Backups im Fokus der Cyberkriminellen 5 Backup-Tipps zum Schutz vor Ransomware

Von Wolgang Huber |

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Ransomware-Angriffe haben sich zu einem der beliebtesten Mittel von Cyberkriminellen entwickelt. Allerdings verlagert sich hierbei immer mehr der Fokus der Attacke. So leiden Unternehmen zunehmend unter einer besonders heimtückischen Art des Ransomware-Angriffs: Statt nur die aktiven Daten zu verschlüsseln, richtet sich die Attacke zunehmend auch auf die Backups und Datensicherungen.

Backups sind die neuen Zielscheiben von Ransomware, umso wichtiger ist für Unternehmen eine durchdachte Cyber-Defence-Strategie und ein robustes Backup-System.
Backups sind die neuen Zielscheiben von Ransomware, umso wichtiger ist für Unternehmen eine durchdachte Cyber-Defence-Strategie und ein robustes Backup-System.
(© zephyr_p - stock.adobe.com)

Heute stellt fast jedes System im Unternehmensnetzwerk ein mögliches Angriffsziel dar. Wie Tests zeigen, kann sogar eine smarte Kaffeemaschine relativ einfach gehackt werden. Ist diese mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden, könnten sogar darüber Cyberkriminelle auf sensible Daten und Server zugreifen.

Dabei zielen die Angriffe immer häufiger auch auf die Backup-Systeme selbst ab, sodass die Datensicherungen verschlüsselt werden und damit im entscheidenden Moment nutzlos sind. Durch immer ausgefeiltere Angriffsmethoden sind mittlerweile auch geschützte Backups keine Garantie mehr dafür, geschäftskritische Daten vollständig wiederherstellen zu können.

Backup-Lösungen müssen also widerstandsfähiger werden und auch einen Schutz vor fortgeschrittenen Attacken bieten. Das funktioniert nur, wenn Malware-Schutz für Backups als integraler Bestandteil einer umfassenden Security- und Backup-Strategie von Beginn an mitgedacht wird und nicht erst, wenn bereits die erste Datensicherung durch Ransomware verschlüsselt ist. Mit diesen Tipps gelingt der Schutz Ihres Backups:

Tipp 1: Daten in Stein gemeißelt

Schließlich ist das System, das früher die Versicherung für Daten war, heutzutage oft die Basis für die Ransomware-Erpressung. Damit sich dies wieder ändert, ist eine mehrschichtige Verteidigung erforderlich. So müssen die Backups in einem nicht mehr zu veränderndem Zustand gespeichert werden. Dies gelingt durch eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) im Zusammenspiel mit einer Funktion, die nur ein einmaliges Schreiben bei Snapshots erlaubt, beispielsweise eine WORM-Funktion. Ein solcher Ansatz ist für eine moderne Backup-Strategie unverzichtbar.

Tipp 2: Weniger Datenmüll ist mehr Sicherheit

Aber auch wenn die Daten unveränderlich gespeichert sind, muss genau geprüft werden, was gespeichert wird: Denn die meisten Unternehmen besitzen große Mengen an unproduktiven Daten, die sie nicht nutzen. Viele dieser Daten stammen aus Backups, Datei- und Objektfreigaben, Entwicklung und Tests sowie Analysen. Dabei verteilt sich diese Datenmenge über verschiedene Silos und Systeme. Dies führt zu einer zusätzlichen Massenfragmentierung von Datenmüll.

Im überwiegenden Fall sind diese Daten mehrmals vorhanden, als Kopien oder Sicherungen. Das frisst nicht nur eine Menge Speicherplatz und produziert somit Kosten, sondern bietet gleichzeitig eine breitere Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Deshalb ist es wichtig, die Daten zu bereinigen und deren Sichtbarkeit zu verbessern. Eine moderne Datenmanagement-Lösung sollte Transparenz und eine einheitliche Methode zur Verwaltung von Unternehmensdaten bieten. Nur so lässt sich eine massenhafte Fragmentierung von Daten verhindern.

Tipp 3: Probleme schneller erkennen durch einheitlichen Blick auf Daten

Somit gehört ein transparentes und umfassendes Datenmanagement zu den wichtigsten Herausforderungen bei der Sicherung der Daten – nicht nur, wenn es um die Verhinderung von siloübergreifender Mass Data Fragmentation geht. Heutzutage muss eine Backup-Lösung auch über die Fähigkeit verfügen, Angriffe zu erkennen und Daten in der gesamten lokalen und Cloud-Umgebung sichtbar zu machen. Dabei ist es unumgänglich, dass die Sicherungs- und Wiederherstellungslösung ein einziges Dashboard bietet. Das ermöglicht es, Sicherungsdaten schnell zu sehen, zu verwalten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen – unabhängig davon, ob sie sich vor Ort oder in der Cloud befinden.

Tipp 4: KI und maschinelles Lernen nutzen

Bei der Absicherung und Verwaltung der Backups darf aber auch der generelle Schutz vor Datenmissbrauch nicht vernachlässigt werden. Was oft nicht so stark beachtet wird: Ein unbefugter Zugriff muss nicht unbedingt von außen kommen. Auch eigene Mitarbeiter können aufgrund von menschlichen Fehlern oder sogar mit böswilliger Absicht auf sensible Daten zugreifen und diese für nicht erlaubte Zwecke nutzen.

Unternehmen können dies nur erkennen und verhindern, wenn sie sich die aktuellen Fortschritte beim maschinellen Lernen und bei der künstlichen Intelligenz zunutze machen. Moderne Backup-Lösungen bieten die Möglichkeit, Änderungsraten kontinuierlich zu überwachen. So erkennen sie Anomalien schneller, indem Dateien und Überwachungsprotokolle analysiert werden. Damit lässt sich sofort eine Bedrohung entdecken, selbst wenn das Security-Team in diesem Moment mit anderen Aufgaben beschäftigt ist.

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Tipp 5: Kompromisslos bei Sicherung und Wiederherstellung

Unabhängig davon, ob ein Unternehmen von einem Ransomware-Angriff oder einer internen Sicherheitslücke betroffen ist: Im Worst-Case muss es sich schnell wieder aufstellen können. Deshalb ist neben modernen, sicheren Backups der entscheidende Faktor: Können im Katastrophenfall in kürzester Zeit Sicherungsdaten wiederhergestellt werden, wann und wo sie nötig sind, ohne Kompromisse einzugehen? Die Fähigkeit, eine vorhersehbare Wiederherstellung zu gewährleisten, ist entscheidend für das Vertrauen in die Einhaltung von SLAs sowie in die Ausfallsicherheit des Unternehmens.

Backups sind nach wie vor die wichtigste Absicherung für Unternehmensdaten. Das wird sich auch nicht durch die vermehrten Angriffe auf die Datensicherungssysteme ändern. Unternehmen müssen ihre Daten nur besser verwalten, auch um sie produktiv nutzen zu können, und den Schutz verbessern. Wenn sie die Daten in unveränderlichen Snapshots schützen und unproduktive Massendaten verhindern, dann sind die Daten und ihre Backups wieder die wertvollste Ressource eines Unternehmens.

Über den Autor: Wolgang Huber ist Regional Director Central Europe bei Cohesity.

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