Cloud- und Collaboration-Sicherheit Wie Unternehmen mit neuen Gefährdungs-Szenarien umgehen

Von Barbara Miletic Lesedauer: 3 min |

Anbieter zum Thema

Cloud-Speicher und Collaboration-Tools sind vorteilhaft, aber auch riskant. Manipulierte Dokumente finden durch diese häufiger den Weg in die IT-Infrastruktur von Unternehmen. Wie gehen Unternehmen damit um? GBS beleuchtet dies genauer.

Viele Geschäftsprozesse finden in der Cloud statt. GBS befragte Unternehmen, wie sie die Sicherheitsrisiken der Cloud-Collaboration einschätzen und welche Maßnahmen sie ergreifen.
Viele Geschäftsprozesse finden in der Cloud statt. GBS befragte Unternehmen, wie sie die Sicherheitsrisiken der Cloud-Collaboration einschätzen und welche Maßnahmen sie ergreifen.
(Bild: AndSus - stock.adobe.com)

Viele Geschäftsanwendungen befinden sich heute in der Cloud. Während die E-Mail bislang als bedeutsames Einfallstor für Schadsoftware galt, gehören Collaboration-Tools und Cloud-Speicher heute mit dazu. Riskante Dokumente gelangen immer öfter auch durch sie in Firmensystem. Viele Unternehmen verzichten laut GBS bei der Nutzung von Cloud-Collaboration-Anwendungen tatsächlich auf Flexibilität und bestimmte Funktionen, um sich vor möglichen Sicherheitsfallen zu schützen. Dabei gibt es Möglichkeiten, Geschäftsapplikationen und -prozesse ohne Einbußen zu sichern.

Die Anwenderstudie von GBS zu Cloud Security zeigt, wie deutsche Unternehmen die Sicherheitsrisiken der Cloud-Collaboration einschätzen und welche Maßnahmen sie ergreifen.

Wie sehen Unternehmen das Risiko für Collaboration und Cloud?

Für die Anwenderstudie wurden im Jahr 2022 deutsche Unternehmen befragt, wie sie sich beim Thema Sicherheit in der Cloud aufstellen.

Insgesamt gibt die Studie preis, dass 54 Prozent der Unternehmen das größte Cloud-Risiko in Hackerangriffen und Datenspionage sehen. 46 Prozent steigern die Sicherheit mit Verschlüsselung, 32 Prozent setzen auf automatisiertes Scannen von Dokumenten. 55 Prozent beugen mit Kommunikation gegen die „Sicherheitslücke Mensch“ vor.

Der Umstieg auf Cloud-Infrastrukturen kam im deutschsprachigen Raum langsam in Fahrt. Spätestens während der Pandemie gehörten gehostete Lösungen fast überall zum Portfolio. Diese Entwicklung bringt auch neue Abhängigkeiten mit sich. Wie kritisch wäre ein Ausfall der Cloud-Plattform? 32 Prozent der befragten Unternehmen befürchten eine starke geschäftliche Belastung. 22 Prozent bewerten einen solchen als unternehmenskritisch, da viele zentrale Dokumente nur in der Cloud verfügbar sind. Ebenso für 22 Prozent würde ein temporärer Ausfall von einem Tag einen erheblichen Schaden bedeuten. 14 Prozent würden innerhalb weniger Stunden eine Alternativlösung einsetzen und sehen den Ausfall daher als nicht kritisch.

Mit der Nutzung von Collaboration-Apps und Cloud-Speicher verändern sich auch die Angriffsszenarien. So ist es via Schadsoftware möglich, Malware und Erpressungstrojaner in Office-Dokumenten zu verstecken. Unternehmen und Behörden gehen bei der Abwehr von gefährlichen Inhalten neue Wege. Auf der einen Seite kommen ganzheitliche Sicherheitslösungen wie E-Mail-Security zum Einsatz, auf der anderen werden Mitarbeiter durch Anwendertrainings sensibilisiert.

Nirgendwo ohne DSGVO

Unternehmen fürchten Hackerangriffe und Spionage, aber auch DSGVO-Risiken.Fragt man sie, welchen Bedrohungsszenarien sie mit den Cloud-Umgebungen ausgesetzt sind, antworten 56 Prozent mit Datenspionage und Hackerangriffen. Die Gefahr von Datendiebstahl folgt an zweiter Stelle (40 %). Dahinter folgt die Angst vor Ransomware. Als nicht unerhebliches Geschäftsrisiko sehen die Anwender auch die strengen Compliance-Regularien beim Cloud-Einsatz. 46 Prozent nennen schließlich die mögliche Verletzung von DSGVO-Vorschriften als Risiko.

Der Faktor Mensch bleibt Risikomoment

Um ein besseres Gespür für Cyber-Risikomanagement zu bekommen, sensibilisieren 46 Prozent der befragten Unternehmen die Mitarbeiter für den Fall. 55 Prozent propagieren das richtige Verhalten dabei über kommunikative Maßnahmen, 16 Prozent verlassen sich ausschließlich auf die technische Sicherheitsinfrastruktur.

Neue Herausforderungen ergaben sich auch durch die Ausweitung des digitalen Arbeitsplatzes. Die Mitarbeiter nutzen zunehmend mehr private Endgeräte. Etwa ein Drittel verwendet die vom Unternehmen bereitgestellten Geräte, etwa die Hälfte nutzt gelegentlich Privatgeräte für geschäftliche Aufgaben.

Digitale Arbeitsumgebungen verbunden mit Homeoffice und Remote Work erfordern moderne Collaboration-Technologien, die durch Corona einen Boom erlebten. Immer mehr Informationen werden online über diese Plattformen verfügbar. Mit dieser Verbreitung wird Cybersicherheit immer wichtiger. Und die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle in den Unternehmen steigt. Die Unternehmen erkennen, dass Maßnahmen zur Sicherheit hohe Priorität haben müssen.

Jetzt Newsletter abonnieren

Täglich die wichtigsten Infos zur IT-Sicherheit

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Cloud genießt heute hohes Vertrauen

Inzwischen ist das Vertrauen in Cloud-basierende IT-Systeme stark gewachsen. GBS analysierte, dass sich 71 Prozent der Befragten beim Umgang mit der Cloud-Umgebung gut bis sehr gut fühlen. Als mittelmäßig stufen es 29 Prozent ein.

Allerdings hält Komplexität die Unternehmen vom Ausbau von Cybersecurity-Lösungen ab. 22 Prozent geben an, zufrieden mit den Sicherheitsmaßnahmen der Cloud-Anbieter zu sein und sehen keinen Erweiterungsbedarf. Für 40 Prozent ist die Komplexität bei der Einführung weiterer Lösungen zu hoch. Und 23 Prozent nennen Kosten als Hinderungsgrund für zusätzliche Tools.

(ID:49014720)