Sichere Datensicherung Die Resilienz muss besser werden

Von Roland Rosenau*

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Ransomware zielt mittlerweile auch auf Backups ab, was eine neue Verteidigungsstrategie erfordert: unveränderbare Backups und schnelle Wiederherstellung.

Wie schützt man Backups effektiv vor Cyberangriffen?
Wie schützt man Backups effektiv vor Cyberangriffen?
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Obwohl Unternehmen vielerorts in zahlreiche Schutzinstrumente investiert haben, finden Cyberangreifer dennoch weiterhin Möglichkeiten, kritische Daten zu verschlüsseln. Die Resilienz, die Widerstandsfähigkeit im Falle von Cyberangriffen, muss also besser werden. Backups sind eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Verteidigungsmaßnahme gegen Ransomware, wenn sie nicht ebenfalls kompromittiert wurden. Aktuelle Ransomware-Angriffe zielen jedoch vermehrt direkt auf die Backups – als letzten Rettungsanker der Opfer – ab, um sie zu modifizieren oder zu löschen. Die Angreifer können dann hohe Lösegeldforderungen stellen.

Unveränderbare Backups und schnelle Identifizierung betroffener Bereiche

Ein auf Unveränderlichkeit ausgerichtetes Dateisystem verhindert von Haus aus den unbefugten Zugriff oder die Löschung von Backups und ermöglicht es IT-Teams, den letzten „sauberen“ Zustand der Daten mit minimaler Unterbrechung des Geschäftsbetriebs schnell wiederherzustellen. Während primäre Speichersysteme offen und für Clientsysteme verfügbar sein müssen, sollten Backup-Daten unveränderbar sein. Das bedeutet, dass einmal geschriebene Daten von den Clients im Netzwerk nicht mehr geändert oder gelöscht werden können. Dies ist die einzige Möglichkeit, die Wiederherstellung sicherzustellen, wenn die Produktionssysteme kompromittiert werden. Dies geht weit über einfache Dateiberechtigungen, Ordner-ACLs oder Speicherprotokolle hinaus. Das Konzept der Unveränderbarkeit muss in die Backup-Architektur „eingebacken“ werden, damit die Backups nicht manipuliert werden können.

Um den Datenverlust durch einen Ransomware-Angriff zu minimieren, müssen IT-Teams in der Lage sein, die betroffenen Anwendungen und Dateien schnell zu identifizieren. Dieser Prozess kann mit herkömmlicher Technologie unglaublich zeitaufwändig sein. Zeitgemäße Lösungen ermöglichen es, durch intuitive Datenvisualisierungen schnell zu erkennen, welche Anwendungen und Dateien betroffen waren, und ein Rollback mit einer Granularität auf Dateiebene durchzuführen. Dadurch wird das Risiko eines Datenverlusts bei Massenwiederherstellungen, die auch unkompromittierte Daten umfassen, minimiert.

Besonders komfortabel ist es, wenn beispielsweise eine SaaS-Anwendung bei Erkennung eines Angriffs den Snapshot nach der Attacke mit dem Snapshot unmittelbar davor vergleicht, um zu sehen, was hinzugefügt, gelöscht oder geändert wurde. Wird die Analyse in der Managementkonsole dargestellt, so können die Benutzer genau sehen, wie groß der Schaden ist, was sie wiederherstellen müssen und wo sich verschlüsselte Dateien – mit Granularität auf Dateiebene – befinden. Führende Anbieter wenden bereits maschinelles Lernen auf die Metadaten an, um Benutzer über ungewöhnliche Aktivitäten zu informieren.

Praxisbeispiele zu Ransomware-Bewältigung und Fast Recovery

Welche Vorteile ein auf unveränderbare Backups und schnelle Wiederherstellung ausgerichtetes Datenmanagementsystem hat, zeigen die folgenden Anwendungsbeispiele aus der Praxis:

Das in St. Gallen in der Schweiz ansässige Unternehmen Adcubum ist Marktführer in der Kranken- und Unfallversicherung sowie ein wichtiger Akteur im Sachversicherungsmarkt. Die Cloud steht bei Adcubum ganz oben auf der Prioritätenliste, insbesondere für Disaster Recovery. „Wir haben ein einziges Rechenzentrum und waren bei unserer bisherigen Lösung immer besorgt, wenn es um Disaster Recovery ging. Mit Rubrik können wir unsere Daten 30 Tage lang in der Cloud archivieren. Diese Lösung gibt uns mehr Sicherheit und Stabilität. Uns gefällt auch, dass sie leicht in die Cloud-Objektspeicherung integriert werden kann, was uns Flexibilität für die Zukunft gibt“, so Patrik Fürer, IT Product Services bei Adcubum.

Die Fracht- und Passagierfluggesellschaft ASL Airlines France (ASL) setzt Rubrik Polaris Radar ein, um Ransomware-Angriffe schnell und problemlos zu erkennen und innerhalb von Minuten zuverlässig eine Wiederherstellung durchzuführen. Seit der Partnerschaft mit Rubrik hat ASL dreimal schnellere Wiederherstellungen und 90 Prozent Zeitersparnis im Management erreicht. „Radar hilft uns, unser Geschäftsergebnis zu schützen und uns im Falle eines Angriffs Millionen von Euro zu sparen. Die native Unveränderlichkeit in Rubrik, kombiniert mit der auf maschinellem Lernen basierenden Alarmierung und Erkennung in Radar, sind die wichtigsten Werkzeuge für Datenschutz und Geschäftskontinuität in unserem Arsenal gegen die sich verschärfenden Cyberbedrohungen von heute“, erläuterte Fabrice De Biasio, Chief Group Information Officer bei ASL Airlines.

Langs Building Supplies, ein führender Anbieter von Holzprodukten in South Queensland, Australien, wurde vor kurzem von einem Ransomware-Angriff getroffen. Aufgrund seiner effektiven Backup-Infrastruktur konnte das Unternehmen seine Daten ohne Lösegeldzahlung wiederherstellen. „Da unsere Datenmanagementlösung API-gesteuert ist, konnten wir ein Skript schreiben, um die Dateien aus dem letzten Snapshot des Servers wieder auf die VM zurückzusetzen. Es dauerte knapp 25 Minuten, und wir hatten alle unsere Dateien zurück auf dem Dateiserver, den wir innerhalb von etwa einer Stunde wieder hochfahren konnten. Am nächsten Tag war es so, als wäre nichts passiert“, erklärte Matthew Day, ICT und Support Manager bei Langs Building Supplies.

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Das Kern Medical Center im kalifornischen Bakersfield entdeckte im Juni 2019 einen großen Ransomware-Angriff. Die Klinik war in der Lage, 100 Prozent der betroffenen Systeme, die mit einer modernen Backup-Plattform gesichert wurden, innerhalb von Minuten wiederherzustellen, einschließlich ihres geschäftskritischen Krankenaktensystems. CTO Craig Witmer erklärte: „Nach dem Vorfall waren wir so beeindruckt, dass wir mehr unserer Altsysteme auf die neue Plattform migriert haben. Wir sind voll und ganz davon überzeugt, dass die unveränderbaren Backups uns auch vor zukünftigen Vorfällen schützen werden.“

Der Gesundheitsdienstleister Chapters Health System in Florida setzt ebenfalls auf zeitgemäße Backup-Technologie, um Datenverlust infolge von Ransomware zu vermeiden und seine kürzlich implementierte Nutanix-AHV-Umgebung zu schützen. Chapters Health System gelang es dabei, RTO-Werte (Recovery Time Objective) von nahezu null und eine 15-minütige RPO (Recovery Point Objective) zu erreichen. „Ransomware ist ein riesiges Problem für die Gesundheitsbranche, deshalb suchten wir nach Tools, die uns schützen können“, erklärte Chris Williams, Director of IT Operations bei Chapters Health. „Wir haben nun die Möglichkeit einer sofortigen Wiederherstellung nach einem Ransomware-Angriff, ohne uns um den Verlust von Daten sorgen zu müssen. Wir haben uns Gedanken über den Ransomware-Schutz, getrennt von unseren Backup- und Wiederherstellungsproblemen, gemacht, aber jetzt konnten wir beides auf einen Schlag angehen.“

Die Stadtverwaltung von Las Vegas konnte dank ihrer modernen Backup-Plattformen schnelle Wiederherstellungen ihrer Datensysteme durchführen und Ausfälle kritischer Dienste verhindern. Am 7. Januar 2020 um 4 Uhr 30 Ortszeit wurden die Website und mehrere Dienste der Stadtverwaltung von Las Vegas infolge einer Ransomware-Attacke vom Netz genommen. Am nächsten Tag twitterte die City of Las Vegas, dass alle Datensysteme wieder normal liefen und Schlimmeres habe verhindert werden können. Es gingen keine Daten verloren und es wurden keine persönlichen Daten gestohlen. Lester Lewis, Deputy IT Director, erklärte: „Unser Datenmanagement ist eine sehr wichtige Säule im Rahmen der Art und Weise, wie wir jetzt unsere Geschäftsprozesse ausführen. Da wir die Entscheidung getroffen haben, eine Smart City zu sein, müssen wie alle anfallenden Daten auch schützen.“

Roland Rosenau, SE Manager EMEA Central and West bei Rubrik.
Roland Rosenau, SE Manager EMEA Central and West bei Rubrik.
(Bild: Rubrik)

„Defense in Depth“ einschließlich solidem Backup-und-Recovery-Plan

Die Praxisbeispiele zeigen, wie wichtig eine „Defense in Depth“-Strategie ist. Diese umfasst die Schulung des Sicherheitsbewusstseins von Mitarbeitern, die schnelle Bereitstellung von Patches und einen soliden Backup-und-Recovery-Plan. Hierbei hat sich die Kombination aus unveränderbaren Backups und einem Zero-Trust-Cluster-Design als sehr effektiv erwiesen. Unternehmen sind dadurch in der Lage, Ransomware-Angriffe ohne Schaden zu überstehen und minimale Ausfallzeiten ihrer kritischen Dienste zu gewährleisten. Eine Architektur, die unveränderbare Backups garantiert, gibt Unternehmen die Gewissheit, bei Bedarf jederzeit auf ihre Daten zugreifen zu können, um den Geschäftsbetrieb fortzusetzen.

*Der Autor: Roland Rosenau, SE Manager EMEA Central and West bei Rubrik

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