Schutzwall gegen Domainbetrug Digital Shadows integriert Mimecast

Autor Dr. Andreas Bergler

Mit der Integration in die Intelligence-Plattform SearchLight erhalten Mimecast-Anwender schnell Informationen zu bösartigen Fake Domains und können Kunden und Mitarbeiter vor Kontoübernahmen, dem Diebstahl von Zugangsdaten und vor Malware schützen.

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Die Partnerschaft von Mimecast und Digital Shadows schützt vor automatisiertem Malware-Empfang.
Die Partnerschaft von Mimecast und Digital Shadows schützt vor automatisiertem Malware-Empfang.
(Bild: flaviuz - stock.adobe.com)

Fake Domains, die Imitationen des Online-Auftritts eines Unternehmens zu Betrugszwecken, sind ein wachsendes Problem, insbesondere bei Online-Shops. Die gefälschten Websites sind den legitimen Seiten oft so täuschend ähnlich, dass Besucher erst bei mehrmaligem Hinsehen bemerken, dass es sich nicht um das Original handelt und sie sich mit jedem Klick dem Risiko aussetzen, sich mit Malware zu infizieren oder persönliche Daten preiszugeben.

Auch BEC-Angriffe (Business E-Mail Compromise) nehmen deutlich zu. Ein Bericht von Mimecast zur Bewertung des Email-Sicherheitsrisikos ergab hier eine Zunahme um 269 Prozent im letzten Jahr. Dabei erstellen Angreifer Mail-Konten, die den regulären Firmenadressen ähnlich sehen, um Kunden, Mitarbeiter und Partner zu manipulieren. In anderen Fällen werden unternehmenseigene Mail-Konten gehackt, um vom gekaperten Account Mails im Namen des Kollegen oder des Chefs zu versenden und Angriffe zu starten. Ob Fake-Domains oder BEC, das Ziel der Angreifer ist das gleiche: Meist geht es darum, Transaktionen zu veranlassen und Gelder zu überweisen oder an sensible Informationen und Zugangsdaten zu gelangen.

Betrug einfacher als gedacht

Für Cyberkriminelle ist der Aufwand, eine betrügerische Website oder ein gefaktes Email-Konto zu erstellen, relativ gering. Die Erfolgsquote jedoch ist hoch, da die Angriffe viele traditionelle Sicherheitsmethoden umgehen und Anwender leicht täuschen. Mit der Internationalisierung von Domainnamen und der Verwendung von Punycode fehlt es nicht an Möglichkeiten, legitime Domains nachzuahmen. Auch mit kritischem Nachfragen von Seiten des Domain-Name-Registrars müssen Cyberkriminelle kaum rechnen. Diese Organisationen führen die Registrierung von Internet-Domains als Dienstleistung durch und sind nicht die Polizei. Mit Einführung der DSGVO ist zudem die Rückverfolgung schwieriger geworden, da personenbezogene Angaben des Antragsstellers nicht mehr weitergegeben werden dürfen. Damit ist es für Unternehmen fast unmöglich, Fake-Domains auf eigene Faust auf den Grund zu gehen.

Mimecast und Digital Shadows

Um die wachsenden digitalen Bedrohungen proaktiv anzugehen, arbeitet Mimecast gemeinsam mit Digital Shadows und integrierte das Monitoring-Tool SearchLightTM. Die Lösung von Digital Shadows scannt kontinuierlich das Open, Deep und Dark Web auf Basis von ausgewählten Parametern und kann so potenzielle gefährliche Domains aufspüren. Auch leichte Abweichungen von der Schreibweise einer Unternehmens-Website können dabei berücksichtigt werden, wie Homoglyphen, Homophone oder Domainsquats. Die Integration umfasst ein Frühwarnsystem sowie eine Risikoeinstufung, die gefälschte Unternehmens-Domains nach Kontextinformationen bewertet. Dazu gehören Domain-Inhalte, vollständige Screenshots, Quellcode und Details zu DNS- und MX-Einträgen einschließlich einer vollständigen Historie der Whois-Registrierung.

Die einfach zu implementierende Lösung läuft dabei komplett automatisiert ab und vereinfacht das Arbeiten im SOC (Security Operations Center). Die Risikobewertung bezieht Aktualität und Gefährdungsgrad der Fake-Domains mit ein. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in Mimecast ein, sodass Unternehmen zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen können. Über Mimecast Web Security lassen sich so beispielsweise eingehende Emails von Spoof-Accounts blockieren. Der Umfang der Sicherheitsmaßnahmen lässt sich dabei unternehmensspezifisch konfigurieren. Diese integrierte Funktion ist auch nützlich, um BEC-Angriffe abzufangen. Zudem können frühzeitig Takedown-Verfahren bei den entsprechenden Stellen eingeleitet werden, um die gefälschten Websites vom Netz zu nehmen.

Geschwindigkeit ist alles

Früherkennung in Kombination mit automatisierten Präventiv-Maßnahmen sind effektive Waffen im Kampf gegen Fake-Domains, Phishing, BEC, Markenimitation und Identitätsdiebstahl. Cyberkriminelle sind schnell und erfinderisch, wenn es darum geht, auf neue Produkte und populäre Unternehmenskampagnen aufzuspringen. So fanden sich bereits kurz nach der Ankündigung der neuen Kryptowährung Libra von Facebook mehr als 110 registrierte Fake-Domains im Netz, die vom Hype und dem dazugehörigen Digital Wallet namens Calibra profitieren wollten.

Nach Angaben von Digital Shadows entdeckt SearchLight jährlich rund 240 Fake-Unternehmens-Domains pro Kunde. Dabei finden die Experten verstärkt auch gefälschte Erweiterungen gängiger SaaS-Angebote wie Microsoft OneDrive, Salesforce, Box, Google G Suite und Slack. Die Mehrheit dieser gefälschten Domains ist zwar als harmlos einzuschätzen. Doch reicht auch nur ein erfolgreicher Angriff, um die Unternehmensreputation langfristig zu schädigen und hohe Kosten zu verursachen. Die Integration von Mimecast in Digital Shadows wird dazu beitragen, die Zustellung von Emails aus bösartigen Domänen zu reduzieren und die Cyber-Abwehr von Kunden zu verbessern.

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