Definition Ransomware Wie Ransomware Unternehmen angreift

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Viele Unternehmen fürchten, Opfer einer Ransomware-Attacke zu werden. Richtig gefährlich ist die Erpresser-Malware aber nur, wenn Unternehmen sowohl technische als auch organisatorische Sicherheitslücken haben.

Durch Ransomware verschlüsselte Daten werden gegen ein Lösegeld zwar oft wiederhergestellt, allerdings animiert man die Cyber-Erpresser zu Wiederholungstaten.
Durch Ransomware verschlüsselte Daten werden gegen ein Lösegeld zwar oft wiederhergestellt, allerdings animiert man die Cyber-Erpresser zu Wiederholungstaten.
(Bild: leowolfert - Fotolia.com)

Die Zahl der Medienberichte über sogenannte Ransomware wie den Verschlüsselungstrojaner Locky ist gegenwärtig besonders hoch. Man könnte fast den Eindruck bekommen, es handele sich um eine neuartige Angriffsform, die sowohl die betroffenen Unternehmen als auch die IT-Sicherheitsforscher überrascht hat. Tatsächlich aber ist Ransomware nichts Neues.

Schon seit Jahren ist Ransomware als Schadsoftware bekannt, die die Verfügbarkeit von Daten durch erzwungene Verschlüsselung bedroht. Wie der Name sagt, verlangt der Schadcode ein Lösegeld (englisch ransom) von den Betroffenen, bevor diese (angeblich) wieder Zugang zu den Daten erhalten.

So findet Ransomware bei dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits Erwähnung im „Register aktueller Cyber-Gefährdungen und -Angriffsformen“ von 2012. Aus dem Jahre 2013 datiert außerdem eine BSI-Sicherheitswarnung, um noch ein weiteres Beispiel zu nennen.

Hohes Risiko durch Lücken in der Datensicherung

Besondere Aufmerksamkeit hat Ransomware in Deutschland dadurch erlangt, dass es zu Vorfällen mit Erpresser-Schadsoftware in einem deutschen Krankenhaus und in einem deutschen Rathaus gekommen ist. So mancher sah darin den Beginn einer zielgerichteten Attacke auf das Gesundheitswesen und auf Verwaltungen.

Die meisten Ransomware-Angriffe sind jedoch eher breit gestreut und nicht zielgerichtet. Es kommt schlichtweg dort zu Vorfällen, wo die Erpresser-Software auf „fruchtbaren Boden“ fällt, sprich: wo die Ransomware technische und organisatorische Sicherheitsmängel ausnutzen kann.

Die Schadsoftware erreicht die möglichen Opfer meist über verseuchte Link in E-Mails und sozialen Netzwerken, über verseuchte Dateianhänge, über ein verseuchtes Speichermedium oder über eine manipulierte Webseite, wie dies auch von anderer Malware her bekannt ist. Zuschlagen kann Ransomware dann, wenn die Malware nicht früh genug erkannt wird und wenn es Mängel in der Organisation der Datensicherung gibt.

Empfehlung für Unternehmen

Schutz vor Ransomware: Anti-Malware, Backups und Aufklärung

Unternehmen sind den Bedrohungen durch Ransomware nicht schutzlos ausgeliefert. Die richtige Präventions- und Abwehrstrategie besteht aus einem professionellen und aktuellen Anti-Malware-System, das alle genutzten Kommunikationswege und Schnittstellen überwacht, aus der Aufklärung der Nutzer, sich nicht erpressen zu lassen, und der regelmäßigen und vollständigen Durchführung von Backups.

Entscheidend dabei ist, dass es dem Angreifer oder der Ransomware nicht möglich sein darf, im Fall der erfolgreichen Infektion neben den betroffenen Daten auch die entsprechende Datensicherung zu erreichen. Unzureichend geschützte Backups, die sich über das Netzwerk oder sogar über das Internet erreichen lassen, können nicht dabei helfen, die durch Ransomware verschlüsselten Daten aus anderer Quelle wiederherzustellen. Sind die Daten und die Datensicherung von Ransomware befallen, ist die Lage für das Unternehmen mehr als ernst.

Ransomware: Vor Lücken im IT-Sicherheitskonzept sei gewarnt!

Einen besonderen Hinweis verdient das Auftreten von Ransomware, die speziell mobile Endgeräte oder Apple-Nutzer bedroht. Dies sollte Unternehmen ganz deutlich machen, dass die Abwehr von Schadsoftware und die Datensicherung wirklich umfassend für die gesamte genutzte IT vorzunehmen ist. Lückenhafte Sicherheitsmaßnahmen rächen sich.

Ransomware verliert viel von ihrem Schrecken, wenn Unternehmen so grundlegende organisatorische und technische Sicherheitsmaßnahmen beherzigen wie Backups, Nutzerschulung und Anti-Malware-Schutz. Unternehmen, die so vorbeugen, kommen erst gar nicht in Versuchung, Lösegeld für ihre Daten zu zahlen, Lösegeld, das oftmals sogar umsonst gezahlt wird, da die Entschlüsselung der betroffenen Daten nicht erfolgt. Aus gutem Grund raten BSI, BKA und Polizei dazu, kein Lösegeld bei Online-Erpressung zu bezahlen, stattdessen lohnt sich auch erhöhter Aufwand für regelmäßige Backups.

Weitere Informationen zum Thema liefert auch das kostenloseeBook Ransomware.

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