlich, wie bisher auch. Jedoch sind die Zugangsschlüssel verschlüsselt und werden einzeln erstellt. Durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen Mac und dem Dienst, ist das Phishing sehr viel schwerer bis nahezu unmöglich. Wie das ganze funktioniert, sind auf den Videos der WWDC21 und WWDC22 zu sehen. Wie sich die Funktion in eigene Dienste einbinden lässt, zeigt Apple in der Dokumentation zu Passkeys.

Lockdown Mode für iOS 16 und macOS 13

In macOS hat Microsoft den neuen Blockierungsmodus (Lockdown Mode) integriert. Der Modus verstärkt massiv die Sicherheit von Apple-Geräten mit macOS 13 und iOS 16, indem die Angriffsfläche reduziert wird, weil verschiedene Funktionen nicht mehr funktionieren. Das schränkt zwar das Nutzererlebnis ein, erhöht aber gleichzeitig die Sicherheit. Der Blockierungsmodus ist in den Systemeinstellungen bei „Datenschutz & Sicherheit“ zu finden. Nach der Aktivierung wird ein Mac wesentlich sicherer, in dem verschiedene Funktionen, vor allem im Internet und Netzwerk nicht mehr funktionieren. Dazu kommt das Blockieren kompletter Datenströme, wenn die Geräte gesperrt sind.

Neuerungen für Admins und Profis: Neue Einstellungen für Systemeinstellungen und WLAN

Der Neuaufbau der Systemeinstellungen fällt relativ schnell auf. Die Hauptmenüpunkte sind auf der linken Seite angeordnet, in der Mitte öffnet macOS die untergeordneten Einstellungen des jeweiligen Menüpunktes. Bezüglich der Sicherheit spielen vor allem die Optionen bei „Datenschutz & Sicherheit“ eine wichtige Rolle sowie die Optionen bei „Sperrbildschirm“, „Benutzer:innen & Gruppen“, „Anmeldepasswort“, und „Passwörter“. Oben links ist es möglich nach Einstellungen direkt zu suchen und diese zu öffnen.

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Nachrichten in Message lassen sich einige Zeit löschen und auch nachträglich bearbeiten. Gelöschte Nachrichten können auf dem jeweiligen Mac aber über den Menüpunkt „Darstellung“ mit „Zuletzt gelöscht“ wiederhergestellt werden. In der Mail-App lassen sich E-Mails zeitverzögert versenden, so wie in Outlook. Unten links steht in der Mail-App nach dem Versenden ein Link zur Verfügung, mit dem abgesendete E-Mails einige Sekunden zurückgerufen werden können. Der Zeitraum lässt sich in den Optionen der Mail-App definieren. In den WLAN-Einstellungen, die Apple ebenfalls überarbeitet hat, lassen sich über die Einstellungen WLAN-Kennwörter kopieren, um diese an anderen Stellen zu nutzen.

Weitere Neuerungen: Stage Manager, iPhone als Webcam und Co

Über das Icon mit den beiden Schiebereglern oben in der Menüleiste lassen sich die Schnelleinstellungen öffnen. Hier steht auch der neue Stage Manager zur Verfügung. Nach der Aktivierung lassen sich geöffnete Fenster besser und übersichtlicher anordnen. An der gleichen Stelle lassen sich diese Funktionen auch wieder deaktivieren.

Bei einem Facetime-Anruf kann an dieser Stelle auch ein verknüpftes iPhone als Webcam mit dem Mac nutzen. Das macht die Verwendung als Kamera für Teams und Co sinnvoll. Die Qualität ist natürlich wesentlich besser, als mit der eingebauten Kamera. Generell lassen sich Facetimeanrufe zwischen Mac und iPhone/iPad umschalten. Natürlich wurden auch in dieser Version die Foto-App verbessert, die Spotlight-Suche verbessert und die Zusammenarbeit mit Apple Silikon (M1 und M2) verbessert. Zwar läuft macOS 13 noch problemlos auf Intel-Macs, soll aber schneller und stabiler auf Macs mit M1/M2-Prozessoren laufen.

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