Gastkommentar von Klaus Seidl, Vice President DACH bei Mimecast Parteien setzen zu wenig auf IT-Sicherheit in Wirtschaft und Bildung

Von Klaus Seidl

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Am 26. September ist es so weit: Die Bundestagswahl 2021 findet vor dem Hintergrund der einschneidenden Corona-Jahre in Deutschland statt. Neben Pandemiebekämpfung, Klimaschutz und Energiewende prägen auch besonders digitale und IT-Themen die Wahlprogramme der Parteien. Dies ist hinsichtlich IT-Sicherheit und Datenschutz auch nötig, wie aktuelle Ereignisse zeigen.

Bundestagswahl 2021 – Es braucht einen stärkeren Fokus auf IT-Sicherheit von Seiten der Politik, um Unternehmen bestmöglich zu unterstützen.
Bundestagswahl 2021 – Es braucht einen stärkeren Fokus auf IT-Sicherheit von Seiten der Politik, um Unternehmen bestmöglich zu unterstützen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Im State of E-Mail Security Report 2021 des Cybersecurity-Unternehmens Mimecast gaben 71 Prozent der befragten deutschen Unternehmen an, dass Ransomware-Angriffe ihr Geschäft beeinträchtigten – davon waren 27 Prozent erheblich. Jeweils die Hälfte der Unternehmen bemerkt dabei einen Anstieg an Angriffen verschiedenster Art, darunter Spoofing, Datenleaks, Phishing oder Identitätsdiebstahl.

Damit deutsche Unternehmen jeglicher Größe im internationalen Wettbewerb mithalten können, müssen kritische Informationen, darunter innovative Technologien oder Forschungsergebnisse, vor Geheimnisdiebstahl und Wirtschaftsspionage geschützt sein. Verschiedene Wahlprogramme versprechen zu diesem Thema bereits unter anderem die Förderung von IT-Sicherheitstechnologie oder insgesamt bessere Sicherheitsstrukturen, besonders auch für kleine und mittelständische Unternehmen, damit diese bei der nationalen und internationalen Konkurrenz nicht untergehen.

Maßnahmen gehen nicht weit genug

Die Politik muss sich in zahlreichen Wahlthemen stärker der IT- und Datensicherheit widmen – sei es in der Wirtschaft, kommunalen Verwaltung, Bildung oder inneren Sicherheit. Ohne ausreichende Cybersicherheit-Maßnahmen innerhalb dieser Sektoren, ist die Regierung und das Land nicht auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet. Im Schnitt beträgt die Ausfallzeit bei einem Ransomware-Angriff sechs Tage – genug Zeit, um massiven Schaden anzurichten.

Ein wichtiger Schritt für die Cybersicherheit beginnt schon bei den Beamt*innen und Mitarbeiter*innen in Organisationen: Diese müssen bereits zum Start ihrer Tätigkeiten zum Thema Cybersicherheit geschult und trainiert werden. Auf jeder Ebene, von C-Level bis zu den Praktikant*innen, muss ein gewisses Grundwissen im Bereich Cybersicherheit etabliert und im Geschäftsbetrieb aktiv angewandt werden.

Klaus Seidl ist Vice President DACH bei Mimecast.
Klaus Seidl ist Vice President DACH bei Mimecast.
(Bild: Mimecast)

Aktivere Maßnahmen innerhalb der Politik sollten bei den Regierungsmitgliedern selbst beginnen: Politische Parteien schlagen oftmals eine zentrale Cyber-Abteilung oder einen nationalen Cyber-Sicherheitsrat vor – aus meiner Sicht ein guter Anfang. Es muss aber sichergestellt werden, dass diese Abteilungen im Anschluss konkrete Maßnahmen ergreifen, um aktiv gegen Cyberkriminalität vorzugehen und zur Verbesserung der Cyber-Resilienz des Landes als Ganzes beizutragen, von der Regierung über die Unternehmen bis hin zu den einzelnen Bürgern. Dafür brauchen wir mehr Politiker, die die Materie verstehen, damit sie diese in der Regierung kritisch beobachten und in Folge dessen vielversprechende Konzepte planen und umsetzen.

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