Datensicherheit auf höchstem EU-Standard Sovereign Cloud-Modelle ebnen neue Wege der Digitalisierung

Ein Gastbeitrag von Tobias Deml Lesedauer: 4 min |

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Die EU-Rechtsvorschriften zur Datensicherheit nehmen Unternehmen des privaten und öffentlichen Sektors verstärkt in die Pflicht. Eine sichere und einfach zu handhabende Lösung für Datenschutz und -transparenz bietet derweil die Sovereign Cloud. Für viele Anwender bedeutet das die lang ersehnte Chance, die digitale Transformation mithilfe der Cloud effektiv und unter Wahrung aller Richtlinien voranzutreiben.

Ein hoher Regulierungsgrad inklusive anspruchsvoller Compliance-Vorgaben sollte für Anwender der Sovereign Cloud nicht zwangsläufig zu höheren Kosten der Cloud-Nutzung führen.
Ein hoher Regulierungsgrad inklusive anspruchsvoller Compliance-Vorgaben sollte für Anwender der Sovereign Cloud nicht zwangsläufig zu höheren Kosten der Cloud-Nutzung führen.
(Bild: Ar_TH - stock.adobe.com)

Unternehmen aus Deutschland sind dabei, eine Cloud-First-Strategie für ihre IT-Workloads einzuführen. Die Ziele sind klar: Agilität, Kosteneinsparungen und Zukunftsfähigkeit. Allerdings haben manche Verantwortliche auch Bedenken, denn sie fürchten um die Hoheit über ihre Daten. Hinzu kommt das wachsende Bewusstsein in der Industrie für Datensicherheit, das durch Bemühungen der EU und die DSGVO verstärkt wurde. Entscheider sehen sich einem Dilemma gegenüber: Auf der einen Seite der geschäftskritische Sprung in die Cloud, auf der anderen Seite erhebliche Bedenken sowie rechtliche Leitplanken und Compliance-Richtlinien.

Technologieoffenheit für Akteure aus stark regulierten Branchen

Einen Ausweg aus dem Dilemma versprechen sogenannte Sovereign Cloud-Modelle. Dabei handelt es sich um isolierte Cloud-Umgebungen, die in der EU gehostet und von EU-Bürgern betrieben werden. Damit wahren Verantwortliche stets den Überblick über den Standort ihrer Daten und können sich darauf verlassen, dass sie DSGVO-konform und den höchsten Compliance-Ansprüchen entsprechend verarbeitet werden.

Ein Beispiel: Weit oben unter den aktuellen Top-Trends im Cloud-Segment steht bei Anwendern aus vielen verschiedenen Branchen der Einsatz von generativer KI. Allerdings sahen sich viele Unternehmen und Behörden bisher mit großen Herausforderungen konfrontiert, die sie daran hinderten, generative KI-Angebote wahrzunehmen. Datenresidenz und regulatorische Anforderungen erwiesen sich als unüberwindliche Hürde, die KI-Infrastruktur in der Public Cloud zu nutzen, um Modelle für generative KI zu entwickeln. Vor dem Hintergrund sind Entscheider in regulierten privaten sowie öffentlichen Unternehmen gut beraten, einen Sovereign Cloud-Anbieter auszuwählen, der sie dabei unterstützt, generative KI und andere neue KI-Technologien zu implementieren. Dadurch versetzen sie ihre Belegschaft in die Lage, KI-Infrastrukturen in einer Cloud zu nutzen, die mit den Anforderungen der EU an Datenresidenz und Souveränität in Einklang steht.

Data Residency mit physisch und logisch getrennter Cloud-Architektur

Datenresidenz und -sicherheit sind in vielen Branchen so unverzichtbar, dass sie von besonders hohen Anforderungen flankiert werden. Empfehlenswert ist daher aus Anwendersicht eine Architektur, die keine gemeinsame Infrastruktur mit den kommerziellen Regionen des gewählten Cloud-Anbieters in der EU aufweist und keine Backbone-Netzwerkverbindung zu seinen anderen Cloud-Regionen. Der Kundenzugang zur Sovereign Cloud sollte sich idealerweise getrennt vom Zugang zu den kommerziellen Regionen des Providers verwalten lassen.

Ein weiteres Schlüsselthema im Kontext der Sovereign Cloud ist hohe Verfügbarkeit. Als sinnvoll erweist es sich, Disaster Recovery-Architekturen innerhalb der EU-Grenzen zu unterstützen und Fault Domains vorzuhalten, die zusätzliche Hardware-Ausfallsicherheit bieten. Dadurch kann die Gruppierung von Workloads auf derselben physischen Hardware vermieden werden. Die Folge: Ein Hardwareausfall oder die Wartung von Computer-Hardware in einer Fault Domain bleibt für Instanzen in anderen Fault Domains folgenlos.

Die getrennte Architektur, die sich auf Betriebsabläufe, Support und Richtlinien erstreckt, stellt sicher, dass die EU-Richtlinien und -Anforderungen in Bezug auf Datenschutz und Datensouveränität eingehalten werden. Daneben wird der Ort der Datenspeicherung zum entscheidenden Kriterium bei der Auswahl des passenden Anbieters. Die Lösung der Wahl sollte gewährleisten, dass Kundendaten innerhalb der EU verbleiben, ohne dass zusätzliche Kundenkonfigurationen über komplexe Policy-Tools erforderlich sind.

Entwickelt und betrieben für Datenschutz und -souveränität in der EU

Ein besonders leistungsfähiges Sovereign Cloud-Modell unterliegt daher einer ganzen Reihe von Richtlinien, die bestehende Cloud-Angebote hinsichtlich Datenresidenz, Sicherheit, Datenschutz und Compliance weiter verbessern. Dazu können zum Beispiel ein Rahmen für die Daten- und Betriebssouveränität inklusive Speicherung und Administration des Zugriffs auf Kundendaten gehören sowie das Handling für Datenzugriffe von außerhalb der EU. Idealweise befinden sich die Rechenzentren in der EU und werden von Rechtssubjekten betrieben, die in der EU verortet und eingetragen sind. Ebenso bewährt es sich, wenn mit Betrieb und Kundensupport ausschließlich in der EU ansässiges Personal betraut wird. Von Vorteil ist es zudem, dass die gewählte Lösung den EU-Überwachungsvorschriften und Leitlinien entspricht, die den Datentransfer aus der EU einschränken.

Sovereign Cloud ermöglicht wegweisende Digitalisierungsstrategien

Ein hoher Regulierungsgrad inklusive anspruchsvoller Compliance-Vorgaben sollte für Anwender der Sovereign Cloud nicht zwangsläufig zu höheren Kosten der Cloud-Nutzung führen. Auch in diesem Punkt macht sich ein akribischer Vergleich verfügbarer Marktangebote bezahlt, denn renommierte Cloud-Anbieter wie beispielsweise Oracle stellen ein Sovereign Cloud-Konzept vor, das zum gleichen Preis mit der vollen Leistungsfähigkeit der Public Cloud punktet.

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Die Technologielandschaft innerhalb der EU hat sich aufgrund der wachsenden Bedeutung von Datenschutz und Lokalisierung drastisch verändert. Eine Folge ist die erhöhte Nachfrage nach Sovereign Cloud-Lösungen, mit denen sensible Kundendaten sicher gehostet und Vorschriften wie die DSGVO eingehalten werden können. Egal ob privates oder öffentliches Unternehmen – mithilfe maßgeschneiderter Konzepte gelingt es besonders fortschrittlichen Anbietern, Anwender genau dort abzuholen, wo sie sich gerade auf ihrer Cloud-Reise befinden. Der Mehrwert kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: Erst durch die Sovereign Cloud können User in stark regulierten Branchen oder mit Bindung an bestimmte länderspezifische Gesetze ihre Cloud-Strategien beschleunigen und neue Wege bei ihrer digitalen Transformation beschreiten.

Über den Autor: Tobias Deml ist Head of Cloud Engineering bei Oracle Germany.

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