Kaspersky Software Updater im Kurztest Software-Updates mit Gratis-Tool von Kaspersky

Autor / Redakteur: Ralph Dombach / Peter Schmitz

Ein PC soll die Arbeit erleichtern und beschleunigen. Aber immer mehr Zeit geht dafür drauf, Datensicherungen anzufertigen, Schadsoftware und Hacker abzuwehren, Produkt-Updates zu installieren oder einen langsamen Computer wieder zu optimieren; kurzum, das System „arbeitsfähig“ zu halten. Der Kaspersky Software Updater soll etwas freie Zeit zurückgeben, wir haben ihn uns angeschaut.

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Für Privatanwender, sowie für kleine Unternehmen und kleine Teams mit begrenzten Ansprüchen ist der Kaspersky Software Updater eine interessante Alternative zu teuren Patch Management Systemen.
Für Privatanwender, sowie für kleine Unternehmen und kleine Teams mit begrenzten Ansprüchen ist der Kaspersky Software Updater eine interessante Alternative zu teuren Patch Management Systemen.
(© ribkhan - stock.adobe.com)

Seien wir doch mal ehrlich. Egal ob PC, Tablet oder Workstation – man kauft sich einen Computer um endlich coole Sachen zu machen! Eintauchen in mitreißende Egoshooter, Surfen im Web, Kontaktpflege via Social Media, erstellen von Fotos und Filmen und und und!

Wir kaufen aber keinen Computer, um unser Zeit damit zu vertrödeln, eine Datensicherung zu machen, Würmer und Hacker abzuwehren, Produkt-Updates zu installieren oder ein langsames System wieder zu optimieren. Wir wollen arbeiten, spielen und produktiv sein und nicht der Sklave des Computers! Soviel zum Wunschdenken – die Realität sieht aber leider anders aus. Immer mehr Zeit geht dafür drauf, das Computer-System „arbeitsfähig“ zu halten.

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Arbeitserleichterung in Sicht

Ohne Software-Updates geht es nicht! Denn Schwachstellen in den Programmen und Programmierfehler müssen beseitigt zeitnah werden. Bei Programmierfehlern sind 3 Fehler je 1000 Codezeilen schon ein guter Wert – angestrebt wird aber ein Wert < 0,5 Fehler/1000 Zeilen. Wie viele Fehler nun in gängigen Tools, mit Hunderttausenden von Programmzeilen stecken, kann sich jeder selbst ausrechnen.

Leider führen solche Programmierfehler auch zu Sicherheitslücken, die Programme (und damit den Computer) für Hacker angreifbar machen. Security-Sicherheitslücken kommen in Produkten erstaunlich häufig vor, was auch entsprechende Reports, wie beispielsweise im „Vulnerability Review 2016“ der Firma Flexera (Seite 28 und 29) belegen.

Das Unternehmen Kaspersky Lab, bekannt für seine Anti-Malware-Produkte im Heimanwender- und Unternehmensbereich, spendiert nun ein wenig mehr produktive Zeit. Der Cybersicherheitsexperte stellt die Komponente „Kaspersky Software Updater“, die bereits in den Security-Suiten sowie beim Kaspersky Security Cloud Service enthalten ist, als eigenständiges Update-Tool zum kostenlosen Download bereit. Mit diesem Tool lassen sich Software-Updates, für gängige PC-Produkte, automatisch durchführen.

Wie funktioniert den nun das Ganze? Nach dem Download startet man die Installation. Die einzelnen Schritte werden dabei auch auf der Webseite beschreiben. Sofern bereits eine Security-Suite von Kaspersky Lab installiert ist, die auch den Kaspersky Software Updater enthält, kann die Stand-Alone-Lösung des Updaters übrigens nicht installieren – was auch Sinn macht, da das Updater-Modul ja bereits vorhanden ist. An dem eigenwilligen Dateinamen (Identifizierung für die jeweiligen Sprachversionen) sollte man sich indes nicht stören, sondern den Vorteil sehen, den diese „kreative Namensgebung“ bietet – denn so findet die Datei immer recht einfach.

Tool-Nutzung im privaten Umfeld

Im Programmfenster des Kaspersky Software Updater kann man entweder die Suche nach veralteter Software starten, oder zunächst (einmalig), mit dem Zahnrad-Symbol (unten links im Programmfenster), die Programmoptionen konfigurieren.

Dies ist nicht unbedingt erforderlich, da es Voreinstellungen gibt, aber ein kleiner Blick in die Optionen schadet auch nicht. Im Konfigurationsfenster kann man nun die Basiswerte festlegen, wie beispielsweise die gewünschte Sprache und die Häufigkeit und Intensität mit der nach Software-Updates gesucht wird. Als Sprache „Deutsch“ und als Suchmodus „Vollständige Suche“ sind hier zwei empfehlenswerte Optionen. Der Suchzeitpunkt sollte auch nicht unbedingt auf einem Samstag liegen, da dies ggf. für Business-Nutzer ungünstig ist (Donnerstag, 10:00 Uhr ist deutlich besser). Eine Bearbeitung der Option „Proxyserver-Einstellungen“ ist nur dann erforderlich, wenn zwischen dem System und dem Internet ein Proxy-Server geschaltet wurde, der spezifisch konfiguriert ist.

Sind alle Einstellungen gemacht und gespeichert, kann man zum Startbildschirm zurückkehren und mit „Nach Updates suchen“ den ersten Suchlauf nach veralteten Produkten initiieren. Dabei wird der Kaspersky Software Updater als erstes seine eigenen Informationen (Programm-Datenbanken) über die verfügbaren Produkte aktualisieren. Dieser Vorgang ist vergleichbar zu einem Anti-Malware-Scanner, der auch periodisch aktualisiert wird, um immer mit den neuesten Informationen zu agieren. Ist dies geschehen, erfolgt der eigentliche Suchlauf nach veralteten Tools.

Auf der Suche nach Updates

Abhängig vom System (Auslastung, installierte Applikationen) liefert der Software-Updater von Kaspersky üblicherweise nach kurzer Zeit eine Übersicht zu den Produkten, für die eine neuere Version verfügbar ist. Auf dem Testsystem (welches natürlich immer gepflegt ist… und vor dem Test alle groben Nachlässigkeiten beseitigt wurden), moniert das Tool nur das Passwort-Tool „Keepass Password Safe“, für das ein Update über die Herstellerwebseite verfügbar ist. Hier wird die Version 2.33 aus dem Jahr 2016 moniert, die mit der aktuellen Software in der Version 2.36 zu ersetzen ist.

Für jede gefundene, zu aktualisierende Software, kann man nun entscheiden, ob man diese aktualisieren möchte oder nicht (Ausschließen). Die Option „Ausschließen“ sollte man dann wählen, wenn aufgrund von Inkompatibilitäten oder eigenen Produktentwicklungen aktuell kein Update der Software erwünscht ist. Hierbei empfiehlt es sich sorgsam zu arbeiten, denn das Update-Tool bietet kein „Undo“ – wer also versehentlich eine veraltete Software aktualisiert, muss diese unter Umständen wieder manuell auf einen alten Stand zurücksetzen!

Für den Download der Version agiert Kaspersky Lab hier nur als Vermittler auf und speichert keine Software-Versionen auf den eigenen Servern. Daher entfällt leider auch, einen Anti-Malware-Überprüfung der Updates durch Kaspersky Lab selbst. Man darf aber annehmen, dass die Software-Hersteller hier ausreichende Sicherheitsmaßnahmen implementiert haben um einen Download von virenverseuchten Update-Dateien zu verhindern. Sofern einem Endnutzer-Lizenzvertrag (EULA) zuzustimmen ist, wird dies auch unmittelbar über den Kaspersky Software Updater angezeigt, bevor dann die Installation startet. Die Installation wird ebenfalls durch das Tool gesteuert und ist nach kurzer Zeit erledigt.

Der Kaspersky Software Updater ist kein Reparaturtool für fehlgeschlagen Installationen. Software-Komponenten, die nicht ordnungsgemäß installiert wurden, können auch nicht aktualisiert werden. Nachdem das Programm dies mit einer Fehlermeldung quittiert ist der Anwender gefragt, das Problem zu beheben (Software manuell deinstallieren und in der aktuellen Version wieder installieren -> fertig!). Aber bei korrekten Voraussetzungen, klappt auch das Update und im aktuellen Fall, wird „Keepass“ korrekt auf die neueste Version upgedatet. Nach den Updates, kann man das Tool beenden und nun in einem aktualisierten System wieder in den „Produktiv-Modus“ wechseln.

Fazit für Privatanwender

Wie eingangs erwähnt, spendiert einem Kaspersky Lab etwas mehr produktive Zeit! Manuelle Aktivitäten werden zusammengefasst und durch das Update-Tool erledigt. Aber die Entscheidung, welches installierte Produkt nun aktualisiert werden soll, bleibt nach wie vor dem User überlassen und muss im Dialog entschieden werden (bei jedem Programmstart erneut). Prinzipiell ist der Software-Updater ein recht nützliches Tool, welches den User bei einer ungeliebten Aufgabe entlastet und sich um das Update der Middelware kümmert aber auch um das Update von PC-Utilities und -Anwendungen. Kurzum - der Kaspersky Software Updater ist gratis und bringt mehr Zeit für den Anwender um sich wieder den angenehmen PC-Aktivitäten zuzuwenden (Auch, wenn man sich noch ein paar Features mehr gewünscht hätte)

Kaspersky Software Updater als Business-Tool?

Tja, alles schön und gut – aber was nützt ein Tool wie der Kaspersky Software Updater dem Business-User? Lizenztechnisch darf das Tool durch jeden Anwender, auch innerhalb eines Unternehmens beliebiger Größe, verwendet werden. Doch der Einsatz einer nicht offiziell freigegebenen Software am Arbeitsplatz wird sicherlich zu einem Gespräch mit einem der IT-Administrator führen, die in diesem Punkt meist eine recht „engstirnige“ Sichtweise haben.

Was jedoch durchaus nachvollziehbar ist, denn Updates durch den Anwender, sofern er dafür überhaupt die entsprechenden Berechtigungen hat, würden nur die standardisierte Software-Verteilung und auch das Lizenzmanagement durcheinanderbringen. Eine Problemsituation, auf die jeder Admin gerne verzichtet! Trotz allem ist der Kaspersky Software Updater auch für Unternehmen interessant – Stichwort: DevOps. DevOps ist ein aktuelles Thema, dass in verschiedensten Formen und Ausprägungen gelebt wird. Ziel ist es, vereinfacht gesagt, effektiver zu sein und die IT nicht durch zu viele Verwaltungsprozesse und Normen zu belasten. Eine interessante Definition lieferte 2006 der CTO von Amazon, Werner Vogels: „You build it, you run it.“.

Tool-Nutzung im Business

Dieses „Amazon-Modell“ greifen immer mehr Entwickler und Firmen auf, um Ihre Verfahren zu optimieren. Vor allem im Cloud-Umfeld, bei dem man beispielsweise nur mal ebenso für kurze Zeit, zum Prototyping oder für eine Testreihe temporär virtuelle Systeme erstellt. Dazu werden in der Regel vordefinierte System-Images installiert, die eine Basisausstattung der benötigten Software-Komponenten beinhalten.

Üblicherweise haben diese System-Images eine definierte Lifetime. Das bedeutet, dass Software-Komponenten mitunter veraltetet sind, wenn diese Images zur Installation bzw. Erstellung eines Systems genutzt werden. Veraltete Software ist aber wieder ein Einsatzfall für den Kaspersky Software Updater! Denn analog zum privaten Umfeld, kann dieses Tool auch den DevOps-Engineer unterstützen, seine Middelware – oder Komponenten davon, aktuell zu halten. Dies geschieht mit dem Kaspersky-Tool deutlich schneller, als rein manuell und lässt sich auch beliebig oft wiederholen. Die Vorgehensweise dazu entspricht der, die auch für die private Nutzung erforderlich ist!

Mitbewerber

Es liegt auf der Hand, dass hinsichtlich des Leistungsumfangs der Kaspersky Software Updater mit einem professionellen Software-Managementprodukten, wie z.B. Shavlik (Jetzt gebündelt unter „Ivanti“) nicht konkurrieren kann. Denn dazu fehlen viele Funktionen, die im Business-Umfeld einfach erforderlich sind, wie z.B.:

  • Logging
  • Export-Funktionen
  • Script-Steuerung
  • Anpassbarkeit
  • SIEM-Integration

Aber der Kaspersky Software Updater ist gratis, schnell und einfach zu bedienen. Punkte, die man bei professionellen Suiten nicht immer ins Feld führen kann. Auch ist offen, ob man im DevOps-Umfeld sich den Luxus erlauben will, große Suiten einzusetzen. Professionelle Software-Managementprodukte haben ihre zweifelsfrei ihre Existenzberechtigung – aber für das DevOps-Umfeld, mit seiner Dynamik und Agilität der Fall ist, muss man individuelle Konzepte und Lösungen betrachten. Wer aber vom Budget begrenzt ist, und keine anderen Alternativen hat, für den ist der Kaspersky Software Updater durchaus interessant.

Fazit für Businessuser

Sicherlich würden dem Gratis-Tool von Kaspersky einige weitere Optionen noch gut zu Gesicht stehen, wie z.B. eine Integration in den Autostart-Bereich, etwas mehr Automatisierung und eine Schnittstelle, die es erlaubt den Kaspersky Software Updater besser anzupassen. Aber vielleicht kommt dieses Features ja noch, denn bei der komerziellen Version der Software, wie sie beispielsweise in die Suite „Kaspersky Total Security“ oder den neuen Service Kaspersky Security Cloud integriert ist, bietet das Updater-Modul bereits eine erweiterte Funktionalität an und lässt sich so besser auf die Bedürfnisse der User ausrichten.

Zusammengefasst: Win-Win für alle!

Für die private Nutzung kann man den Kaspersky Software Updater empfehlen, denn dieses Produkt verringert den Aufwand bei einigen „nicht so interessanten“ Tätigkeiten merklich und steigert das Wohlbefinden der Anwender und gleichzeitig die Sicherheit ihrer PC-Systeme.

Auch im Business-Umfeld ist eine Verwendung denkbar. Sie wird aber auf spezielle Situationen beschränkt bleiben, wie beispielsweise DevOps – oder Kleinstunternehmen, die für Ihre IT noch keine Anstrengungen unternommen haben, sich um das Thema Patch- und Update-Management zu kümmern.

Kaspersky Lab hat das Tool für den privaten User entwickelt und das ist auch die Zielgruppe! Äpfel mit Birnen zu vergleichen macht hier keinen Sinn und fehlende Funktionen zu reklamieren ebenso wenig. Man kann das Tool nutzen, wenn es für die eigen Ansprüche Sinn macht. Bei dem dies nicht der Fall ist, der muss sich nach einem anderen Werkzeug umsehen. Diejenigen, für die der Kaspersky Software Updater aber passt, werden das Tool zu schätzen wissen!

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