Politik soll europäische E2EE als Standortfaktor verstehen Plädoyer für rigorose Verschlüsselung
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Für Unternehmen bleiben Datenschutz und IT-Sicherheit wesentliche Erfolgsfaktoren – und die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) eine grundlegende Voraussetzung, um geschäftskritische Daten oder Anwendungen überhaupt erst von On-Premise-Lösungen in die Cloud zu zu verlagern. Dementsprechend sollte die Politik die Technik als Standortvorteil verstehen und nicht kompromittieren – argumentiert Peter Budai von Tresorit.

Google, Amazon und Facebook: Das sind wohl einige der populärsten Beispiele für US-amerikanische Konzerne, die aktuell die Tech-Welt maßgeblich prägen. Gegen solche Giganten und die „Winner takes it it all“-Logik der großen Plattformen kommen Unternehmen aus Europa oftmals nur schwer an. Doch gerade im B2B-Bereich ergeben sich derzeit beträchtliche Chancen. Um diese zu nutzen, ist es zentral, dass sich gerade mittelständische Firmen auf ihre spezifischen Vorteile fokussieren und sich diese jetzt zunutze machen.
Ein besonderer Vorteil europäischer Firmen: Die relativ strikten Vorgaben bei Datenschutz und IT-Sicherheit. Zahlreiche Nutzer bringen den amerikanischen Tech-Konzernen immer weniger Vertrauen entgegen, ausgelöst durch zahlreiche Skandale rund um Datenschutz in der Vergangenheit. Demgegenüber haben viele europäische Unternehmen die Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre der Nutzer konsequent in den Mittelpunkt gestellt. Zentraler Erfolgsfaktor hierfür: starke Verschlüsselungstechnologien, wie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE).
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Definition End-to-End-Encryption (E2EE)
Was ist Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE)?
E2EE als Wettbewerbsvorteil
Kaum eine Technologie gewährleistet derzeit solch hohe Sicherheitslevels, wie die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, also der konsequenten Verschlüsselung übertragener Daten über alle Übertragungspunkte hinweg. So können nur die Kommunikationspartner selbst die Informationen auslesen. E2EE war der Grund, dass zahlreiche Unternehmen mit sicherheitskritischen Daten und Anwendungen überhaupt erst den Schritt von On-Premise-Lösungen hin zu cloudbasierten Anwendungen gewagt haben.
Und doch gibt es von Seiten der Politik immer wieder Bestrebungen, eben diese Technologien zu schwächen; Hauptargumentation zur Rechtfertigung dieser Maßnahmen ist es, die Strafverfolgung online zu erleichtern. Die Forderung: Der Einbau von sogenannten Crypto-Backdoors, also von Cyber-Hintertüren, mit dem Zweck, gezielt Informationen auszulesen und kriminelle Aktivitäten aufzudecken. Doch so einfach funktioniert das nicht: Solche Hintertüren wären nicht sicher, da beispielsweise auch Server von staatlichen Einrichtungen und Behörden immer wieder Opfer von Hacker-Attacken werden. Zumal – und das ist hierbei der wohl wichtigste Punkt – ist der Einbau von Hintertüren nicht mit dem Konzept von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Datensicherheit zu vereinbaren. Diese Art der Verschlüsselung wurde genau dafür entwickelt, damit die Datenschutzsicherheit oberste Priorität erhält, ohne das Vertrauen der Nutzer zu missbrauchen.
Verschlüsselt oder nicht? E2EE erlaubt keine Kompromisse
Vertreter der Politik sollten verstehen: Bei E2EE gibt es keinen Mittelweg, entweder können nur die rechtmäßigen Besitzer auf Daten zugreifen und die Daten sind sicher – oder nicht. Aus technischer Sicht ist jede Hintertür eine potenzielle Schwachstelle, die früher oder später genutzt werden kann – ob von staatlichen Stellen, feindlichen Geheimdiensten oder Kriminellen. Werden staatliche Server gehackt, können Kriminelle direkt eine riesige Menge von Generalschlüsseln erbeuten und haben ebenfalls Zugriff auf die Daten von Unternehmen oder Bürgern.
Diese Beispiele zeigen, wie wichtig eine durchgängige Verschlüsselung ist und vermittelt einen Eindruck, welche Vorteile sich Unternehmen durch den Einsatz einer solchen Lösung eröffnen. Große wie kleine Firmen suchen zunehmend nach Lösungen, um die Sicherheit ihrer Informationen zu gewährleisten.
Die Vorteile für KMU sind vielfältig
Kleine und mittlere Unternehmen profitieren auf verschiedene Art und Weise von einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Ein zentraler Aspekt ist die Sicherheit von Kundendaten, zumeist eine der wichtigsten Ressourcen kleinerer Unternehmen. Doch besagte Kleinunternehmen sind zunehmend in Gefahr: Denn umso höher die Sicherheitslevels in größeren Unternehmen werden, umso verlockender ist es für Cyber-Kriminelle, kleinere, schlechter geschützte Firmen zu attackieren. Laut dem „Praxisreport Mittelstand“ des Vereins “Deutschland sicher im Netz” aus dem vergangenen Jahr gaben 46 Prozent der befragten KMU an, bereits ein oder mehrere Male Opfer eines Cyberangriffs geworden zu sein. Die Dunkelziffer liegt dabei schätzungsweise deutlich höher.
Werden Kundendaten von Cyberkriminellen erbeutet und beispielsweise nur gegen Lösegeld wieder freigegeben, entsteht nicht nur ein finanzieller Schaden, sondern auch eine fatale Einschränkung der Geschäftstätigkeit. Darüber hinaus kann das Kundenvertrauen massiv erschüttert werden – gerade für den Mittelstand, der oftmals sehr enge persönliche Beziehungen pflegt, ein wichtiger Punkt.
Innovationen schützen: E2EE als Basis für sichere Forschung und Entwicklung
Der deutsche Mittelstand ist ein Innovationsmotor, in dem Forschungsabteilungen entstehen, die weltweit wichtige Entwicklungen für die Wirtschaft und Gesellschaft generieren. Die Daten, die dabei anfallen, müssen mit höchsten Sicherheitslevels geschützt werden, um die Gefahr für Diebstahl und Missbrauch möglichst gering zu halten. Trotzdem müssen Daten wie Konstruktionspläne und Messergebnisse schnell und sicher ausgetauscht werden können, um eine effiziente Arbeit zu ermöglichen. Hier spielen Ende-zu-Ende-verschlüsselte Dienste eine zentrale Rolle – eine Schwächung von E2EE wäre somit auch für die Innovationsfähigkeit von Deutschland ein negativer Impuls.
Sicherer Datenaustausch intern und extern
Doch auch über Forschung und Entwicklung hinaus kommt einem sicheren Datenaustausch mit Kunden, Lieferanten und anderen Externen eine hohe Bedeutung zu. Hierbei geht es für die Firmen nicht nur um Effizienz, sondern ebenso um Glaubwürdigkeit. Unternehmen schützen durch zeitgemäße Security-Lösungen nicht nur ihre Daten, sondern präsentieren sich auch auch als moderner, vertrauenswürdiger Partner. Gerade im Mittelstand, in denen die Beziehungen eng sind und es oftmals nicht um das günstigste, sondern das beste Angebot geht, ist Datensicherheit ein wichtiger Faktor, um die Kundenbeziehungen langfristig stabil zu halten und ihnen zu zeigen: Der Schutz eurer Daten ist unserem Unternehmen wichtig.
Homepages und digitale Plattformen
Ein großer Teil der mittelständischen Unternehmen generiert einen wachsenden Teil des Umsatzes online, ob durch ihre Homepages, digitale Terminbuchungs- oder Bestellfunktionen, Shops oder Plattformen. Umso wichtiger werden Sicherheitslevels, beispielsweise durch SSL-Zertifikate, die für eine verschlüsselte Datenübertragung zwischen Server und Browser sorgen. Fehlt eine solche Verschlüsselung, können nicht nur Websites angegriffen, sondern auch die Geschäftstätigkeit beeinträchtigt werden. Ein weiteres Problem ist der drohende Reputationsverlust: Ist eine Seite online nicht erreichbar, leidet eine professionelle Außenwahrnehmung und Umsätze durch Online-Shops fallen weg. Zudem stuft Google Websites bei fehlenden SSL-Zertifikaten als unsicher ein. Auch hier sorgen Verschlüsselungstechnologien für die Basis einer erfolgreichen Geschäftstätigkeit.
Fazit: IT-Sicherheit als Basis des Erfolgs
IT-Sicherheit ist 2021 die Basis des Erfolgs: Unternehmen schützen so nicht nur ihre Innovationen und Kundendaten sowie weitere sensible Informationen, sondern schaffen auch eine positive und vertrauenswürdige Außenwirkung. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung als Lösung ist hierbei nicht mehr wegzudenken: Vielseitig und einfach in der Anwendung, nahtlos und benutzerfreundlich integriert in verschiedene Anwendungen, schafft die Technologie die notwendige Sicherheit, ohne Abläufe komplexer zu gestalten. So können europäische Unternehmen nicht nur sich und ihre Kunden schützen, sondern sich auch einen Vorteil gegenüber den US-amerikanischen Tech-Riesen verschaffen – nur um einige Gründe zu nennen, weshalb das heutige Konzept einer durchgängigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ohne Backdoors unbedingt schützenswert ist.
Über den Autor: Peter Budai ist Vice President of Product, Tresorit.
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