Video-Tipp: Kali Linux und das WSL Kali Linux direkt in Windows 10 einbinden

Von Thomas Joos |

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Die meisten Sicherheitsexperten kennen die Security-Distribution „Kali Linux“. Die praktische Tool-Sammlung enthält auch zahlreiche Werkzeuge und Sicherheits-Tools für Microsoft-Netzwerke. Über das Windows-Subsystem für Linux (WSL) lässt sich Kali Linux sogar direkt in Windows integrieren. In diesem Video-Tipp zeigen wir die Vorgehensweise zur Installation.

Mit der Integration von kali Linux in das Windows-Subsystem für Linux (WSL) können Admins einfacher die Sicherheit in modernen Microsoft-Netzwerken testen.
Mit der Integration von kali Linux in das Windows-Subsystem für Linux (WSL) können Admins einfacher die Sicherheit in modernen Microsoft-Netzwerken testen.
(Bild: Offensive Security)

Wer die verschiedenen Tools der Kali Linux Distribution von Offensive Security nutzen will, setzt normalerweise entweder auf den Start des Computer per DVD oder USB-Stick, oder den Einsatz eines virtuellen Computers. Außerdem besteht die Möglichkeit Kali auf einem Computer zu installieren, um die Tools zu nutzen.

Wie man Kali Linux in das Windows-Subsystem für Linux einbindet, zeigen wir hier im Video-Tipp und in der Bildergalerie.

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Diese ganzen Wege sind nicht ganz unkompliziert und bedeuten einen gewissen Aufwand bei der Installation und Verwendung des Systems. In Windows 10 besteht noch die Möglichkeit Kali Linux in das Windows-Subsystem für Linux (WSL) einzubinden. Der Vorteil dabei ist, dass die Tools aus der Kali-Umgebung in Windows nutzbar sind. Dazu kann die Befehlszeile, die PowerShell oder das neue Windows-Terminal genutzt werden.

Kali in das Windows-Subsystem für Linux einbinden

Das Windows-Subsystem für Linux kann in Windows 10 Pro/Enterprise und Windows 10 Education über die optionalen Features (optionalfeatures.exe) installiert werden, oder über die PowerShell. Auf Servern mit Windows Server 2019 kann die Installation über den Server-Manager, das Windows Admin Center oder ebenfalls der PowerShell erfolgen. Das WSL ist die Grundlage dafür, Linux-Distributionen in Windows 10 oder Windows Server 2019 einzubinden.

In Windows 10 erfolgt die Installation mit der PowerShell über den folgenden Befehl:

Enable-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName Microsoft-Windows-Subsystem-Linux

In Windows 10 muss darauf geachtet werden, dass die Installation von Kali über die PowerShell mit erhöhten Rechten stattfinden muss. Die Installation in Windows Server 2019 über die PowerShell erfolgt mit:

Install-WindowsFeature -Name Microsoft-Windows-Subsystem-Linux

Sobald WSL installiert ist, muss der Computer neu gestartet werden. Danach lassen sich die verschiedenen Linux-Distributionen in Windows 10 einbinden. Wir zeigen die Vorgehensweise nachfolgend am Beispiel von Kali.

Kali in Windows 10 installieren

Sobald WSL in Windows 10 eingebunden ist, kann Kali installiert werden. Der einfachste Weg dazu führt über den Microsoft App-Store. Hier wird die Distribution herunterladen und auf dem PC zur Verfügung gestellt. Durch das Herunterladen wird der Installationsvorgang aber noch nicht abgeschlossen. Hier werden die entsprechenden Dateien zur Installation nur in Windows 10 integriert. Für die Installation wird das Kali-Icon im Startmenü aufgerufen. Im Rahmen der Installation wird zuerst ein Benutzername für die Anmeldung an Kali festgelegt, sowie das dazugehörige Kennwort. Danach wird Kali in das WSL eingebunden.

Der nächste Schritt besteht darin, die Distribution zu aktualisieren. Auch das erfolgt über die Eingabeaufforderung und die Kali-Shell:

apt-get updateapt-get dist-upgrade

Erscheint eine Meldung wegen fehlender Berechtigungen, müssen die Befehle mit „sudo“ erweitert werden. Danach steht Kali zur Verfügung, allerdings sind noch keine Tools integriert. Die Tools müssen manuell installiert werden. Um in die Kali-Shell zu wechseln wird in der Eingabeaufforderung, der PowerShell oder im Windows Terminal „kali“ eingegeben. Generell kann es auch sinnvoll sein, den Apt-Cache zu leeren, damit Speicherplatz freigegeben wird. Das erfolgt in der Kali-Shell mit:

sudo apt-get clean

Kali und WSL deinstallieren oder reparieren

Kali Linux wird in der Einstellungs-App von Windows bei „Apps & Features“ aufgeführt. Hier kann die Distribution auch wieder deinstalliert werden. Soll die komplette WSL-Installation entfernt werden, muss das Feature in Windows 10 über optionalfeatures.exe entfernt werden, oder es wird die PowerShell genutzt:

disable-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName Microsoft-Windows-Subsystem-Linux

In den erweiterten Optionen von Kali in der Einstellungs-App von Windows 10, kann die Distribution auch zurückgesetzt werden, wenn sie nicht mehr funktioniert.

Alles Wichtige zu Kali Linux finden Sie außerdem in unserem „Kali Linux Workshop“!

Kali Linux Workshop
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Virenschutz und Kali in Windows 10

Da es sich bei den Tools in der Kali-Distribution um Sicherheits-Tools handelt, die oft auch von Hackern genutzt werden, kann es passieren, dass einzelne Tools als Malware klassifiziert werden. Es ist daher durchaus sinnvoll das Kali-Verzeichnis in Windows 10 zu den Ausnahmen des Virenscanners hinzuzufügen. Am einfachsten geht das, wenn das durch den Virenscanner blockierte Tool und dessen Verzeichnis kopiert und in die Ausnahmen des Virenscanners hinzugefügt wird.

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Tools in Kali integrieren

Damit in der Kali-Distribution Tools zur Verfügung stehen, müssen diese manuell installiert werden. Der Vorteil besteht darin, dass das Image klein bleibt, und nur die Tools Platz benötigen, die auch tatsächlich benötigt werden. Die Installation erfolgt in der Kali-Shell ebenfalls wieder mit „apt-get“. Auch hier sollte im Vorfeld mit „apt-get update“ eine Aktualisierung erfolgen. Um das Metasploit-Framework in Kali zu installieren, werden zum Beispiel folgende Befehle eingegeben:

sudo apt-get updatesudo apt-get install metasploit-framework

Danach stehen die Tools zur Verfügung und können in der Eingabeaufforderung, der PowerShell und im Windows Terminal so verwendet werden, wie in einem Linux-Terminal.

Grafische Oberfläche für Kali: XFCE-Desktop

Wer eine grafische Oberfläche für die Kali-Tools nutzen möchte, nutzt am Beispiel der Installation in WSL von Windows 10 am besten XFCE. Hier besteht auch die Möglichkeit mit dem Remotedesktop (mstsc.exe) in Windows 10 eine RDP-Sitzung zur Kali-Installation aufzubauen. Die Installation erfolgt in der Kali-Shell in Windows 10 mit den folgenden Befehlen:

sudo apt updatesudo apt-get install xfce4sudo apt-get install xrdpsudo /etc/init.d/xrdp start

Mit dem RDP-Client in Windows 10 kann anschließend eine Verbindung aufgebaut werden. Das erfolgt durch Eingabe der Adresse localhost:3390. Funktioniert das nicht, müssen Sie den Port noch in Kali definieren:

sudo nano /etc/xrdp/xrdp.ini

In der Datei ändern Sie den Port von 3889 zu 3990. Eine Alternative Installation von XFCE erfolgt mit den folgenden Befehlen:

sudo apt-get install wgetwget https://kali.sh/xfce4.shsudo sh xfce4.shsudo /etc/init.d/xrdp start

Wie man Kali Linux in das Windows-Subsystem für Linux einbindet, zeigen wir hier im Video-Tipp und in der Bildergalerie.

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